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In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

Titel: In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ales Pickar
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andere kommt später. Wenn Sie aber keine Angst haben und nicht sterben können, sind Sie kein Mensch mehr. Und dann interessieren Sie sich auch nicht mehr für nackte Jungfrauen. Capisce?
    DrR: Woran haben Sie das gemerkt?
    JMK: Die haben nie etwas miteinander oder untereinander. Verstehen Sie? Diese Jungs und Mädels verbringen so viel Zeit in denselben Räumen, auf Reisen, in Hotelzimmern... Techtelmechtel? Niemals. Ich meine, wo gibt es das denn? Die sind immer gut angezogen, haben aber keinen Spaß dabei, Kleidung auszusuchen. Sie sind freundlich und lächeln viel, sind charmant. Aber die meiste Zeit fühlt sich das wie...
    (Schweigen)
    JMK: ...wie eine Maske, die sie tragen. Wie eine Theateraufführung.
    DrR: Und wieso müssen sie nicht sterben?
    JMK: Weil die Dämonen ihnen einen Weg gezeigt haben, den Tod zu überwinden.
    DrR: In dem sie aus dem Jenseits kommen und Körper von anderen Menschen stehlen.
    JMK: Aschewerdung... Nicht die feine englische Art. (zögert) Aber irgendwie auch schön...
    DrR: Weshalb ist es schön?
    JMK: Sie stehlen nur von jenen, die ohnehin sterben würden.
    DrR: Und das ist Ihrer Freundin passiert?
    JMK: Ja... Zuerst war sie Evelyn, dann war sie Talitha. Nur der Körper blieb derselbe. Wie ein Auto.
    DrR: Was bedeutet das ›wie ein Auto‹?
    JMK: Wie wenn Sie morgens in die Garage gehen und da ist ihr Auto, so wie Sie es kennen, aber in Wirklichkeit hat jemand Ihren Motor ausgetauscht und einen V8-Motor aus einem Rennwagen eingebaut.
    DrR: Und was ist das Kerygma?
    JMK: Das Gegenprogramm. Es ist wie Lux Aeterna, nur umgekehrt.
    DrR: Umgekehrt?
    JMK: Engel.
    DrR: Das Kerygma sind Engel?
    JMK: Nein, ich sagte doch, dasselbe, nur umgekehrt. Die sind auch Arme, Hände, Muskeln.
    DrR: Und was will das Oktagon von Ihnen?
    JMK: Ich vermute, das Oktagon will die Engel und Dämonen los werden. Wenn keiner mehr an sie glaubt, sind sie weg. Leute wie ich, Leute welche die Wahrheit bezeugen können, sind da im Weg. Darum wollten die mich schnappen und beseitigen.
    DrR: Und wer ist Oberst Stahl?
    JMK: Ein Armeebonze, der für das Oktagon arbeitet. Vermutlich kennen Sie ihn besser.
    DrR: Warum glauben Sie das?
    JMK: Weil Sie auch ein Handlanger des Oktagon sind.
    DrR: Warum sagen Sie das?
    JMK: Weil ihr hinter mir her seid. Ich bin der lebende Beweis für eine Welt, die ihr nicht kontrollieren könnt.
    DrR: Jan-Marek, alles was ich kontrollieren möchte, sind Ihre Ängste, Ihre Schlafstörungen und die Depressionen, die Sie haben. Das möchten Sie doch auch, mein Lieber.
    JMK: Ach ja? Wieso kriege ich dann kein Levomepromazin und Haldol, wie Ihre anderen Patienten?
    DrR: Weil wie zuerst darüber sprechen müssen, was Ihnen fehlt, bevor ich es Ihnen geben kann.
    JMK: Aber etwas Klarheit im Kopf wäre auch ganz nett. Unverschnickt und unverschnackt.
    DrR: Wir müssen eins nach dem anderen machen. Einen Schritt vor dem Nächsten...
    JMK: Haben Sie den Verstand verloren? Ich bin nicht Napoleon! Sie mögen hier auf Ihrem kleinen, rationalen Kreuzzug sein, aber glauben Sie mir eins: diese Sache ist größer, als wir zwei. Größer als Ihr Verein!
    DrR: Machen Sie sich Sorgen, wegen der Zukunft?
    JMK: Oh ja-a-a. Hallo? Destabilisierung von Krisenregionen? Waffenproliferation? Terrorismus? Das Mirillium? Die Endzeit?
    DrR: Denken Sie, der 11. September hat damit etwas zu tun?
    JMK: : Das war wirklich Pech.
    DrR: Aber Sie waren nicht hier, als das geschah, nicht wahr?
    JMK: Ich war weit weg... Weiter, als Sie es sich vorstellen können.
    DrR: Weshalb glauben Sie, konnten Sie zurückkommen?
    JMK: Sie denken wohl, alles was mit mir geschehen ist, war Zufall? Wissen Sie, was mir nach meinem ersten Beneficium passiert ist? Ich wurde von Skins zusammengeschlagen. Ich meine, was für ein Zufall ist das denn, ha? Die wollen mich einfach mürbe machen.
    DrR: Wer sind ›die‹, Jan-Marek?
    JMK: Die verdammten Uhrmacher. Die Heizungsableser. Alle. Sie halten sich für ein Uhrwerk. Verdammte Engländer.
    DrR: Engländer?
    JMK: Sie wissen schon, all diese alten Kirchen. All die Wandbilder. Es geht immer um Kontrolle. Mann! Wann, glauben Sie, bin ich das letzte Mal an eine grüne Ampel geraten? Na? Wann? Immer rot. Ich wäre besser mit den Dänen gefahren.
    DrR: Sie meinen Dämonen. Ich frage mich nur... Wenn die Sie aus dem Weg räumen wollen, wieso haben die Ihnen gestattet zurückzukehren?
    JMK: Die wollen mich nicht aus dem Weg räumen, die wollen mich mürbe machen. Das sagte ich doch. Ihre Leute, ihr wollt

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