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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vielleicht zum Kampf gegen einen viel schlimmeren Gegner als einen Leem.«
    »Es gibt schlimmere Gegner als einen Leem, obwohl nur wenige so angriffslustig sind. Risslaca, die Boloths, die du gerade gekauft hast, und die Volleem, denen die Chulik-Coys zum Opfer gefallen sind. Und noch viele andere schreckliche Wesen, die du in einer Arena gegen mich schicken könntest. Aber ich nehme nicht an ...«
    Wieder unterbrach sie mich. »Glaubst du wirklich, daß du mit dem riesigen Schwert eine Chance hättest?«
    »Mehr als mit einem Djangir, davon bin ich überzeugt.«
    Amüsiert stellte ich fest, daß von all unseren Gesprächsthemen jenes die größten Leidenschaften in ihr weckte, dem ich nicht mein Hiersein verdankte.
    Wir unterhielten uns eine Zeitlang über das Jikhorkdun, und sie trank dabei ständig. Sie kannte sich bestens mit der Arena aus. Sie erinnerte sich genau an viele große Kämpfe, an Daten und Zeiten und Entscheidungen, sie kannte die Siegeslisten der Farb-Champions aus vielen Jahren. Sie kannte so viele Hyr-Kaidurs, daß ich mir schon ganz klein vorkam – was im Grunde sehr nützlich war.
    Rücksichtslos servierte ich ihr Wein und sprach immer wieder von ihrem Hobby. In Wirklichkeit war sie eine grausame Frau; doch sie alterte rasch, verlor ihre Schönheit und war ein wenig betrunken, und vermutlich war sie einsamer, als es gut für sie war. Nach einer Weile begann sie trunken auf mich einzudringen, doch ich lachte nur und goß ihr noch mehr Wein ein und erwähnte, daß sie ja wohl noch keinen Neemu in die Arena geschickt habe – und damit lenkte ich sie sofort wieder ab.
    »Das wird nie geschehen, Drak!« sagte sie lallend. »Die Neemus sind ein Teil meines Lebens. Sie sind so weich und anmutig und sprechen etwas in einer Frau an, das ein Mann niemals begreift.« Eine Träne lief über den Puder ihrer Wangen; die Röte in den Wangen kam jetzt vom Alkohol, hob sich grell ab von der Tönung ihrer Kosmetika.
    Die Geheimnisse einer Frau mochten mir ewig rätselhaft sein, doch in diesem Fall war alles klar. Sie war die Zwillingsschwester von Prinzessin Lilah. Lilah war schlank und schön und jung gewesen. Königin Fahia, die im gleichen Alter war, wurde dick, ihr Gesicht war faltig, ihre Knochen und Sehnen wurden kaum bewegt. Ja, so gemein sie auch war, man konnte fast Mitleid für sie empfinden.
    Sie rülpste ungeniert, warf einen Kelch um und lachte schrill, und Oxkalin der Blinde Geist lenkte mich, als ich jetzt sagte: »Ich muß morgen kämpfen, Fahia. Du bist wirklich begehrenswert, aber der Mann, dein König ... ich muß dich verlassen.« Absichtlich äußerte ich den Satz nicht als Bitte, mich entfernen zu dürfen. Ich stand auf. Ich nahm an, daß sie uns zumindest im Anfang hatte beobachten lassen. Eine goldene Glocke stand auf einem Lenkholzpodest. Wenn ich dagegen schlug, drängten sich vermutlich Bewaffnete ins Zimmer. Ich fragte mich, ob sich der Beobachter wohl zurückzog, wenn ich zweimal läutete.
    »Du kämpfst morgen, Drak? Dann verschiebe ich den Kampf ... verschiebe ... kämpfen morgen ...«
    Mit offenem Mund sank sie langsam auf der Couch zurück; sie atmete in schnellen flachen Zügen, die sich allmählich verlangsamten. Ich hob ihre nackten Füße auf die Couch, damit sie es bequemer hatte, und sah mich auf dem Tisch mit den Resten der Getränkevorräte um. Ich schob mir eine Handvoll Palines in den Mund und entdeckte eine zweite Flasche Velas Tränen; sie war noch geschlossen.
    Die beobachtenden Augen ...
    Ich nahm die Flasche zur Hand, wobei ich die Berührung eines Gegenstandes genoß, der in Valka entstanden war. Mit der anderen Hand ergriff ich den kleinen goldenen Hammer und schlug damit gegen die Glocke.
    Das Zimmer füllte sich sofort mit Wächtern.
    Der Hikdar sah sich aufgeregt um. Er bemerkte die schlafende Königin, den goldenen Hammer in meiner Hand, die goldene Glocke, die noch nachhallte. Er starrte mich an wie ein Idiot.
    Ich hielt ihm die Weinflasche entgegen.
    »Hast du ein sauberes Glas, Hikdar?« fragte ich. »Die Königin und ich haben alle aufgebraucht.«
    In diesem Augenblick stieß Königin Fahia einen leisen Schnarcher aus und murmelte etwas im Schlaf; Speichel rann ihr aus dem Mundwinkel.
    Der Hikdar holte tief Atem. Die Augen drohten ihm wie überreife Squishes aus dem Kopf zu treten. Er war wie erstarrt.
    »Deldar Ropan! Ein Glas für den Kaidur! Und zwar schnell!«
    Bei Zair! Wie ich die Wächter hereinlegte!
    Das war mein erstes Rendezvous unter vier

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