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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Münzen.
    Der unvorstellbare Lärm schwappte über uns wie ein wilder Rashoonwind zusammen.
    »Bei Opaz!« hauchte Naghan die Mücke neben mir. Er war ein kleiner Bursche, ganz Knorpel und Knochen, und starrte verängstigt in die Arena.
    »Kein wildes Tier hat Lust, dich zum Frühstück zu verzehren, Naghan!« brüllte Lart der Stinker. Er trug seinen Namen zu Recht, und wir alle machten einen weiten Bogen um ihn. Die Coys unserer Trainingsgruppe hatten sich zu einer rauhen Gemeinschaft zusammengefunden – etwa zwanzig Mann. Wir lebten und aßen zusammen und unterhielten uns. Wir trainierten im Holzring, in einer der vielen Anlagen hinter dem Amphitheater. Jetzt verfolgten wir das Schauspiel, an dem wir in einer Sennacht – oder sogar schon früher – teilnehmen würden.
    Dort draußen stapften Männer herum. Ihre Rüstungen schimmerten grell im Licht von Far und Havil, den Zwillingssonnen Scorpios. Wir sahen das Aufblitzen von Schwertern und helle Ströme von Blut. Wir begriffen, was Nath der Waffenschwinger gemeint hatte, als er von ungleichen Kampfpaarungen sprach, denn hier wurde nicht ein Schwertkämpfer gegen seinesgleichen gestellt; nein, die Hyrklaner hatten Spaß daran, einen Schwertkämpfer gegen einen Stux-Schleuderer antreten zu lassen, oder einen Rapierschwinger gegen einen Mann mit Schild und Morgenstern, einen Netzkämpfer gegen einen Schlingenwerfer. Und wir sahen, wie die Kämpfe ausgingen. Den ganzen langen Nachmittag hindurch schwitzten wir, hörten wir das aufreizende Gebrüll der Menge und die verzweifelten Schreie der Sterbenden. Als letzte Attraktion wurde ein Trupp Sklaven, die offenbar auf den Höfen keine nützliche Arbeit verrichten konnten, in die Arena getrieben. Wilde Neemus – gefährliche schwarze, katzenähnliche Tiere – stürzten sich auf sie und fraßen sie auf, ein grausamer Anblick.
    Im Jikhorkdun von Huringa ereigneten sich noch viele andere Dinge, die ich lieber nicht beschreiben möchte, denn schließlich halten wir uns für ein zivilisiertes Volk, dem solche Dinge widerstreben.
    Aber war Hyrklana denn nicht zivilisiert? Stellte man hier nicht Flugboote her? Und war nicht die schöne Prinzessin Lilah von Hyrklana eine Tochter dieser Insel? Wahrlich, das Wort ›Zivilisation‹ hat in verschiedenen Ländern die verschiedensten Bedeutungen.
    »Also, mich bekommt ihr da nicht hinaus!« sagte Naghan die Mücke.
    Die Hyrklaner, die diese Spiele organisierten, hatten Rhaclaws eingesetzt, um die Kaidurs im Zaum zu halten. Die Wächter schilderten Naghan in allen Einzelheiten, was mit ihm geschehen würde, wenn er nicht in den Silbersand der Arena trat. Er zitterte; doch dann nahm er seinen Stux in die Hand und kroch mit uns ins Freie, als es soweit war, an dem Tag, da wir beweisen sollten, ob wir einen ungleichen Kampf überstehen und den langen Weg des Kämpfens und Siegens einschlagen konnten, der vielleicht eines Tages damit endete, daß einer aus unserem Kreise zum Kaidur ernannt wurde.
    Das Amphitheater war in der klassischen ovalen Form angelegt. Die hoch aufragenden Terrassen waren vertikal in vier Sektionen unterteilt, von denen jede eine der vier Hauptfarben trug: blau, grün, gelb und rot. Das Los bestimmte, daß wir mit roten Lendenschurzen in die Arena marschierten, mit einem roten Wimpel am linken Arm und langen roten Federn auf unseren kleinen Lederhelmen. Wie Sie sich vorstellen können, mißfiel es mir nicht, daß mir der Zufall meine Heimatfarbe zugeteilt hatte.
    Jeder von uns hatte zwei Stuxes.
    Aus der blauen Ecke trotteten Halbmenschen in Brustpanzern herbei. Sie waren mit Thraxtern und Schilden bewaffnet. Dies sollte nun wirklich ein ungleicher Kampf werden!
    Dabei waren wir zwanzig, während die Blauen nur fünfzehn Mann zählten.
    Das ohrenbetäubende Geschrei von den Rängen mußten wir ignorieren, mußten wir aus unserem Bewußtsein vertreiben. Langsam marschierten wir über den Silbersand aufeinander zu. Die Blauen bildeten eine ordentliche Reihe und rückten auf uns zu. Man hatte uns gesagt, was wir tun mußten. Wenn wir gewannen, war das schön und gut. Aber Nath der Waffenschwinger hatte uns eingeschärft: »Ihr Roten, was immer mit euch geschieht – ihr müßt in tadelloser Haltung sterben! Sterbt wie Männer! Zeigt im Tode, daß ihr eines Tages vielleicht doch Kaidurs geworden wärt!«
    Jede Farbe hatte ein eigenes Trainingslager außerhalb des Stadions. Ich verstand Naths leidenschaftlichen Wunsch durchaus richtig. Von dieser fanatischen

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