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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Naghan vor uns in der Arena.
    »Nimm dich zusammen, du Mücke!« sagte Cleitar. Auf seinem Gesicht stand ein Ausdruck, der mich nicht erstaunte. Er hatte gekämpft und gesiegt und fühlte sich jetzt großartig. Ich vermutete, daß der Quoffafahrer hier seine wahre Bestimmung gefunden hatte.
    Das Amphitheater füllte sich noch immer. Wir grüßten die königliche Loge, die noch leer war, und marschierten zurück. Sklaven eilten in die Arena, um die Spuren unseres Kampfes zu beseitigen. Das Toben der Menge wurde leiser, als wir die vergitterten Tunnels erreichten und schließlich in unser Quartier zurückkehrten.
    Nath der Waffenschwinger sah uns an. »Drei!« sagte er und schüttelte verwundert den Kopf. »Ich hatte angenommen, daß ihr alle zu den Eisgletschern eingehen würdet!«
    »Vielleicht hast du uns zu gut ausgebildet, Nath«, sagte ich.
    Er sah mich an und begann zu lachen. »Bei Kaidun! Ihr drei werdet vielleicht tatsächlich Kaidurs! Ein Wunder, wahrlich, ein Wunder!«
    Cleitar Adria spannte die Muskeln an. Er brauchte kein Aufputschmittel, um sich als Kaidur durchzusetzen; er hatte die Faszination der Arena gespürt, er hatte sein wahres Leben gefunden.
    Naghan die Mücke blinzelte und sagte: »Nath der Waffenschwinger! Wo sind all die Shishis, die du uns versprochen hast?«
    »Cramph!« brüllte Nath. »Ihr seid Coys! Wartet, bis ihr Kaidurs geworden seid! Und dann, oh, mächtige Mücke, wen gelüstet dann schon nach deinem dürren Körper, he?«
    »Du würdest dich wundern!« sagte Naghan gelassen.

9
     
     
    Tilly schälte mit langen, geschickten Fingern eine Frucht und ließ mir den saftigen Brocken in den Mund fallen. Ich lag auf weichen Seidenkissen und trug einen leichten Morgenmantel aus Sensil, der sich noch angenehmer anfühlt als gewöhnliche Seide. Um mein linkes Handgelenk lag ein massivgoldenes Armband, eine Trophäe, die mir am Tag zuvor von einem Bewunderer zugeworfen worden war. Der hohe Marmorraum war voller Trophäen – Federn, Waffen, Gold und Silber, Blumen und Lorbeeren – die ganze prächtige barbarische Beute eines erfolgreichen Kaidur. Am Fußende der Couch stand eine offene Truhe – sie war voller Perlenketten, Diamantringe, Broschen und Schmuckstücke aus Edelsteinen aller Arten und Größen.
    Ein großer Teil dieses Reichtums war natürlich durch Wetten gewonnen worden. Ein Tisch, dessen Beine die Form von Zorcahufen hatten, enthielt eine umfassende Sammlung erlesener Weine.
    »Genug davon, Tilly«, sagte ich. »Jetzt möchte ich Palines!«
    Sie kicherte. Tilly war ein Fristlemädchen, ein Weibchen der katzenähnlichen Rasse, mit einem fabelhaften Körper und einem buschigen Schwanz. Obwohl ich meine Delia nicht vergessen hatte – wie könnte ich sie vergessen? –, muß ich gestehen, daß Tilly von außergewöhnlicher Schönheit war. Ihr Gesicht mit den weit auseinanderstehenden schrägen Augen, dem schimmernden Mund und den kleinen Schnurrbarthaaren, entzückte mich.
    Sie saß rittlings auf mir, vergnügte sich und schob mir eine Paline nach der anderen in den Mund.
    Ich war ein erfolgreicher junger Kaidur und ließ es mir gut gehen. Ein großer Kaidur war ich noch nicht, doch alle waren der Meinung, daß ich es bald werden würde.
    Ich war nicht dieser Ansicht.
    Die Sklaven, Arbeiter, Coys und Kaidurs konnten nicht fliehen. Alle Ausgänge aus dem Gewirr von Übungssälen, Trainingsarenen und Unterkünften im Schatten des riesigen Amphitheaters wurden scharf bewacht. Und es gab keine Möglichkeit, aus der Arena zur untersten Sitzreihe emporzuklettern und durch die vielen Ausgänge für das Publikum zu entkommen. Nur die größten der großen Kaidurs durften sich in der Stadt frei bewegen. Sie hatten den Vorteil auf ihrer Seite, wenn sie ihren Posten nicht verließen – eine Flucht konnte ihnen nichts nützen. Ich nahm nicht an, daß ich lange genug in der Stadt sein würde, um selbst ein großer Kaidur zu werden.
    So konnte ich mich also in meinem hübschen Mantel hinlegen, köstliche Früchte essen und mich ausgiebig mit Tilly vergnügen. Heute abend noch wollte ich aus Huringa fliehen, in der kommenden Nacht wollte ich Hyrklana verlassen und nach Migla zurückkehren. Wenn Delia dort nicht mehr war, gedachte ich nach Valka weiterzufliegen. Eine Sorge plagte mich. Als mich die Herren der Sterne aus dem Tal der Roten Missals holten, begann es zu regnen. Eine Gruppe von Canops wehrte sich zu dieser Zeit noch. Wenn der Regen den Einsatz der Langbogen verhindert hatte ...

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