In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
und die Klappe zu halten.
Sean kam wenige Minuten später zurück und stellte einen vollen Teller vor Connor hin, der sich, ohne zu zögern, darüber hermachte.
Seine beiden Brüder beobachteten schweigend, wie er dreihundert Gramm Steak, zwei große Ofenkartoffeln, eine aufgeschnittene Tomate und drei dicke Scheiben warmen französischen Weißbrots, das großzügig mit Knoblauchbutter bestrichen war, verdrückte.
Endlich bemerkte Connor ihre Blicke. »Lasst das, Jungs«, protestierte er. »Hört endlich auf, mich beim Essen anzuglotzen! Das verdirbt mir den Appetit.«
Davy verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. »Gönn uns den Spaß. Wir haben dich seit sechzehn Monaten nicht mehr so essen gesehen.«
»Das ist echt der Hammer.« Seans Gesicht war ungewöhnlich ernst. »Du stopfst gerade die Kalorien einer ganzen Woche in dich rein. Und das mit einer einzigen Mahlzeit. Übertreib es nicht!«
Connor tunkte den letzten Rest Fleischsaft mit einem Stück Brot auf. Er fühlte einen Anflug von schlechtem Gewissen. »Macht euch keine Gedanken. Mir geht’s bestens.«
Davy schnaubte. »Wir werden ja sehen, wie gut du dich fühlst, wenn du aus Portland zurückkommst.«
Sean runzelte die Stirn. »Was will er denn in Portland?«
»Er wird Erins Empfangskomitee sein, wenn sie sich mit diesem Typen trifft, der Novak sein könnte oder auch nicht«, klärte Davy ihn auf. »Er will ihren knackigen Körper beschützen. Höchstpersönlich.«
»Ach herrje, was du nicht sagst. Aber wenn das so ist, hau rein. Du wirst deine Kraft brauchen. Welche Ausrüstung nimmst du mit?«
»Die SIG. Außerdem die Ruger SP-101, nur zur Sicherheit.«
»Lust auf Gesellschaft?«, fragte Sean.
Connor sah ihn verwundert an. »Ich dachte, du hättest so viel zu tun?«
»Nicht so viel, dass ich meinem Bruder nicht auch Rückendeckung geben könnte.«
Um Connors Mundwinkel zuckte ein Lächeln. »Du denkst also, ich bräuchte einen Babysitter, hm?«
»Schließ daraus, was du willst.«
Connor trank den letzten Schluck seines Biers. »Ich schaff das schon allein. Trotzdem danke! Ich gebe dir Bescheid, falls ich meine Meinung ändere.«
»Du willst Erin ganz für dich allein, stimmt’s?«
Connor ignorierte sein Gestichel mit einer Gemütsruhe, die er in jahrelanger Übung erlangt hatte. »Könnt ihr Seth und Raine wegen Novak kontaktieren?«
»Ich erledige das«, erklärte Sean, ohne zu zögern.
»Und ich werde mich um diese Info kümmern«, versprach Davy. »Leg dich aufs Ohr, Connor. Du siehst völlig erledigt aus. Bleib über Nacht hier, dann kann ich dir beim Frühstück eine Zusammenfassung geben. Auf der Seitenveranda steht schon ein Bett für dich bereit.«
»Danke.« Er stand auf und sah seine Brüder mit dem bizarren Bedürfnis an, etwas Sentimentales zu sagen.
Sean las es ihm an den Augen ab, bekam Mitleid und lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung. »Lass dir verdammt noch mal die Haare schneiden, wenn du dich flachlegen lassen willst, Con.«
Connor zuckte zusammen. »Du bist wirklich ekelhaft.«
»Stimmt, aber wenigstens sehe ich gut aus«, feuerte Sean eine letzte Spitze ab.
Connor ließ sich auf das Bett fallen und betrachtete das Gewirr von Ästen, die sich vor der verglasten Seitenveranda im Wind wiegten. Auf dem Stuhl neben ihm lagen ein Handtuch, ein Waschlappen und ein paar von Davys Jogginghosen, die er vermutlich zum Schlafen anziehen sollte. Obwohl er völlig erschöpft war, lief sein Gehirn auf Hochtouren. Er schloss die Augen, und sein fotografisches Gedächtnis kramte sofort die Erinnerung an Erin hervor, wie sie in ihrer Küche herumhantiert hatte, ihr köstlicher kurviger Körper zum Anbeißen sexy in der Kombination aus T-Shirt und ausgeblichener Jeans.
Neue Nahrung für seine erotischen Fantasien. Er hatte sich jahrelang ausgemalt, wie er sich in ihr Schlafzimmer in Eds und Barbaras Haus schlich. Vor seinem geistigen Auge hatte er sich selbst als großen, ungeschickten Tollpatsch in dieser femininen Welt aus Spitze und flauschigen Kissen, Parfumflakons und seidener Unterwäsche gesehen. Und Erin, die rückwärts und mit erwartungsvoll gesenkten Lidern zum Bett zurückwich, während er die Tür verriegelte.
Diese Vision existierte in unendlichen Variationen, jede von ihnen unglaublich heiß und nicht jugendfrei, aber heute Abend veränderte sich die Kulisse ganz von allein, anstatt von seinem Bewusstsein gelenkt zu werden. Das ultraweibliche Schlafzimmer seiner Fantasien wurde durch das
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