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In den Klauen des Bösen

In den Klauen des Bösen

Titel: In den Klauen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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gefunden!«
    Craig flossen die Augen über vor Tränen. Ein Kloß saß ihm im Hals. »Alles in Ordnung?« Seine Stimme brach. »Seid ihr beide okay?«
    »Uns geht’s gut!« rief Michael zurück.
    Craig sah seinen Sohn hilflos an; er wusste nicht - sollte er lachen oder weinen oder toben, weil Michael sich allein abgesetzt und ihm solche Angst eingejagt hatte? Jetzt zählte aber nur eins: Michael war wohlbehalten zurück. Und er hatte Kelly gefunden. Craig griff zum Armaturenbrett und blinkte mit den Navigationslampen. Alle Boote nahmen sofort Kurs auf ihn.
    »Sie sind wieder da!« schrie er, als Carl Andersens Boot näherkam. »Michael hat Kelly gefunden.«
    Carl brachte sein Boot bei und warf Michael ein Seil zu. Michael zog sich an Carls Boot heran.
    »Kelly?« sagte Ted Andersen mit bebender Stimme. »Honey, ist alles gut?«
    Kelly blickte zu ihrem Vater hoch. »Bist du noch böse auf mich?«
    Ted seufzte schwer. »Wie könnte ich dir böse sein? Ich hatte nur Angst, du...« Er wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. »Ich bin ja so froh, dass du wieder da bist. Wo bist du nur gewesen? Wir haben stundenlang gesucht.« Er streckte die Hand aus und half Kelly ins Boot seines Vaters.
    »Ich habe mich verlaufen«, sagte Kelly. »Zuerst bin ich einfach nur weggerannt, dann hatte ich Angst zurückzukommen, und als ich zurückkommen wollte, habe ich nicht mehr gewusst, wo ich war. Wenn Michael mich nicht gefunden hätte...« Beim Gedanken an die Äußerung ihres Vaters über Michael - vor wenigen Stunden erst - verstummte sie.
    Ted breitete die Arme aus und zog sie an sich.
    »Ich habe unrecht gehabt«, sagte er. »Er ist vielleicht gar nicht übel. Hauptsache, ihr zwei seid heil zurück!«
    Wir sind aber nicht heil, dachte Kelly, Michael nicht und ich auch nicht, und sie zitterte am ganzen Körper, als Clarey Lamberts Worte in ihrem Gedächtnis widerhallten.
    Es ist Zeit, dass ihr euch eure Seelen zurückholt von denen, die sie euch gestohlen haben.
    Dann erst würden sie heil sein.
     
    »Horch«, sagte Barbara Sheffield. »Hörst du nichts?«
    Doch Mary war längst aufgesprungen, und beim Aufschieben der Glastür drang vom Kanal her das Tuckern eines Schiffsmotors herüber.
    »Das ist Craig!« sagte Barbara. Die Angst, die sie im Verlauf der Nacht immer ärger gequält hatte, wurde von einer großen Hoffnung weggeschwemmt. »Sie haben die Kinder gefunden!«
    Mary sah Barbara besorgt an. »Bist du dir sicher?«
    »Es kann nicht anders sein«, erklärte Barbara. »Ohne sie wäre Craig jetzt bestimmt nicht zurückgekehrt.«
    Die beiden Frauen liefen über den Rasen und erreichten das Dock just in dem Moment, als die Boote anlegten.
    »Sie sind wirklich heil zurückgekommen!« rief Barbara mit tränenerstickter Stimme. »Michael, was hast du dir bloß gedacht? Begreifst du überhaupt, was für Angst ich durchlebt habe? Du hattest fest versprochen, in Vaters Nähe zu bleiben!«
    Doch angesichts von Michaels Grinsen verrauchte Barbaras Zorn im Nu. Sie nahm ihn in die Arme. Die beiden wären fast ins Wasser gefallen, weil das Boot in Bewegung geriet.
    »Jessas, Mutter! Laß mich erst das Boot festmachen! Sonst ersaufen wir noch!«
    Als alle im Haus beisammen waren, blieb Mary im hellen Licht der Küche beim Anblick Kellys der Mund offenstehen. Kelly war völlig verdreckt; die zerkratzten, blutenden Beine waren von Schlamm überzogen. »Liebling, was ist geschehen?«
    Kelly warf einen betrübten Blick auf ihre ruinierten Sachen und blickte die Mutter an. »Ich... mitten in der Nacht ins Moor zu laufen war doch keine gute Idee, oder?«
    Da löste sich urplötzlich Marys Verspannung, und sie konnte mit dem Lachen gar nicht mehr aufhören. »Da hast du völlig recht!« sagte sie, als sie sich endlich wieder im Griff hatte. »Und jetzt wirf die Sachen in die Waschmaschine und dusch dich. Ich hol dir einen Morgenmantel.« Mit ihrem Lieblingsstück kehrte sie in die Küche zurück. Kelly stand bereits in dem kleinen Bad, das Carl direkt hinter der Küche eingebaut hatte, damit er nach der Arbeit nicht den ganzen Dreck durchs Haus trug. Mary ließ sich Michael gegenüber auf einen Stuhl fallen.
    »Wie hast du sie gefunden?«
    Michael sagte kein Wort. Wie könnte er ihr und den anderen die merkwürdigen Erlebnisse dieser Nacht im Moor nur erklären? Er begriff sie ja selbst kaum - nicht einmal nach Clareys Mitteilungen.
    »Es is’ ganz egal, wie«, hatte ihm die Alte bedeutet. »Ich kann dir bloß eins sagen: Wo die Kinder sind

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