In den Armen des Spions
der Anführer der El-Jiri zu ihnen kam. Er und Ali-Jehan begrüßten einander wortreich und überschwänglich, bevor sie sich dem Geschäftlichen zuwandten.
Gareth wurde vorgestellt und setzte sich zu ihnen.
Eine halbe Stunde später lächelte der Anführer der El-Jiri - ein Gesichtsausdruck, der jemandem den Tod verhieß. Er nickte Ali-Jehan zu.
»Es ist gut. Wir werden es so machen, wie du sagst. Ich muss jetzt zu meinen Männern zurückkehren und sie unterrichten. Sie werden es sehen, wenn wir fertig sind.«
Ali-Jehan lächelte ein ähnlich kaltes Lächeln.
»Und wir werden unser Land von diesen Handlangern der Schlange befreien.«
Gareth verfolgte, wie die beiden Berber-Scheichs sich verabschiedeten und der Anführer der El-Jiri durch die Dünen davonschritt.
Sein Plan ging viel besser auf, als er zu hoffen gewagt hatte. Mit ein bisschen Glück würde auch die Ausführung so erfolgreich sein.
Emily stand neben den Kochtöpfen und unterhielt sich, als die Männer, die den Großteil des Tages abwesend gewesen waren, ins Lager geritten kamen - unverkennbar als Sieger.
An dem Ausgang des Kampfes bestand kein Zweifel - die Freudenrufe, die tänzelnden Pferde, das breite Grinsen auf allen Gesichtern sprachen für sich.
Mit ihnen kamen andere Berber, ein Anführer eingeschlossen, den Ali-Jehan zu Anya brachte, um ihn vorzustellen. Da Emily wie gewohnt bei den Frauen saß, hörte sie nur, dass der Neuankömmling ein Scheich der El-Jiri war.
Verwundert wechselte sie einen Blick mit Arnia, die neben ihr saß.
»Waren nicht die El-Jiri die Berber, die uns gestern angegriffen haben?«
Arnia nickte.
»Es sieht so aus, als hätten sie sich mit uns gegen die Sektenanhänger verschworen.«
Dieses Mal jedoch hatte es Verwundete gegeben. Emily ging, um bei der Versorgung der Verletzten zu helfen; dabei erfuhr sie mehr über das, was geschehen war.
Assassinen. Bei dem Wort gefror ihr das Blut in den Adern. Sie hatte zu viel über die Brutalität der fanatischsten Anhänger dieses Kultes gehört. Soweit sie es verstand, gab es mehr Sektenanhänger, zumeist Assassinen, als alle Berber zusammen. Aber durch Gareths Kommando bei dem gemeinsamen Angriff hatten sie, vereint und erfahren geführt, am Ende dennoch gesiegt - wie genau es ihm gelungen war, die beiden gewöhnlich verfeindeten Stämme zu einer gemeinsamen Attacke zu einen, bekam sie nicht zu hören.
Die Hälfte der Männer der Schwarzen Kobra war gefallen, und die andere Hälfte ... sie waren El-Jiris Belohnung.
Als sie einfach nicht verstand, was das heißen sollte, lehnte sich die Frau, deren Ehemann sie zu verbinden half, zu ihr und flüsterte ihr zu:
»Die El-Jiri beteiligen sich manchmal am Sklavenhandel.
Eine Gruppe Männer, die als Kämpfer ausgebildet sind? Sie würden sie liebend gerne anbieten können.«
Emily schwieg und fragte sich im Stillen, wie sie dabei empfand. Aber sie hatte zu viel von der Arbeit der Sektenanhänger gesehen, um es für irgendetwas anderes zu halten als für die gerechte Strafe.
Als sie fertig war, stand die Sonne tief am Himmel, und es war Zeit für das Abendmahl. Wie die Witwen es vorausgesagt hatten, war allen nach Feiern zumute. Es wurde viel geredet, laut und durcheinander, es wurde gelacht, und die Männer klopften sich immer wieder gegenseitig auf die Schultern. Die Frauen ...
Jetzt, da sie genauer hinschaute, sah Emily nicht vorwiegend Resignation in den Augen der Frauen, sondern liebevolle Zuneigung, die sich auch in der Art und Weise zeigte, wie sie ihre Männer bedienten. Ihre Beschützer und Verteidiger. Sie hatte genug mitbekommen, um zu realisieren, wie sich die Lage vor diesem Nachmittag dargestellt hatte, als ihre Karawane in der ernsten Gefahr geschwebt hatte, erneut angegriffen und dieses Mal auch überwältigt zu werden, wenn sie von der Oase aufgebrochen wären.
Das, was an diesem Nachmittag geschehen war, hatte dieser Bedrohung ein Ende bereitet. Die Männer hatten sie tatsächlich verteidigt und beschützt.
Sie sah Gareth auf der anderen Seite des Lagerfeuers und verspürte das heftige Verlangen, zu ihm zu gehen, ihm zu gratulieren und zu lächeln, ihm den Becher zu füllen und ihm die Süßigkeiten anzubieten, die herumgereicht wurden.
Aber sie und er waren nicht verheiratet.
Sie war nicht sein - und er gehörte nicht ihr.
Sie hatte nicht das Recht, seinen Triumph zu teilen, ihn zu loben und mit ihm zu feiern, ihm zu schmeicheln, wie die anderen Frauen es taten, deren Ehemänner bei dem Kampf
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