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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lassen, um die Nacht in einem Gasthaus zu verbringen, das bis zum Dach mit Menschen gefüllt ist, die sich einen Preiskampf ansehen wollen, sei eine vernünftige Idee?«
    Ein bockiger Ausdruck trat in Dillons Gesicht. »Nun ja, irgendjemand musste ja fahren. Wir müssen doch herausfinden …«
    »Du elender Feigling!«
    Er drückte Dillon den Hals nicht zu – er hob ihn hoch, schüttelte ihn noch einmal und stieß ihn wieder gegen die Wand. So fest er konnte.
    Dann ließ er ihn los.
    Dillon sank zu Boden und hustete heftig. Demon blickte auf ihn hinunter. Angeekelt und wütend zugleich schüttelte er den Kopf. »Wann, zum Teufel, wirst du endlich erwachsen werden und aufhören, dich hinter Flicks Röcken zu verstecken?« Er wandte sich um und griff nach seinen Handschuhen. »Wenn ich Zeit hätte, würde ich dich verprügeln, wie du es verdient hast …« Er warf einen Blick zurück und sah, dass Dillon erschöpft den Kopf hob. Demon verzog den Mund. »Du kannst es als eine weitere Strafe ansehen, die Flick dir erspart hat.«
    Dann stürmte er in die Nacht hinaus, sprang auf Ivans Rücken und machte sich auf den Weg zum Angel.

12
     
    Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte Flick so viele Männer auf einem Haufen gesehen.
    Sie stand am Fenster ihres Zimmers und blickte hinunter auf die Menschenmenge im Hof des Angel. Sie hatte Recht gehabt, als sie vermutet hatte, dass sich die Menschen, die sich den Preiskampf ansehen wollten, im Angel versammeln würden. Immer mehr Männer kamen von der Straße in den Hof, während andere in den Bars verschwanden und mit Krügen und Gläsern zurückkehrten. Der Hof des Angel war der Ort, an dem man an diesem Abend sein musste.
    Pechfackeln waren um den Hof herum aufgestellt worden, und ihr flackerndes Licht war hell genug, um von ihrem Zimmer im vorderen Teil des Hauses die Gesichter unter ihr deutlich erkennen zu können. Sie hatte die Kerzen gelöscht, ehe sie die Vorhänge zurückgezogen hatte. Glücklicherweise hingen Spitzengardinen vor dem Fenster, sie konnte also ganz nah am Fenster stehen und hinaussehen, ohne dass jemand sie entdecken würde.
    Der Lärm war erstaunlich. Wie ein vielschichtiges Brummen, ein Missklang vieler tiefer Glocken, drang er zu ihr empor. Ab und zu hörte man lautes Lachen, einmal aus der einen Gruppe, dann aus einer anderen. Von hier oben sah es aus, als wäre sie ein gottähnlicher Puppenspieler, der die Dinge unter ihr bewegte.
    Sie hatte bereits eine ganze Stunde lang die Männer beobachtet. Die Bars in den vielen Gasthöfen machten heute ein gutes Geschäft, und sie war dankbar, dass man ihr das Abendessen auf einem Tablett nach oben gebracht hatte. Sie hatte schnell gegessen, ein wenig später war die Magd zurückgekommen und hatte das Tablett wieder abgeholt. Und seither beobachtete sie Bletchley.
    Er stand ungefähr in der Mitte des Hofes, und sie konnte ihn deutlich erkennen. Er war ein untersetzter Mann in einem alten Rock, sein rotes Halstuch machte es einfach, ihn in der Menschenmenge wieder zu finden. Die modisch gekleideten Männer und die weniger modischen mischten sich, denn ihr gemeinsames Interesse löschte die gesellschaftlichen Grenzen für diesen Abend aus. Bletchley stand mit gespreizten Beinen da, den Bauch vorgeschoben, und trank Bier. Er nickte, während die anderen in seiner Nähe ihre Meinungen zum Besten gaben.
    Gillies beobachtete ihn ebenfalls. Bletchley war zweimal im Gasthaus verschwunden – Gillies war ihm gefolgt, war hinter ihm ins Haus geschlüpft. Doch jedes Mal kam er wieder zurück und nahm seinen alten Platz wieder ein, immer dann, wenn auch Bletchley zurückkam, mit einem frischen Bier in der Hand.
    Flick trat von einem Fuß auf den anderen, dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie war müde vom Stehen, doch wenn sie sich setzte, würde sie den Hof nicht mehr überblicken können. Die Diskussionen unter ihr wurden immer heftiger, in einigen der Gruppen wechselte Geld die Hand. Es gab eine Menge Gentlemen, gut gekleidet, mit aristokratischen Gesichtern, die Reichtum und Überfluss ausstrahlten. Flick betrachtete einige von ihnen und fragte sich, ob diese wohl Mitglieder des Syndikats waren. Vielleicht war es die Gruppe der frechen Kerle, die gefährlichsten und unverantwortlichsten der jüngeren Gentlemen. Solche Männer brauchten vielleicht Geld, und sie schienen nicht sehr viele Skrupel zu haben. Aber wer war es? Wer?
    Ihr Blick wanderte noch einmal über die Menschenmenge und kehrte dann zu Bletchley

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