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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ist das Ende!« brüllte Turko und hieb mit dem Ruder um sich. »Das schaffen wir nicht mehr!«

2
     
     
    Die Wolke der Flugmenschen belagerte uns, ihre Flügel erzeugten ein unheimliches Rascheln in der Dunkelheit, rosa Mondschein flimmerte auf ihren Waffen, ihre Augen schimmerten – und dann stürzten sie sich in einer einzigen dichten Masse auf die uns verfolgende Galeere.
    Im nächsten Augenblick herrschte dort die Hölle an Bord.
    Ich hörte nicht auf zu rudern.
    »Beim Muskel ...«, sagte Turko ehrfürchtig.
    Wenn ich vorgehabt hatte, im Boot zu bleiben und mich am Flußufer entlang davonzustehlen, so mußte ich den Plan nun aufgeben, weil weitere Galeeren erschienen, geführt von der Präzision energischer Peitschendeldars, die ihr Handwerk verstanden. Hinter uns entbrannte ein wilder Kampf. Die Volroks, die ich später in Havilfar noch viel besser kennenlernen sollte, waren aus ihrer Bergstadt im Nordwesten herbeigeflogen. Sie hatten einen abgefeimten Plan. Obwohl ich nur ahnen konnte, was sie vorhatten, wußte ich doch, daß sie mir in ihrem Bemühen helfen würden.
    Dieser Gedanke gefiel mir.
    Eine der Galeeren hatte den Ort des Gemetzels umfahren. Ich wußte, daß uns die Männer an Bord sehen konnten, so wie wir unsererseits das Schiff als dunklen Schatten vor dem rosa Schimmer über dem Wasser ausmachten. Die Galeere ignorierte den Kampf und machte sich daran, uns mit langen, gleichmäßigen Ruderschlägen zu verfolgen. Ich schätzte, daß wir das Ufer als erste erreichen würden, doch es mochte verdammt knapp werden.
    Jetzt ging es darum, quer zur Strömung auf das Ufer zuzuhalten. Dort wuchs hohes Schilfrohr, das uns eine Zeitlang abschirmen konnte – jedenfalls so lange, bis wir uns durch den Sumpf schleichen und in der Dunkelheit untertauchen konnten. Hinter uns lieferten sich die zusammengedrängten Galeeren einen verzweifelten Kampf gegen die Volrokschwärme.
    Pfeile schwirrten in den Himmel. Ihre Spitzen waren grelle Lichtpunkte im rosa Mondschein; sicher wurden auch Armbrustpfeile auf die fliegenden Männer abgeschossen. Zahlreiche Flugwesen stürzten ins Wasser. Eine Galeere brach mit verwirrten Rudern taumelnd zur Seite aus. Auf den Aufbauten wimmelte es von Volroks.
    In diesen Minuten stiegen die Zwillingsmonde am Himmel auf, die in ihrer nahezu vollen Phase genug Licht spendeten, um auch Einzelheiten auszuleuchten. Offenbar vermochten weder die Galeeren noch die Volroks den Kampf zu entscheiden. Die uns verfolgende Galeere hatte offenbar eindeutige Befehle, uns zu fangen – sonst wäre sie dem Kampf sicher nicht ausgewichen. Ich pullte unentwegt, während ich die Schlacht verfolgte. In unserem Flugboot waren wir von der Westküste Havilfars über die schmale Landmitte zur nordwestlichen Spitze des Nebelmeeres geflogen. Dabei waren wir über eine Bergkette gekommen. In den Hochtälern jener Berge lagen vermutlich die Städte und Bergschlösser der Volroks, der fliegenden Menschen Havilfars.
    Der Kiel hatte erste Sandberührung. Das Boot erbebte; doch mit einigen langen, kräftigen Schlägen zog ich es weiter, bis das Holz unangenehm über Schlamm und Kies scharrte.
    Dann nahm ich Saenda unter den Arm, während Turko nach Quaesa griff. Mit der anderen Hand packte ich den Bootshaken, der unsere einzige Waffe darstellte.
    So ließen wir uns über die Bordwand ins knietiefe Wasser fallen. Wir taumelten weiter.
    Ich wußte, daß ich meinen Atem verschwendete, daß mir aber nichts anderes übrigblieb, wenn ich meine Gefährten aufmuntern wollte. »Das flache Ufer hält die Galeere von uns fern«, sagte ich. »Da stehen unsere Chancen besser.«
    Saendas blondes Haar fiel über meine Schulter herab. Sie klammerte sich verzweifelt an mir fest und rief: »Das soll dir noch leid tun, Dray Prescot! Bei der Lady Emli von Ras! Was du mir angetan hast, seitdem wir ...«
    Ich ergriff die Gelegenheit, als ich unversehens über einen alten Baumstumpf stolperte, der in Schlamm und Wasser halb verborgen war. Dabei fing ich mich ziemlich schnell wieder, Saenda aber ging unter und schluckte eine gehörige Portion schlammiges Wasser, woraufhin ihr Nörgeln zu einem erstickten Gurgeln wurde. Wenn es an diesem Abend überhaupt Anlaß zu Heiterkeit gegeben hatte, dann jetzt; doch ich lächelte nicht, sondern stolperte weiter das Ufer hinauf, im Schlamm ausgleitend, der meine Beine festzuhalten versuchte, hoffend, daß ich nicht in Treibsand geriet oder auf Schlammegel stieß, die hungrig über meine nackten Beine

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