In den Fesseln des Wikingers
bereits in dem leisen Murmeln des Wassers. Langsam zog sie ihre Schuhe aus, stellte sie neben dem Teich ab, dann hob sie den Saum ihres Kleides, drehte sich mit dem Rücken zu Thore und zog das lange Gewand über den Kopf. Es war ein seltsam erregendes Gefühl, seine Blicke auf ihrer bloßen Haut zu spüren, eine Mischung aus Scham und Verlangen, eine unverständliche Sehnsucht, sich ihm darzubieten und ihn doch zugleich von sich fernzuhalten. Doch der Quellgöttin, die eine Freundin der Liebe und des Frühlings war, schien es zu gefallen, denn ihr Wispern und Murmeln wurde verständlicher, ja, es schien fast, als höre sie die Göttin leise kichern.
„Wirf dein Kleid zu mir herüber!“, befahl er.
Sie erschauerte, denn seine Stimme war plötzlich weich und sehr tief, und sie tat, was er von ihr verlangte. Dann stieg sie in das seichte Gewässer, beugte sich vor, um Hände und Gesicht zu nässen und grüßte die Göttin.
Thore hatte das lange, helle Gewand mit einer Hand aufgefangen und es neben sich auf den Boden gelegt, denn so würde sie ihm nicht so leicht davonlaufen. Hatte sie die Wahrheit gesagt? Fast hoffte er jetzt, dass sie gelogen hatte, denn der Anblick ihres nackten Körpers war so erregend, dass er auf alle Weissagungen gern verzichtet hätte. Er sah sie von der Seite, als sie sich zum Wasser hinabbeugte, genoss den weichen Schwung ihrer Hüften und Schenkel, die vollen, runden Brüste, die ihre Form kaum veränderten, als sie sich nach vorn neigte, den hellen Schimmer ihrer bloßen Haut, auf der sich Strähnen des schwarzen Haares verteilten. Jetzt stand sie wieder mit dem Rücken zu ihm, zeigte ihm ihre verlockend geformten Pobacken, und eine unbändige Lust kam über ihn, sie von hinten um die Taille zu packen und ihr zu beweisen, wie gut er es verstand, ein Weib zu brünstiger Liebesglut zu verführen.
Sie stand unbeweglich, hielt die Hände an die Ohren und murmelte hin und wieder leise Worte, die er nicht verstand. Ganz sicher täuschte sie ihn, spielte ihm etwas vor, und er fragte sich, weshalb er eigentlich hier wie ein Idiot hockte und wartete, anstatt zu tun, was sein Körper geradezu fieberhaft von ihm verlangte. Längst war sein Glied hoch emporgerichtet, drückte gegen den Gürtel, und er überlegte bereits, dass er nur die Bruche rasch beiseite schieben würde, wenn er sein Liebesspiel mit ihr trieb, denn er hatte wenig Lust, ein zweites Mal völlig nackt in einer Falle zu landen.
Doch während er noch Überlegungen anstellte, drehte sie sich plötzlich zu ihm herum und trotz seiner Erregung stellte er fest, dass ihr Gesicht sehr bleich und erschöpft aussah.
„Gib mir mein Gewand“, sagte sie. „Ich habe mit der Göttin gesprochen.“
Er schluckte, denn der Anblick ihrer bloßen Brüste und des dunklen Vlieses zwischen ihren Beinen war noch berauschender als ihr Rücken. Er hielt ihr Kleid fest in der Hand und grub die Finger in den Stoff hinein.
„Erst will ich wissen, ob du mich nicht betrügst. Was hat deine Göttin dir erzählt?“
Sie schien seine glühenden Blicke erst jetzt zu spüren, und versuchte Brüste und Scham mit den Händen zu verdecken. Es war so aufreizend, dass er schmerzhaft seine Lenden fühlte, lange würde er diese Spannung nicht mehr aushalten.
„Gib mir mein Kleid. Ich friere.“
„Erst sollst du reden, Hexe!“
Sie wagte nicht, auf ihn zuzugehen, um ihm das Gewand aus der Hand zu reißen, also stand sie vor ihm, seinen gierigen Augen ausgesetzt und versuchte verzweifelt, ihre eigene, wachsende Lust zu verbergen, die die hinterhältige Quellgöttin nach Kräften beförderte. Das seltsame Kribbeln und Zucken zwischen ihren Beinen verwirrte sie so, dass sie Mühe hatte, ruhig zu sprechen.
„Ich habe viele Stimmen im Murmeln des Wassers gehört. Dort, wo das Wasser entspringt, wirst du reiche Schätze erbeuten. Gemauerte Häuser wirst du dort finden, doch die Türen sind aus Holz und werden deinen Männern nicht widerstehen.“
Hatte sie sich das ausgedacht? „Was für ein Haus ist das?“
„Ich hörte die Gesänge der Klosterbrüder und auch die Glocken.“
Ein Kloster also. Das hätte sie auch ohne ihre Göttin wissen können. Er war nicht überzeugt. Er wollte sich auch nicht überzeugen lassen, denn es war ihm lieber, wenn sie keine Druidin, sondern nur eine Schwindlerin war.
„Komm her und hol dir dein Gewand“, lockte er sie. „Ich werde es dir überstreifen, meine süße Hexe. Doch ich werde es ganz langsam tun und dich dabei an
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