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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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er ihr in den Zweispänner geholfen hatte, gab ihm die Fahrt zum Park genügend Zeit, die Kontrolle über sich selbst zurückzugewinnen. Flick schwieg – sie hatte sinnloses Geplapper noch nie geliebt, doch die Freude an der Ausfahrt war in ihrem Gesicht zu lesen. Glücklicherweise war der Zweispänner groß genug, um Abstand von ihr zu halten, also konnte man ihren Gesichtsausdruck für reine Freude an der Ausfahrt halten.
    »Hast du Dillon schon geschrieben?« Mit einer Bewegung seines Handgelenkes lenkte er die Pferde durch das Tor des Parks.
    »Ja, heute Morgen. Ich habe ihm geschrieben, dass wir Bletchley für den Augenblick aus den Augen verloren haben, dass wir aber sicher sind, ihn wieder zu finden, und dass wir in der Zwischenzeit nach dem Geld suchen, das bei den Rennen gewonnen wurde.« Ihr Blick war ein wenig abwesend, und sie runzelte die Stirn. »Ich hoffe, das wird ihn dazu bringen, in dem kleinen Haus zu bleiben. Wir wollen doch nicht, dass er glaubt, wir hätten ihn verlassen, damit er sich selbst auf den Weg macht, um etwas herauszufinden. Dabei wird er sicher erwischt werden.«
    Demon warf ihr einen schnellen Blick zu, doch dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorn.
    Die Kutschen der grandes dames tauchten vor ihnen auf. »Ich habe überlegt, ob ich The Flynn nach Doncaster schicken soll. Was glaubst du wohl, wie würde er sich in dem Rennen machen?«
    »Nach Doncaster?« Flick schürzte die Lippen, dann gab sie ihm eine ausführliche Antwort.
    Es war nicht schwer, sie zum Reden zu bringen, zu Überlegungen und Argumenten, während sie an den modischen Kutschen vorüberfuhren und dann wieder zurück. Er bezweifelte, dass sie die Matronen wirklich sah, die sie beobachteten – ganz sicher entging ihr das Interesse, das sie beide weckten, und auch die bedeutungsvollen, süffisant anerkennenden Blicke, die die älteren Frauen tauschten. Als die Ladys, deren Meinung die Reaktionen in der gehobenen Gesellschaft bestimmten, anmutig die Köpfe senkten, um zu grüßen, reagierte er mit einer aalglatten Gewandtheit, die ihre Vermutungen bestätigte. Flick senkte grüßend den Kopf, sie tat es ihm unbewusst nach und hatte doch keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.
    »Wenn du The Flynn ernsthaft zum Rennpferd machen willst«, schloss sie, »dann musst du ihn nach Cheltenham bringen.«
    »Hm, sehr wahrscheinlich.«
    Demon lenkte die Braunen zum Tor und verspürte ein Gefühl des Triumphes. Er hatte es geschafft – er hatte es allen erklärt, auch ohne Worte. Jede der Matronen, an denen sie heute vorübergefahren waren, hatte es laut und deutlich verstanden.
    Und es hatte, zu seiner Überraschung, sein Feingefühl nicht angekratzt. Wenn überhaupt, so fühlte er sich unendlich erleichtert, weil er endgültig seinen Anspruch deutlich gemacht hatte. Jede der Matronen, die wichtig war, hatte jetzt verstanden, dass er die Absicht hatte, Miss Felicity Parteger zu heiraten. Alle würden annehmen, dass sie beide sich bereits einig waren. Und was noch viel wichtiger war, die guten Ladys würden es als vollkommen anständig ansehen, dass er auf diese Art seine Erklärung abgab, weil er doch um so vieles älter und erfahrener war, und auch, dass er ihr erlauben würde, die Saison zu genießen, ohne sie ständig an seiner Seite zu haben.
    Niemand würde etwas komisch daran finden, wenn er einen sicheren Abstand zwischen ihnen beiden hielt.
    »Ich werde dich jetzt zurück zum Berkeley Square bringen, dann werde ich Montague besuchen und sehen, was er herausgefunden hat.«
    Flick nickte, die Freude in ihren Augen verschwand. »Es wird langsam Zeit, dass wir in dieser Sache weiterkommen.«

17
     
    Die Zeit verging wirklich wie im Flug, doch nicht so, wie Flick das gehofft hatte. Vier Tage später saß sie am Abend in Lady Horatias Kutsche und versuchte, nicht enttäuscht zu sein. Jede andere junge Lady würde sich über diesen Wirbel von Aktivitäten freuen. Sie war bei Almacks gewesen, auf Partys, Bällen, Musicals und Soireen. Was konnte sie sich noch mehr wünschen?
    Die Antwort saß ihr gegenüber, in seiner üblichen schwarzen Kleidung. Als die Kutsche anfuhr, bewegten sich seine Schultern. Sie sah sein helles Haar und das blasse Oval seines Gesichtes, doch nicht seinen Gesichtsausdruck. Ihre Gedanken jedoch zeigten ihr diesen – er hatte wieder die übliche Maske für die Gesellschaft aufgesetzt. Höflich, mit einem Anflug kühlen Hochmutes, zeigte diese Maske leichte Langeweile. Er erlaubte sich

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