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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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keinen Anflug von Interesse, weder sinnlich noch sonst wie.
    Immer öfter fragte sich Flick, ob dieses Interesse überhaupt noch bestand.
    Tagsüber sah sie ihn fast nie. Seit der Ausfahrt in den Park hatte er sie nicht mehr besucht, und er war auch nicht im Park aufgetaucht, um an ihrer Seite über die Wiesen zu spazieren. Sie konnte ja verstehen, dass er vielleicht mit anderen Dingen beschäftigt war, aber sie hatte nicht erwartet, dass er sie in die Stadt bringen und sie dann allein lassen würde.
    Wäre nicht die Freundschaft mit den Zwillingen gewesen und die Wärme seiner Familie, sie hätte sich verloren gefühlt – so allein wie damals, als ihre Eltern gestorben waren.
    Dennoch hatte sie noch immer den Eindruck, dass er sie heiraten wollte und dass alle erwarteten, dass sie schon sehr bald heiraten würden. Ihre Worte, die sie zu den Zwillingen gesagt hatte, verfolgten sie. Sie hatte zwar die Wahl getroffen, aber sie hatte sich noch nicht dazu durchgerungen, dies auch deutlich zu machen. Wenn diese Wahl bedeutete, dass sie ein Leben wie dieses würde führen müssen, dann war sie nicht sicher, ob sie das auch ertragen könnte.
    Die Kutsche hielt an, dann bewegte sie sich noch ein Stück weiter und hielt noch einmal an, diesmal unter dem hell erleuchteten Portikus des Arkdale House. Demon streckte die langen Beine aus – die Tür der Kutsche öffnete sich, und er stieg aus, wandte sich um, half zuerst ihr und dann seiner Mutter aus der Kutsche. Horatia schüttelte ihre Röcke, strich ihre Frisur glatt und nahm dann den Arm des Butlers, der sie ins Haus führte. Sie überließ es Demon, Flick ins Haus zu begleiten.
    »Sollen wir?«
    Flick blickte in sein Gesicht, doch es war die übliche Maske, die sie immer sah, und seine Stimme klang gelangweilt – wie immer. Überaus korrekt bot er ihr den Arm. Sie senkte zustimmend den Kopf und legte die Fingerspitzen auf seinen Arm.
    Während sie das Haus betraten und die geschwungene Treppe hinaufgingen, lächelte sie – und versuchte, nicht auf seine steife Haltung zu achten, auf den Arm, den er so abgewinkelt hatte, dass sie ihm nicht zu nahe kam. So war es in letzter Zeit immer. Er zog sie nicht länger an sich, als wäre sie etwas ganz Besonderes für ihn.
    Sie begrüßten Lady Arkdale, dann folgten sie Horatia zu einer chaise an der Wand. Demon bat sie um den ersten Kotillon und den ersten Ländler nach dem Essen, dann verschwand er in der Menschenmenge.
    Flick unterdrückte einen Seufzer und hielt den Kopf hoch erhoben. Es war immer das Gleiche – er begleitete sie gewissenhaft auf jeden Ball, doch es ging nie darüber hinaus, dass sie die Hand auf seinen Arm legte, auf dem Weg ins Haus oder bei einem Kotillon oder einem Ländler, bei dem sie sich noch weniger nahe kamen. Es gab immer wieder ein unnatürlich geziertes Essen, bei dem sie von ihren Bewunderern umgeben war, ein paar Blicke über die Köpfe der Menschen hinweg, und dann legte sie noch einmal die Hand auf seinen Arm, wenn sie wieder gingen. Wie sich nur jemand vorstellen konnte, dass es zwischen ihnen beiden eine Beziehung gab – irgendetwas, das schließlich zu einer Ehe führen würde -, das konnte sie nicht verstehen.
    Wenn er ging, war das das Signal für ihre Verehrer, sich um sie zu versammeln. Sie bemühte sich um den angemessen freudigen Ausdruck auf ihrem Gesicht, dann widmete sie sich den jungen Gentlemen, die ihr zu Füßen sinken würden, sobald sie das zuließ.
    Auch dieser Abend entwickelte sich genauso wie die anderen Abende, die diesem vorangegangen waren.
     
    »Also – Vorsicht!«
    »Oh! Es tut mir so Leid.« Flick errötete, dann lächelte sie ihren Partner, Lord Bristol, einen ernsthaften jungen Gentleman, entschuldigend an. Sie wirbelten in einem Walzer über die Tanzfläche, doch leider fand Flick, dass dieser Tanz mit einem anderen Mann als Demon eher eine Plage als ein Vergnügen war.
    Denn wenn sie nicht mit ihm tanzte, versuchte sie ständig, ihn irgendwo zu entdecken, während er am Rande der Tanzfläche stand und sich unterhielt.
    Es war eine schreckliche Angewohnheit, und sie rief sich deswegen immer wieder zur Ordnung. Doch es nützte nichts. Wenn er da war, wurden ihre Blicke wie magisch von ihm angezogen – sie konnte es nicht verhindern. Glücklicherweise waren die Ballsäle in der gehobenen Gesellschaft riesig und ständig überfüllt. Ein schneller Blick war also alles, was ihr je gelang. Ihren Partnern war, soweit Flick das beurteilen konnte, ihre Angewohnheit

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