In der Bucht der Liebe
gleich?“
„Sobald Taylor fertig gefrühstückt hat“, vertröstete Graziella den Jungen ruhig.
„Wann genau brechen wir auf?“, fragte Taylor.
„So um elf herum.“
„Okay, dann haben wir gerade noch eine Stunde Zeit“, stellte sie mit einem Blick auf die Uhr fest. „Entschuldigt mich bitte.“
Sie stand auf und verließ mit Ben an der Hand den Raum. Im Flur löste er sich von ihr und lief ihr voraus in ihre Suite.
Nachdem sämtliche Sachen verstaut waren, stiegen sie alle in den bequemen Geländewagen. Aufgeregt und glücklich saß Ben neben Taylor hinten in einem Kindersitz und ließ sich von ihr anschnallen.
Schon bald ließen sie die Stadt hinter sich und fuhren durch größere und kleinere Dörfer und durch die wunderschöne Landschaft, die sich in üppigem Grün vor ihnen ausbreitete. Zypressen dienten zur Begrenzung der Grundstücke und wirkten wie große dunkelgrüne Wächter. Die frische Luft duftete nach dem Land und allem, was darauf wuchs.
„Ist es noch weit?“, wollte Ben nach einer Weile wissen.
„Wir sind bald da“, antwortete Dante belustigt und sah Taylor sekundenlang im Rückspiegel an.
An den Hängen der Hügel entdeckte sie Landhäuser mit terrakottafarbenen Dächern und hell getünchten Mauern inmitten von großen und kleineren Gärten. Die vielen Olivenhaine und Weinberge waren durch kleine Pfade voneinander getrennt.
In einen dieser Wege bog Dante schließlich ein und lenkte das Auto langsam zwischen hohen, gepflegten Hecken und wild wachsenden Büschen hindurch, bis er nach einer scharfen Kurve auf das Landhaus zusteuerte, das plötzlich in seiner ganzen Pracht vor ihnen lag. Die beiden Seitenflügel des historischen Gebäudes waren offenbar später angebaut worden.
Der Eingang wurde von einem Schatten spendenden Säulengang und zwei riesigen Steintöpfen, in denen Blumen in allen Farben blühten, verziert. Grüne Kletterpflanzen rankten an einer der Mauern hoch, und der Blick über die sanften Hügel war einfach atemberaubend schön. Taylor fühlte sich wie verzaubert.
Irgendwo bellten Hunde, als Dante den Wagen vor dem Eingang anhielt. Im selben Moment wurde die breite Doppeltür geöffnet, eine Frau mittleren Alters erschien und lächelte Dante freundlich an, während er ausstieg.
Dann folgten die allgemeine Begrüßung und das Vorstellen, und nachdem das beendet war, rief Dante die beiden Hunde, einen Deutschen Schäferhund und einen Labrador, herbei. Er erklärte den Tieren, dass Taylor und Ben ihre Freunde seien.
Ben streckte vorsichtig die Hand aus und lachte begeistert, als die beiden ihm die Hand leckten.
Auf Dantes Befehl blieben sie draußen im Freien, während er seine Gäste in die große Eingangshalle führte. Weiche Perserteppiche bedeckten den mit Steinfliesen ausgelegten Boden, und an den Wänden hingen Ölgemälde.
Rechts und links führten Flure in verschiedene Richtungen, und die breite Treppe führte in elegantem Schwung ins Obergeschoss.
„In einer Stunde ist das Mittagessen fertig“, verkündete wenig später die Haushälterin Lena in nicht ganz akzentfreiem Englisch. „Mario bringt das Gepäck auf die Zimmer.“
„Sie haben für mich dieselbe Suite wie immer vorbereitet oder?“, fragte Graziella. Als die Angestellte nickte, fügte Dantes Mutter hinzu: „Gut. Würden Sie unseren Besuch bitte auf sein Zimmer führen?“
Lena ging Taylor und Ben voraus hinauf in den Flügel mit den Gästesuiten.
„Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“
„Oh ja, sehr gut sogar.“ Taylor lächelte die Frau freundlich an. „Vielen Dank, dass Sie alles vorbereitet haben.“
„Signor Dante hatte mich darum gebeten. Jetzt lasse ich Sie allerdings allein, Sie wollen sich sicher noch frisch machen.“
„Darf ich in dem Zimmer mit den zwei Betten schlafen?“, fragte Ben, nachdem die Haushälterin gegangen war.
Taylor fuhr ihm durchs Haar. „Klar. Warum auch nicht?“
In dem Moment klopfte es, und Taylor öffnete die Tür. „Ich bringe das Gepäck“, erklärte der Mann, der sich als Mario vorstellte. Er trug die Koffer herein und verschwand sogleich wieder.
„Du hilfst mir beim Auspacken, oder?“, Taylor sah Ben fragend an.
„Ja. Darf ich danach mit den Hunden spielen?“
Sie blickte auf die Uhr. „Lieber erst nach dem Essen.“
„Nonna hat erzählt, die Katze hätte Junge.“
„Ja. Es gibt hier viel Neues für dich zu entdecken, aber es muss ja nicht gleich am ersten Tag sein“, erwiderte sie. „Dante hat mir versprochen, mich in den
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