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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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meistens nach einem großen Kaidur, um sich mit mir zu unterhalten. Diese Audienzen fanden in ihrem Besuchszimmer statt, während sie majestätisch auf ihrem Stuhl saß, eingerahmt von den Neemus und Shishis.
    Und immer wieder stellte ich ihr eine Frage: »Wann gibst du mir das große Schwert zurück?«
    Daraufhin runzelte sie die Stirn und erwiderte: »Wenn es wieder Zeit ist für ein großes Kaidur, Drak.«
    Mehr erreichte ich bei ihr nicht.
    Wenn ich so vor ihr saß, guten Wein kostete, Palines und Miscils genoß und von kaum bekleideten juwelengeschmückten Sklavenmädchen von exquisiter Schönheit bedient wurde, dann war ich wahrlich ein Teil des Jikhorkdun und spielte eine Rolle, für die mancher Coy beide Ohren gegeben hätte. Dieses Leben vermochte einen Mann trotz seiner Schrecken voll in Anspruch zu nehmen.
    Natürlich lagen den Kaidurs viele Frauen zu Füßen. Wenn eine hochstehende Dame einen Hyr-Kaidur erobern konnte, galt dies bei ihren Freundinnen als ganz besonderer Erfolg. Von einigen Damen aus Huringa wurden sogar riesige Summen dafür gezahlt, einen Hyr-Kaidur ins Bett zu kriegen. Doch ich hielt mich mit meinen Gunstbezeigungen zurück. Zwar versuchte man Druck auf mich auszuüben, doch ich setzte mich zur Wehr, wobei ich allerdings stets höflich blieb. Ich wußte, daß die Königin hiervon erfuhr und mit meinem Verhalten einverstanden war. Sie nahm an, ich sei ihr aus ehrlichem Herzen zugetan. Dieses Verhalten barg natürlich seine Gefahren in sich und ließ mich etwas besorgt in die Zukunft blicken. Aber ich hielt es für notwendig, meine Bewegungsfreiheit zu erhalten und keine Bindungen einzugehen.
    Zum Beispiel nahm ich an einer geheimen Sitzung der Horters und einiger Adliger in einem Haus am Ende einer dunklen Gasse teil. Dabei wurde viel geredet und deklamiert – doch zum Schluß begann man Waffen und Männer zusammenzuzählen, und das ließ mich doch etwas aufhorchen. Die Streitmacht war nur klein. Wir kehrten unbeobachtet in unsere Quartiere zurück, wobei wir laut vor uns hin sangen. Die bewaffneten Wächter der Königin, die nachts durch die Straßen patrouillierten, hielten uns für einen Haufen von Betrunkenen und ließen uns ziehen. Aber für mich als Hyr-Kaidur waren diese Ausflüge voller Gefahren, die ein Horter nicht begreifen konnte.
    Bei den nächsten Zusammenkünften versuchte ich die Sache auf eine praktischere Grundlage zu stellen und wurde dabei von Rorton Gyss unterstützt.
    »Wir müssen konzentrierter denken«, sagte Gyss höflich, doch direkt. »Wir müssen die ebenso denkenden Leute im Volk so organisieren, daß die Regierung von allen Seiten gleichzeitig angegriffen wird. Wir müssen handeln, denn die üble Königin saugt dem Land das Lebensblut aus. Ich habe heute die Straße von Shanders End benutzt, die viel zu schwach ist für Truppenbewegungen. Das Geld für die Erhaltung der Straße wurde in Chem für den Erwerb von Boloths für die Arena ausgegeben. Kann man so ein Land führen?«
    Und da spitzte ich wirklich die Ohren und richtete mich auf. Einen Boloth kann man kurz so beschreiben: man stelle sich vier Elefanten vor, die so zusammengewachsen sind, daß acht Hauer nach vorn zeigen, acht Beine links und rechts den Körper tragen, während das Hinterteil eine tentakelförmige Masse hin und her peitschender Greifschwänze ist. Die Haut ist auf dem Rücken hart und grau wie bei einem Rhinozeros, an den Flanken blattgrün und am Bauch gelb. Das Wesen bewegt sich sehr behäbig, doch es vermag über kurze Strecken schneller zu rennen als ein Totrix. Danach muß es sich eine Zeitlang ausruhen, damit seine drei Herzen mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den mächtigen Körper pumpen können.
    Als ich von dieser Versammlung zurückkehrte, war Nath der Waffenschwinger außer sich vor Sorge. »Die Königin hat nach dir geschickt, Drak, bei Kaidun! Du mußt sie sofort aufsuchen! Bei Havil dem Grünen!« sagte er. »Beeil dich, Bursche, beeil dich – sonst rollen hier die Köpfe.«
    »Ich wasche mich zuerst und ziehe mich um«, sagte ich. »Nath, wenn hier Köpfe rollen, dann meiner.«
    Während ich mich umzog, dachte ich an den Vortrag, den Orlan Mahmud vor der Versammlung gehalten hatte. Angeblich hatte er zwei staatliche Vollerfabriken angezündet. Er meldete, seine Männer hätten nicht nur fünfzig Flugboote zerstört, sondern auch die Werkhallen und Lagerhöfe niedergebrannt. Als ich fertig war, nahm ich meinen Thraxter. Tilly verabschiedete mich, indem sie

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