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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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bedächtig. »Nicht übel. Mir gefällt nur nicht, dass der Vertrauensmann am Leben bleibt. Jeder kann reden.«
    »Der nicht«, sagte Turunen. »Er weiß, dass er tot ist, wenn er’s tut. Er ist nicht dumm. Und wenn er sieht, wie es Sundström ergeht, wird er froh sein, nichts mit ihm zu tun zu haben.«
    Bregovic war einen Augenblick still, dann nickte er und schenkte Whisky nach. »Du hast recht, niemand wird mehr etwas mit ihm zu tun haben wollen. Um den LKW-Fahrer kümmert sich Ratko, sobald sein Prachtstück ordentlich in unserer Halle parkt. Dann checken wir beide die Ladung, und du nimmst deinen Anteil und bist ein reicher Mann mit einem schönen neuen Namen.« Bregovic hob lächelnd das Glas. »Auf Peter Öhman! Danach werden wir uns kaum noch einmal wiedersehen.«
    Diesmal tranken sie auf gute Partnerschaft und den umso traurigeren Abschied, mit dem sie enden würde.
    »Wo ist diese Halle?«, fragte Turunen. Der Whisky brannte wohltuend im Magen.
    »In Veddesta, dem Industriegebiet«, sagte Bregovic. »Im Runstensvägen, falls du die Gegend kennst.«
    »Nein«, sagte Turunen. »Wer wird noch dort sein?«
    »Warum?« Bregovics muskulöser Oberkörper bewegte sich um eine Spur nach vorn.
    »Nur so«, sagte Turunen. »Wir wollten den Kreis ja möglichst klein halten.«
    »Nur ich werde dort sein.« Bregovic lächelte wieder. »Und natürlich Ratko, der dich von dort zum Flughafen bringt. Du willst doch sicher gleich weg?«
    Turunen warf einen Blick Richtung Eingangshalle. Dort saß Ratko aufrecht in einem Sessel und starrte zu ihnen her. Als er seinen Namen hörte, lächelte er. Turunen sah erst jetzt, dass ihm, grob überschlagen, die Hälfte der Zähne fehlte. Turunen war zufrieden. Mit den zwei Serben würde er es aufnehmen, auch wenn sie ehemalige Soldaten waren. Die beiden waren selbstsicher und überheblich, sie rechneten nicht damit, dass er ihnen gefährlich werden könnte. Andererseits … Wenn er sich Ratko ansah, gab es sogar eine noch bessere Lösung. Er musste nur dafür sorgen, dass Bregovic von selbst darauf kam, und ihn dann behutsam lenken.
    »Nun denn, dann warten wir auf den April«, sagte Turunen. »Und auf Koljakovs Anruf.«
    »Aber vergiss Sundströms Bullen nicht«, sagte Bregovic.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Turunen und dachte: Bingo! »Da gibt’s nur ein Problem.«
    »Welches?«
    »Ich hab im Moment keinen verlässlichen Mann, der sich darum kümmern könnte«, sagte Turunen wahrheitsgemäß. Tatsächlich hatte es in den letzten Monaten unter seinen Mitarbeitern Verluste gegeben – nur dass er selbst daran nicht ganz unschuldig war.
    »Wieso?«
    »Nun«, begann Turunen, »meiner Meinung nach wäre es vernünftig, es noch am selben Abend zu erledigen, an dem der LKW durch Finnland fährt.«
    »Wieso?«
    »Weil es perfekt zu dem passt, was wir den Russen über Sundström und den Bullen stecken. Es wird aussehen, als hätte Sundström ein Exempel statuieren wollen«, erklärte Turunen. »Außerdem, je mehr gleichzeitig passiert, desto länger werden alle Beteiligten brauchen, um durch die komplizierte Materie durchzusteigen. Sicher, wir können es vorher erledigen, aber warum die Russen vor der Zeit irritieren? Und hinterher kann jedenfalls ich mich nicht mehr darum kümmern.«
    Bregovic überlegte und ließ Turunen dabei nicht aus den Augen. Dann nickte er. »Du hast recht.«
    »Bestimmt. Und ich selbst hab an dem Tag schon zwei Männer im Begleitfahrzeug und meinen Vertrauensmann dicht hinter ihnen.« Turunen zuckte die Achseln. »Ich hab in letzter Zeit zu viele Männer verloren, und ich hab vor allem keinen mehr, der Erfahrung mit Sprengstoff hat. Sowieso findest du in Finnland schlecht einen, der einen Polizisten umbringt, das ist einfach so bei uns.«
    »Shit«, zischte Bregovic.
    »Nur weil’s ja deine Idee war … Ich dachte, vielleicht weißt du auch eine Lösung.«
    Bregovic warf einen Blick zu Ratko hin. Turunen hielt sich an seinem Whisky fest, während die beiden in ihrer Gorillasprache palaverten, das heißt, Ratkos Antworten waren einsilbig, nur Bregovic redete wie ein Wasserfall.
    Schließlich wandte sich Bregovic wieder an Turunen. »Ratko macht es.«
    »Und wir zwei nehmen es mit dem Fahrer auf?«
    »Ist das eine Frage oder ein Witz?«, fragte Bregovic. Seine Brustmuskeln zuckten unter dem dünnen T-Shirt. »Fehlt nur noch, dass du wissen willst, ob Ratko sich mit Sprengstoff auskennt. Ich werde mich um den Fahrer kümmern, wenn’s recht ist.«
    »Okay«, sagte

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