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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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nun im Dunkeln mitten im Nichts mit einem Typen im Auto fest, der Dinge sah, die nicht da waren.
    Sein Elend wurde schlimmer und verzehrender – wie eine Blutlache, die sich unaufhaltsam auf kaltem Zement ausbreitet. Erin starrte auf die Karte. Es war schrecklich still.
    Dann klingelte sein Handy. Er griff schnell danach. Davy. »Ja?«
    »Das Kennzeichen gehört zu einem 2002er Ford Explorer, Farbe schwarz, der auf einen Kerl namens Roy Fitz zugelassen ist. Er ist ein zweiundsechzigjähriger geschiedener Gebrauchtwagenhändler aus Coos Bay, Oregon. Er ist nicht kreditwürdig. Hilft dir das weiter?«
    Connor stieß ein leises, gequältes Seufzen aus. »Hm, nein. Nicht wirklich. Trotzdem danke für deine Hilfe! Bis später, Davy.«
    »Verdammt noch mal, Con, was zur Hölle ist da …«
    »Ich kann im Moment nicht darüber sprechen«, unterbrach er ihn. »Tut mir leid. Bis dann.«
    Na toll! Jetzt musste er sich auch noch schlecht fühlen, weil er grob mit seinem Bruder umgesprungen war.
    Erin stapelte die Mueller-Unterlagen zu einem ordentlichen Haufen, faltete ihn und verstaute ihn sorgsam im Handschuhfach. Die Straßenkarte raschelte, als sie sie aufschlug. Sie knipste die Innenbeleuchtung an und vertiefte sich mehrere Minuten in die Karte.
    »Wir können dieser Straße bis nach Redstone Creek folgen und dann den Paulson Highway in nördlicher Richtung nehmen, bis wir Bonney erreichen. Die weiteren Entscheidungen treffen wir, wenn es so weit ist. Klingt das gut für dich?«
    Ihre Stimme war freundlich und nüchtern. Connor war darüber so dankbar, dass er am liebsten losgeheult und ihr die Füße geküsst hätte. »Klingt super.«
    Sie schaltete das Licht aus. »Sollen wir ein bisschen Musik hören?«
    »Alles, was du willst.«
    Sie drehte an dem Suchknopf, bis sie klassischen Blues fand. Vermutlich erinnerte sie sich, dass Connor am Vortag Blues ausgewählt hatte. Sie versuchte, ihn mit seiner Lieblingsmusik zu beruhigen. Detailorientiert.
    »Danke«, murmelte er.
    Sie streckte die Hand aus und streichelte mit der Fingerspitze über seine Wange, dann strich sie ihm eine Strähne hinters Ohr.
    Diese süße, zärtliche Berührung löste die Verspannung, die seinen Körper gefangen hielt. Es gelangte endlich wieder Luft in seine Lungen. Vielleicht würde er es am Ende doch noch in geistig gesunder Verfassung zurück nach Seattle schaffen.

 
    13
    Nicht weit vom Childress Ridge Lookout entfernt bog Chuck Whitehead von der verlassenen Straße auf einen Parkplatz ab. Er konzentrierte seine Gedanken auf unwichtige Dinge wie die farbigen Plastikbänder, die die Forstverwaltung um die Bäume gebunden hatte. Seine Hände waren feucht. Er verspürte einen beständigen Drang zu pinkeln. Seit er von seiner Arbeit im DNA-Labor nach Hause gekommen war, liefen die letzten zehn Stunden in seinem Kopf ab wie ein Video im Endlosschleifenmodus. Er hatte sich von der Hilfskraft des mobilen Hospizpflegedienstes, die sich während seiner Arbeitszeit um seine Frau Mariah kümmerte, verabschiedet, dann war er nach oben gegangen, um nach ihr zu sehen – und hatte plötzlich einen Pistolenlauf unter seinem Kinn gehabt.
    Der Mann mit der Waffe hatte ihm gesagt, was er tun musste, und er hatte den Befehl befolgt. Bis ins letzte Detail. Er trug den Beweis in seiner Jacke. Er konnte ihn zeigen. Er kooperierte.
    Chuck schaltete die Scheinwerfer aus, um die Batterie nicht überzustrapazieren, aber die fast vollständige Dunkelheit machte ihm Angst. Die Berge, die über ihm aufragten, waren schwarz, der Himmel kaum heller, wolkenverhangen.
    Der Mann hatte ihm diese Stelle genannt, wo sie ihm seine Frau zurückgeben würden. Aber wie konnten sie jemanden, der so zerbrechlich war wie Mariah, an einen solchen Ort bringen? Sie bekam nun seit mehr als zwei Wochen zusätzlichen Sauerstoff und über einen Tropf Morphium.
    Aber der Mann hatte ihm befohlen hierherzukommen, deshalb war er nun hier.
    Keine Polizei, hatte der Mann gesagt. Ein Wort zur Polizei, und Mariah würde sterben.
    Die Minuten krochen dahin, markiert nur von seinem hämmernden Herzen, seiner angestrengten Atmung, der Digitaluhr, die am Armaturenbrett blinkte. Jemand klopfte an die Heckscheibe. Chuck fuhr mit einem Aufschrei zusammen.
    Er hatte getan, was von ihm verlangt wurde, rief er sich ins Gedächtnis. Niemand konnte ihm etwas vorwerfen. Er öffnete die Tür und zwang sich auszusteigen. Das diffuse Licht der Innenbeleuchtung blendete ihn und erhellte trotzdem nichts.
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