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In den Klauen des Bösen

In den Klauen des Bösen

Titel: In den Klauen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Michael taxierte, während die Teenager zurückwichen und einen Halbkreis formten.
    »Ich werd’ dir’n Arsch vertrommeln, Sheffield«, brüllte Buddy, der sich das schwellende Kinn rieb.
    »Großartig!« gab Michael zurück, der noch nach Luft schnappte. »Glaubst du etwa, ich würde vor dir weglaufen?«
    Buddy kniff die Augen zusammen. »Deine letzte Chance, Sheffield. Pack dir deine verrückte Freundin und hau ab, oder du kriegst Dresche.«
    »Versuch’s doch!« erwiderte Michael und behielt den größeren Jungen fest im Blick. »Solange Melanie sich nicht entschuldigt, bleiben wir hier.«
    Buddy richtete sich auf, kam näher, ging in die Knie, machte ein paar Täuschungsmanöver, duckte ab und stürzte mit der Rechten auf Michael zu, der den Schlag kommen sah, auswich und sich sofort herumwarf, um seine Linke in Buddys Magen zu stoßen.
    Buddy beugte sich vornüber. Die umstehenden Teenager begannen die beiden anzufeuern. »Kämpfen! Kämpfen! Kämpfen!«
    Buddy raste plötzlich auf Michael zu und warf ihn mit seinem Gewicht auf dem Bürgersteig nieder. Kelly schrie, als sie Buddy über Michael herfallen sah. »Aufhören! Kann ihn denn keiner zurückhalten?«
    Die Teenager trieben ihren Kameraden an. »Los, Buddy! Zeig ihm, wer hier der Boß ist!«
    Als Buddy sich reckte und Michael die Rechte ins Gesicht hauen wollte, zog Michael die Knie an, schnellte hoch und stieß zu. Er warf Buddy ab, kam wieder auf die Beine und warf sich herum, um Buddy entgegenzutreten, der eben vom Boden aufstand. Bevor Buddy hochkommen konnte, schoß Michaels linker Fuß vor und knallte ihm gegen die Backe. In Buddys Schmerzensschrei mischte sich blanke Wut. Er stürzte Michael entgegen. Da drang über die Schreie hinweg ein anderer Ton durch die Nacht - das Aufheulen einer Polizeisirene. Sie konnte keine hundert Meter entfernt sein.
    »Bullen!« rief jemand. Sofort war das Kämpfen vergessen. Die Teenager warfen ihre Bierdosen in den schmalen Gang zwischen Arlettes Cafe und dem Nachbarhaus.
    Nur Sekunden später kam mit quietschenden Reifen ein Streifenwagen hinter Buddys Trans Am zum Stehen. »Nicht bewegen!« befahl Marty Templar durch den Lautsprecher, sprang aus dem Auto und näherte sich - die Rechte lässig am Pistolengriff - der Traube von Jugendlichen, die sich jetzt schweigend auf dem Bürgersteig zusammendrängten. »Soso«, meinte er schleppend. »Was geht hier vor? Eine Versammlung, die außer Kontrolle geraten ist?« Sein Blick streifte von Buddy Hawkins zu Michael, dessen Gesicht zerkratzt und dessen Kleidung zerrissen war. »Was hast denn du mit dieser Bande zu tun?« fragte er. »Mit dir habe ich doch bisher nie Ärger gehabt.«
    Michael stierte wortlos auf den Bürgersteig.
    Templar nahm sich Hawkins vor. »Willste mir erzählen, was passiert ist, oder soll ich euch auf die Wache mitnehmen?« Da entdeckte Templar die vier Sixpacks Bier hinter dem Fahrersitz im Trans Am. »Okay«, meinte er. »Ein Kampf ist eine Sache. Das Bier ist wieder etwas anderes. Hawkins und Sheffield - ab in meinen Wagen!« Er überflog die kleine Gruppe, die plötzlich nervös seinen Blick mied. »Hat irgendwer von euch nicht getrunken?« fragte er.
    Zwei Jungen und ein Mädchen traten vor. Er roch an ihrem Atem und nickte. »Einer von euch bringt mir Hawkins’ Auto, der andere Sheffields Motorrad zur Polizeiwache. Wartet dort auf mich.« Er nahm sich die übrigen vor. »Dass mir keiner an Abhauen denkt«, drohte er. »Ich kenne jeden von euch. Habt ihr mich verstanden?«
    Als er sich zu seinem Wagen begab, bemerkte er Kelly. Er blieb stirnrunzelnd stehen. »Wer bist du?«
    Kelly zögerte. »K... Kelly Andersen«, stotterte sie schließlich. Templar machte kleine Augen.
    »Carl Andersens Enkeltochter?«
    Kelly nickte.
    »Mit wem bist du hier?«
    »Mit Michael. Aber wir haben nicht...«
    Templar brachte sie mit einer Geste zum Schweigen. »Steig in mein Auto.«
     
    Bei der Ankunft auf der Polizeiwache kochte Ted Anderson innerlich. Craig Sheffield war schon da. Die anderen Eltern, die mit sorgenvollen Mienen vor dem diensthabenden Beamten standen, ignorierte Ted. Er trat drohend auf Craig zu. »Was zum Teufel ist hier los?« wollte er wissen. »Falls Ihr Junge mit meiner Tochter ausgewesen ist und sie betrunken gemacht hat...«
    »Nun mal langsam, Ted!« unterbrach ihn Craig. »Ich bin auch eben erst eingetroffen. Wir wissen noch gar nicht, worum es geht.«
    »Es hat ‘ne Schlägerei gegeben«, sagte ein dritter Mann. »Sie wa’n alle

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