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In den Klauen des Bösen

In den Klauen des Bösen

Titel: In den Klauen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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auch zu diesem Haus gekommen...
    Entschlossen lief Jenny weiter. Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie weit sie die Stadt schon hinter sich gelassen hatte, oder was im dichten Rankenwerk der Pflanzen lauern könnte. Im Dickicht zu ihrer Rechten bewegte sich etwas. Sie begann zu laufen. Und dann lag die Hütte schon da, am Rand des Kanals. Die Veranda ragte über das Wasser, genauso, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie lief hinter der Hütte herum und pochte laut an die Tür. »Mr. Duval!« rief sie. »Ich bin’s. Jenny Sheffield!«
    Ihr klopfte beim Warten das Herz. Aber drinnen regte sich was und gleich darauf öffnete sich die Tür.
    »Mr. Duval? Ich bin’s. Ich suche Kelly. Sie hat sich verlaufen. Da habe ich mir gedacht, vielleicht ist sie hier.«
    Judd Duval schaute auf das kleine Mädchen hinab. Beim ersten Klopfen hatte er mit Kitteridge gerechnet. Als er die Stimme des Mädchens hörte, war ihm eine Idee gekommen. Er war aufgestanden. Alle Knochen taten ihm weh. Er hatte sich mit zitternden Händen einen Moment festhalten müssen, bevor er gehen konnte. Doch beim Anblick des Mädchens am Hintereingang spürte er einen Adrenalinstoß.
    »Sie ist nich’ hier«, sagte er, »aber ich weiß, wo du sie finden kannst. Soll ich dich hinbring’n?«
    Jenny nickte eifrig. Judd Duval trat auf die hintere Veranda und zog die Tür hinter sich zu. »Wir müss’n mit’m Auto fahr’n«, sagte er.
    Das kam Jenny spanisch vor. Im Auto? Kelly hielt sich doch im Moor auf. Und der Mann hatte auch eine ganz komische Stimme.
    Als Judd sich umdrehte, fiel das Mondlicht auf sein Gesicht. Jenny erschrak - dieser Mann mit dem faltenreichen Gesicht und den eingesunkenen Augen hatte mit dem Mr. Duval ihrer Erinnerung nichts gemein.
    Er sah alt aus und krank; sein Blick machte ihr angst. Sie wich instinktiv vor ihm zurück. Da packte er sie am Armgelenk. »Lauf nicht weg, Jenny«, röchelte Judd.
    Sie wollte sich losreißen, doch er hielt sie fest. Er hob sie empor und trug sie in die Hütte. Im Dunkeln tastete er nach den Nylonbändern, die er anstelle von Handschellen benutzte. Er drehte ihr die Arme auf den Rücken und band ihr die Hände.
    »Aufhören!« schrie Jenny. »Ich will nach Hause!«
    Judd hielt ihr den Mund zu. Er griff nach dem Küchentuch und band es ihr als provisorischen Knebel um den Kopf. Mit zwei weiteren Nylonbändern um die Knöchel machte er sie bewegungsunfähig. Sie wand sich - umsonst. Er trug sie in den Streifenwagen und legte sie in den Kofferraum.
    Er zitterte am ganzen Körper, als er zum Fahrersitz lief, einstieg und den Motor anließ. Vor dem Einbiegen vom Feldweg auf die Straße hielt er zur Vorsicht mit abgeblendeten Scheinwerfern an - die Straße war aber ohne jeglichen Verkehr. Er schaltete das Licht an. Zu große Sorgen machte er sich jetzt nicht mehr - sein Ziel lag in entgegengesetzter Richtung zur Stadt. Mit ein klein wenig Glück würde ihm überhaupt niemand begegnen.
    Warren Phillips machte auf der Veranda Licht und schaute durchs Fenster. Draußen stand Duval. Seine eingesunkenen Augen glühten wie verrückt im Lichtkegel über dem Eingang. Phillips entriegelte und öffnete. Rasch zog er Judd herein. »Was wollen Sie hier?« fragte er.
    »Meine Spritze«, krächzte Judd. »Ich muss meine Spritze hab’n. Seh’n Sie mich an! Ich bin am Sterb’n!«
    Phillips Stimme wurde hart. »Sie kennen den Preis. Ich brauche Kinder, Judd.«
    »Ich hab’ eins«, sagte Judd mit einem hässlichen Grinsen.
    Phillips zog zweifelnd die Augenbrauen zusammen. »Wo? Es gibt keine...«
    »Kein Baby«, unterbrach Judd. »Aber sie is’ jung genug. Ich hab’s im Kofferraum.«
    Phillips geriet außer sich. »Sind Sie wahnsinnig?« fuhr er ihn an. »Was haben Sie angestellt, Judd?«
    »Ich bring’, was Sie brauch’n«, beharrte er.
    »Wer ist das Kind? Wie haben sie es...?«
    »Es ist Craig Sheffields Tochter«, erwiderte Judd. »Un’ ich hab’ gar nix gemacht. Sie is’ von sich bei mir zur Tür ‘rein.«
    »Mitten in der Nacht?« fragte Phillips. »Wollen Sie mich für dumm verkaufen?«
    Duvals Lippen verzogen sich. »Sie hat nach’m Anderson-Mädchen gesucht«, erläuterte er. »Nach der is’ im Moor die ganze Nacht g’sucht word’n. Un’ auf ei’mal kommt dies klein’ Ding an meine Tür und fragt, ob Kelly bei mir is’. Ganz allein. Ich nehm’ an, sie is’ ausgeriss’n.«
    Phillips starrte Judd Duval wutentbrannt an. »Aber sie wird vermißt werden! Um Himmels willen, Judd!«
    »Na wenn

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