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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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stemmte er gerade eine Hantel, die meiner Maximalkraft (1 RM) entsprach, 10 Mal vom Boden über Kopf, dann sprintete er 400 Meter, und das insgesamt drei Mal.« Bennett war beeindruckt. Wer war dieser Kerl? Was warf er sich ein? Bekomme ich auch was davon ab?, dachte er.
    »In diesem Augenblick entsagte ich allen anderen Sportarten«, sagte Bennett. Er trainierte mehrere Monate mit Morrison, bis er von Südkorea nach Colorado versetzt wurde. Dort begann er mit Matt Hathcock zu trainieren, einem Personal Trainer im Bally’s Gym und zertifizierten CrossFit-Trainer. Hathcock eröffnete kurz darauf in Englewood, Colorado, seine eigene Box namens CrossFit Unbroken. »Es war eine schäbige, düstere Werkstatthalle, in der früher ein kleines Taxiunternehmen seinen Sitz hatte«, erinnert sich Bennett. »Wir machten aus dieser Bude ein Paradies für CrossFitter.«
    Dave ist 1,77 Meter groß und wiegt 79 kg. Seine CrossFit-Ergebnisse waren ordentlich: Fran in 3:19 Minuten, ein Rekord von 57 Klimmzügen am Stück, 186 kg im Kreuzheben, 99 kg im Umsetzen und Stoßen. Er beherrschte nicht nur die CrossFit-Übungen bis zur Perfektion, sondern hatte auch wie alle Firebreather eine hohe Schmerzresistenz entwickelt. Ich beobachtete ihn oft im Studio, das er direkt nach der Arbeit noch in Anzug und Krawatte aufsuchte. Als Erstes pflegte er ans Whiteboard zu gehen und die Met-Con des Tages in Augenschein zu nehmen – das machte er, noch bevor er sich umzog. Er sah auch nach, wie die anderen CrossFitter abgeschnitten hatten; ihre Ergebnisse, Hantelgewichte und Zeiten wurden jeden Tag sorgfältig von Coach Estrada auf die Tafel geschrieben.
    In einem CrossFit-Studio herrscht zwischen den Sportlern, die sich auf einem ähnlichen Leistungsstand befinden, ein reger Konkurrenzkampf. Vladimir Spasojevic war ein Konkurrent, mit dem Bennett im freundschaftlichen Wettstreit stand – ein außergewöhnlich starker CrossFitter, der in der Regel um 6 Uhr morgens trainierte. »Vladimir hat keine Schmerzgrenze«, sagte Estrada einmal. Oft sah Bennett Vladimirs Ergebnisse und wusste, dass er noch mehr geben musste als im letzten Workout, um mit Spasojevic mithalten zu können.
    Als Bennett nach dem Throwdown schwer keuchend auf dem Boden lag, bemerkte eine andere CrossFitterin aus dem Elysium, Karla Wagner, dass Bennett eine Kettlebell an den Kopf bekommen könnte, wenn er weiter dort liegen blieb, und überredete ihn, sich an den Rand der Wettkampffläche zu schleppen.
    Wagner, selbst eine Firebreatherin, gewann an jenem Tag in der Damen-Klasse. Wie viele andere CrossFitter verbrachte sie so viel Zeit im Studio, dass man darüber leicht vergaß, dass sie auch ein Leben außerhalb der Box führte. Sie arbeitete als Wissenschaftlerin und Dozentin für Gesundheitswesen an der University of California, San Diego. Berufsbedingt fuhr sie regelmäßig ins mexikanische Tijuana und führte dort Befragungen bei Prostituierten und Drogenabhängigen durch, um Bezüge zur Verbreitung des HI-Virus herzustellen. Ich fragte mich oft, ob sie sich durch CrossFit die physische und psychische Stärke angeeignet hatte, die sie brauchte, um ihren harten Job durchzustehen, oder ob umgekehrt ihr harter Job dazu geführt hatte, dass sie im CrossFit zur Firebreatherin geworden war. In jedem Fall war sie eine Ausnahmeerscheinung.
    Wagner hat kurze Haare und wache blaue Augen. Sie ist schlank, aber kräftig, mit definierten Schultern, Armen, Beinen – einer Figur, die sie mit vielen der erfahrensten und besten CrossFitterinnen gemeinsam hat. Sie sind eher drahtig als muskulös – durchtrainiert und voller Energie. Im Studioalltag umgab Wagner eine stoische, ruhige Präsenz. Ich sah oft, wie sie andere Mitglieder motivierte, aber sie teilte sich ihre aufmunternden Worte gut ein. Sie hob sie sich immer für die kritischen Augenblicke in einem Workout auf – einen Maximalversuch zum Beispiel – und flüsterte sie fast immer. Estrada sagt: »Wenn sie jemandem sagt, dass er es schafft und nicht aufgeben soll, wirkt sie fast wie ein Coach, nicht wie eine wohlwollende Kurskollegin.« Andere CrossFitter betrachten sie als Vorbild. Ein aufmunterndes Wort von Karla, im richtigen Augenblick geäußert, kann den Ausschlag zwischen Scheitern und Erfolg geben. Wie Bennett ist auch Wagner eine studiointerne Führungspersönlichkeit, wie es sie im CrossFit-Universum durchaus häufiger gibt.
    Bennett und Wagner sind außerdem akribische Archivare, sie zeichnen ihre Leistungen in einem

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