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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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Toes-to-Bar-Übungen, bei denen man an einer Klimmzugstange hängend die Füße zur Stange bringt, und Übungen an den Turnringen haben es ebenfalls in sich. Bei längeren Veranstaltungen, wie etwa den CrossFit Games, bei denen die Sportler in einem Zeitraum von drei Tagen täglich zwei oder drei lange Workouts absolvieren, müssen die Hände mehr als sonst gepflegt werden. Im CrossFit Elysium konnte man Coach Estrada, selbst ein Firebreather mit der Körpergröße und Statur eines Footballspielers, daher nicht selten dabei beobachten, wie er in einem Eck stand und die Schwielen an seinen Händen mit einer Hornhautraspel bearbeitete. Bennett verwendet Schleifpapier. Und alle verwenden Handcreme.

Bescheidenheit lernen
    Dave Bennetts Bereitschaft, sich Tag für Tag neuen Herausforderungen zu stellen; Irene Mejias Entschluss, ihre inneren Widerstände zu überwinden und eine Box aufzusuchen; meine eigene peinliche Erfahrung, als ich in meinem ersten CrossFit-Kurs nur mit Mühe eine Überkopfkniebeuge schaffte und damit allen nur überdeutlich zeigte, wie lang der Weg sein würde, der vor mir lag – alle diese Dinge lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Wer es im CrossFit zu etwas bringen will, muss bescheiden sein.

    Während man seine Leistung allmählich steigert, sich nach und nach unterschiedlichste Abläufe und Fertigkeiten aneignet und über Monate hinweg immer intensivere Workouts bewältigt, ist es praktisch unmöglich, diese Lektion nicht zu lernen. Am Anfang kann es hin und wieder – oder auch oft – passieren, dass man im Training nur schwer mitkommt. Am Tag nach dem Throwdown sah ich mir im Elysium die Ergebnisse an und war entsetzt, als ich feststellen musste, dass ich unter all jenen, die disqualifiziert worden waren, auch nach Punkten an allerletzter Stelle stand.
    Ich war mit Football, Basketball und Leichtathletik aufgewachsen und hatte mich später zu einem guten Marathonläufer und brauchbaren Triathleten entwickelt. Couch-Potatoes sehen anders aus. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass der Throwdown die erste Veranstaltung überhaupt war, an der ich freiwillig teilgenommen und trotzdem den letzten Platz belegt hatte. Das muss man erst einmal verdauen und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir das nichts ausgemacht hätte – zumal die Ergebnisse öffentlich einsehbar waren. Aber genau das hilft, zumindest teilweise, die persönliche Entwicklung bei CrossFit voranzutreiben, und führt dazu, dass aus einem durchschnittlichen Sportler ein Firebreather wird. Ich hakte meinen letzten Platz ab, denn einerseits wusste ich, dass mir das nicht zum letzten Mal passiert war. Andererseits spürte ich nach einem Blick auf mein Ergebnis – und auf das der anderen Sportler – deutlich, wie die Flamme in mir ein klein wenig stärker loderte. Ich dachte schon an den nächsten Throwdown.
    In einem Artikel, der in der Oktober-2011-Ausgabe der Men’s Health erschienen war, schrieb Grant Stoddard darüber, dass er CrossFit zwar selbst ausprobiert hatte, davon aber nicht sonderlich begeistert war. Er vermutete, dass eine Fitnessbewegung, bei der Sportler Videos von sich online stellten, die sie bei diversen Übungen zeigten, ihn einfach nicht anzuziehen vermochte. Und Stoddard hat recht – viele CrossFitter stellen gerne Bilder und Videos von sich auf Facebook und YouTube. Ich kenne aber auch Langstreckenläufer, die nur allzu gerne Videos von sich und ihren Rennen im Internet veröffentlichen würden. Tatsächlich scheinen einige Spitzensportler der vergangenen Jahre, beispielsweise der ehemalige mehrfache Weltrekordhalter Henry Rono aus Kenia, dies auch zu tun.
    Jedenfalls glaube ich nicht, dass dies der entscheidende Punkt war, der Stoddard störte. Ich denke, ihm gefiel CrossFit einfach deshalb nicht, weil er, wie er es in seiner Geschichte auch schildert, von den weiblichen Teilnehmerinnen in seinem Kurs ordentlich vorgeführt wurde. Ich kenne dieses Gefühl. Ich habe es bei meinem ersten Training erlebt, aber auch, als ich im Throwdown den letzten Platz belegte, und bei einer anderen Gelegenheit, als ich selbst hinter einem Sportler zurückblieb, der zusätzlich eine Bleiweste trug (was mich, ganz nebenbei, in den Wahnsinn trieb). Ich gehe davon aus, dass so ziemlich jeder, der jemals den Mut aufgebracht hat, zum allerersten Mal einen CrossFit-Kurs zu besuchen, dieselbe Erfahrung gemacht hat. Jeder bekommt seine Abreibung; und mehr noch, diese Abreibung ist, zusammen mit dem

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