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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Inneren des riesigen Raumes, der die ganze Länge des Hauses einnahm, sah es genauso exotisch aus. Blaue Seide, mit goldenen Sternen besetzt, hing unter der Decke, die Wände waren ein Traum aus arabischen Nächten, geschmückt mit Seide, Brokat und Ornamenten aus Messing.
    Sie blieb nicht an der Tür stehen und starrte verwundert auf die Szenerie vor ihr, sondern mischte sich mit hoch erhobenem Kopf, das Kinn hochmütig vorgereckt, unter die Gäste.
    In der Mitte des Raumes plätscherte ein Brunnen. Flick sah, wie die Gäste ihre Gläser mit Wasser füllten – doch dann erkannte sie, dass es Champagner war, der aus dem Brunnen floss. Um den Brunnen herum standen Tische, voll beladen mit Delikatessen und den teuersten Speisen – Meeresfrüchten, Fasanen, Kaviar, Wachteleiern -, und sie entdeckte sogar einen gerösteten Pfau, ausgestopft mit Trüffeln.
    Der Wein floss reichlich, genau wie andere alkoholische Getränke auch – und dementsprechend war die Stimmung der Gäste. Als sie sich dem anderen Ende des Raumes näherte, hörte sie die Töne einer Violine und entdeckte ein Streichquartett, das im Wintergarten hinter dem Ballsaal spielte.
    Überall waren Gäste. Selbst hinter ihren Masken und gekleidet in Dominos waren die Frauen bemerkenswert schön. Sie hatte noch keine entdeckt, die nicht umwerfend aussah. Die Männer waren alles Gentlemen – sie hörte es an den Stimmen, an der gepflegten Sprache und sah es an der Kleidung. Viele von ihnen hatten ihre Dominos nur locker umgelegt, eher wie einen Umhang, einige hatten sie sogar lässig über eine Schulter geworfen.
    Am Ende des Raumes wandte sich Flick wieder um und suchte nach Stratton. Die hohen Fenstertüren, die auf die Terrasse führten, waren geöffnet und ließen die schwüle Nachtluft herein. Schwarze Wolken hatten sich am Himmel zusammengeballt. Donner grollte immer wieder, doch das Gewitter war noch einige Meilen entfernt.
    »Nun, nun … und was haben wir denn hier?«
    Flick wirbelte herum – und sah in die kalten Augen von Stratton.
    »Hm … ein Kobold aus dem Wald vielleicht, der gekommen ist, um diesen Abend aufzuhellen?« Seine schmalen Lippen verzogen sich, doch in seinem Lächeln lag keinerlei Wärme.
    Sein Blick glitt von ihrem Gesicht über ihren Körper, und Flick musste einen Schauer unterdrücken. »Ich suche nach einem Freund.«
    Ein berechnendes Leuchten trat in Strattons Augen. »Ich wäre geehrt, wenn ich Ihnen zu Diensten sein dürfte, meine Liebe, sobald die Festlichkeiten erst einmal begonnen haben.« Er hob eine Hand, und Flick wich instinktiv zurück, doch er war zu schnell. Er umfasste ihr Kinn und drehte ihr Gesicht hin und her, als könne er durch ihre Maske sehen. Ganz sicher merkte er ihren Widerstand, er schien ihm sogar zu gefallen. Doch dann gab er sie wieder frei. »Ja – ich werde Sie für später im Auge behalten.«
    Flick versuchte nicht einmal zu lächeln. Glücklicherweise wurde Strattons Aufmerksamkeit von einer anderen Lady abgelenkt, und Flick nutzte diesen Augenblick, um ihm zu entkommen.
    Die immer größer werdende Menschenmenge wurde ruhelos. Flick stürzte sich in das Gewühl und drängte sich zum anderen Ende des Raumes. Drei weitere Türen führten zu anderen Räumen des Hauses. Noch immer kamen Gäste an der Haustür an, und bis jetzt hatte sie nur Lakaien entdeckt, die durch die drei anderen Türen gingen, nicht die Gäste. Der Maskenball begann – und auch wenn der Lärm größer war als bei anderen Bällen, an denen sie bis jetzt teilgenommen hatte, so war er doch noch nicht ohrenbetäubend.
    Flick blieb in der Nähe der Wand stehen, der Brunnen und das Gedränge darum trennten sie von Stratton. Er war sehr groß – sie konnte ihn noch immer sehen. Sie hoffte, dass er sie nicht entdeckte. Von der Stelle, an der sie stand, konnte sie die Türen beobachten, die ins Haus führten – wenn ein Treffen abgehalten wurde, dann ganz sicher nicht in dem überfüllten Ballsaal.
    Bis Demon kam, konnte sie nichts anderes tun, als zu beobachten, ob es wirklich eine verdächtige Versammlung gab. Ihr Herz schlug wieder ruhiger, und sie widerstand dem Wunsch, die Stelle zu reiben, an der Stratton ihr Kinn berührt hatte. Sie lehnte sich gegen die Wand und beobachtete ihn.
    Das Fest wurde zunehmend ausgelassener – die Gäste mochten wohl reich und von hohem Stand sein, aber sehr schnell verstand sie, warum die Maskerade nicht länger die Gunst der grandes dames genoss. Selbst nachdem sie zwei Nächte in Demons

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