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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Zeit in die Arena geschickt – doch ansonsten haderte ich insgeheim mit den Herren der Sterne und trank und versuchte mein Leben zu genießen. Ich erweiterte meine Kenntnisse über Havilfar.
    Eines Tages wurde eine Gruppe von Chuliksklaven angekündigt. Wir gingen zu den Gehegen hinunter, um uns die armen Burschen anzusehen.
    Chuliks findet man nicht oft in der Sklaverei. Ihre Haupteigenschaften sind ein unabdingbarer Gehorsam und absolute Loyalität – solange sie ihren Sold bekommen. Es sind hervorragende Kämpfer.
    Die Chuliks sind eine jähzornige menschenähnliche Rasse mit schimmernder gelber Haut. Ihr Kopf ist bis auf einen langen Pferdeschwanz kahlrasiert und weist zwei etwa fünf bis sieben Zentimeter lange Hauer auf, die von den Mundwinkeln aufwärts ragen, und kleine runde schwarze Augen. Auf den Chulikinseln an der Südostküste von Segesthes werden die Nachkommen von früher Jugend an als Söldner ausgebildet, die im allgemeinen einen besseren Sold bekommen als andere. Es gibt natürlich auch Chulikkolonien auf anderen Inseln und Kontinenten, etwa am Auge der Welt und in den Unwirtlichen Gebieten. Äußerlich sehen die Chuliks dem Menschen ähnlich – sie besitzen zwei Beine und zwei Arme und zwei Augen; doch ansonsten haben sie wenig Menschliches. Der Gedanke, daß wir nun Chulik-Coys ausbilden konnten, interessierte uns also sehr.
    »Nun, Drak, wie beurteilst du ihre Chancen?« fragte Balass.
    »Bei Kaidun!« erwiderte ich. »Ein bösartiger Haufen!«
    Balass lachte. Er lachte überhaupt gern. Er war ein schwarzhäutiger Mann aus Xuntal mit raubvogelhaften Gesichtszügen und schimmernden Augen, ein vorzüglicher Kämpfer, ein Kaidur. Ich empfand freundschaftliche Zuneigung zu ihm – ein Gefühl, das ich unterdrückte, aus Angst, daß er eines Tages sterbend aus der Arena geschleift wurde. Er hieß Balass der Falke. Ein Balass ist, wie Sie wissen, ein Ebenholzstab, der zur Bestrafung und Züchtigung von Sklaven verwendet wird.
    »Heute ist ein Käfigvoller mit vielen Volleem gekommen«, sagte Balass der Falke.
    »Oho!« sagte ich. »Dann wollen wir uns das einmal ansehen!«
    Wir alle wußten, daß die armen Chulik-Coys gegen Volleem keine Chance hatten.
    Ein Volleem, die fliegende Abart des Leem, ist ein unangenehmer Gegner – aber die Jikhorkdun-Veranstalter ließen sich noch etwas Besonderes einfallen, um das Kampfschauspiel interessanter zu machen.
    Jede der vier Gruppen erhielt einige Chulik-Coys zugeteilt – und jede der Gruppen stellte diese unerfahrenen Wesen vor eine andere Aufgabe. Die Coys der Grünen wurden jeweils mit einem Volleem in einen Käfig gesperrt und mußten sich auf ihren Speer verlassen. Die Blauen wurden in einer Gruppe in einen riesigen Käfig mitten in der Arena getrieben. Auf sie wurde eine ganze Volleemhorde losgelassen. Die Chuliks der Gelben galten als Reserve, während unsere Coys, die Chuliks der Roten, mit einer Kette an einen Volleem gefesselt wurden und sich mit Thraxtern wehren mußten.
    Trotz aller Geschicklichkeit im Waffengebrauch vermochten sich die Chuliks nicht durchzusetzen. Nur ein einziger überlebte die Kämpfe, und er war schwer verwundet.
    Für einen erfolgreichen Kaidur, dessen Ehrgeiz sich mit der Begeisterung der Menge und den Siegesprämien erschöpfte, hatte dieses Leben nichts mehr zu bieten. Ich mußte ständig gegen Versuchungen und Gefahren ankämpfen, die sich in zweierlei Form näherten. Erstens bestand die Gefahr, daß ich vergaß, wer und was ich war, daß die positiven Aspekte eines allzu leichten Lebens die Oberhand gewannen. Die zweite Gefahr bestand in der Möglichkeit, an einen Gegner zu geraten, der besser war als ich.
    Das Erklimmen der Erfolgsleiter ging ziemlich schnell. Gestern noch unbekannt, mochte man innerhalb weniger Sennächte zu größtem Ruhm kommen. Einige schafften diesen Weg sehr schnell, andere kamen langsamer voran. Doch der Abstieg war für alle gleichermaßen rasch. Ich hielt mich also bewußt von den anderen Kaidurs fern, sogar von Balass – was ich bedauerte, denn er war ein guter Mann. Ich wandelte die einsamen Pfade des wahren Hyr-Kaidur.
    In dieser Zeit machte ich zugleich auch eine Art Anpassung durch – dabei ging es um die Rebellengruppe und meine höchste Herrin im Lande.
    Die Möchtegern-Revolutionäre setzten sich von Zeit zu Zeit mit mir in Verbindung und redeten dabei stets von den großen Taten, die sie planten, ohne jemals einen Zeitpunkt dafür festzusetzen. Die Königin ließ mich holen,

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