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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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das Risiko fast schon ohne korrupte Zollbeamte.« Bregovic schüttelte lachend den Kopf, aber sein Gesichtsausdruck verriet ihn: Turunens Informationen hatten ihn beeindruckt.
    Und der legte zufrieden nach: »Sind allerdings alles nur Übergangslösungen. Sie warten auf ein länderübergreifendes elektronisches Zollsystem, an das sich alle Speditionsfirmen, die auf EU-Gebiet tätig sind, ankoppeln müssen. Das wird für uns wieder interessant, weil dann bei unseren Freunden vom Zoll genügend Ressourcen frei werden, um sich ein bisschen mehr um die russischen Speditions- und Fuhrunternehmen zu kümmern als bisher. Mit dem neuen Zollsystem werden die Zeiten schwerer …«
    »Bitte nicht noch eine Vorlesung, ich ergebe mich!« Bregovic hob die Hände. »Ich will nur, dass es bei diesen Trotteln in Vantaa so reibungslos läuft, wie du versprochen hast.«
    »Hundertprozentig«, sagte Turunen, der nicht die leiseste Ahnung hatte, wie das neue Zollsystem funktionierte.
    »Und auf der russischen Seite?«, fragte Bregovic.
    »Koljakov sagt ja, dass sie sich um ihre Seite der Grenze selbst kümmern. In Torfyanovka gibt es keine Probleme, die müssen dort ja nur mit Scheinchen winken«, sagte Turunen. »Sobald der LKW auf der anderen Seite losfährt, gibt mir Koljakov das Kennzeichen durch, und ich melde es persönlich erst unseren Männern, die in Rajahovi im Begleitfahrzeug warten, und dann dem hilfreichen finnischen Zollbeamten. Unsere Männer begleiten den LKW dann bis nach Turku und auf die Fähre. Am Morgen darauf ist die Ladung bei euch.«
    »Wäre sie, wenn die Esten und Sundström sie unterwegs nicht verschwinden lassen würden. Es ist natürlich nur ein Verdacht, den wir haben, aber selbstverständlich dürfen wir ihn Koljakov nicht verschweigen. – Es ist so verdammt einfach, dass es schon wieder genial ist.« Bregovic lachte. »Und Sundström?«
    »Hat keine Ahnung und keine Chance«, sagte Turunen.
    Danach war es Zeit, aufs Gelingen ihres Plans anzustoßen.
    »Eine Sache noch«, sagte Bregovic, nachdem er das Glas wieder abgesetzt hatte.
    »Ja«, sagte Turunen und spürte, wie sich alle Muskeln seines Körpers strafften.
    »Deine Männer im Begleitfahrzeug«, sagte Bregovic. »Die sehen, dass nichts von dem passiert, was wir den Russen über ihren LKW erzählen. Bist du dir sicher, dass die beiden Sundström gegenüber dichthalten? Ich meine, er wird sich wehren, und wenn er den Russen eine andere Erklärung anbieten kann …«
    Daran hatte Turunen natürlich auch schon gedacht. Er hatte Pakarinen und den jungen Levola für die Begleitung vorgesehen und wusste, dass es keine Idealbesetzung war. Pakarinen war kein Problem, ein Stück Scheiße, ein Junkie der niedrigsten Sorte, der schon seit Jahren um eine Beförderung oder wenigstens eine bessere Bezahlung bettelte. Für den Job würde er zu Fuß nach Rajahovi laufen. Bei Vesa Levola lagen die Dinge anders: Turunen hatte zu seiner eigenen Überraschung bemerkt, dass er anfing, den Jungen zu mögen. Um ihn tat es ihm fast ein bisschen leid. Aber Geschäft war Geschäft. Er musste auf Nummer sicher gehen und konnte sich keine Sentimentalitäten leisten. Turunen kannte sich: In ein paar Monaten würde er sich nicht mal mehr daran erinnern, den Jungen jemals getroffen zu haben.
    »Ich hab die nötigen Vorkehrungen getroffen«, sagte er.
    Die nötigen Vorkehrungen hatten sogar einen Namen: Macho. Macho war nicht von ungefähr schon so lange sein wichtigster Mitarbeiter: Er tat, was man ihm befahl, und stellte keine überflüssigen Fragen. Auf Macho verließ er sich auch diesmal, er hatte ihn sogar mehr als gewöhnlich ins Vertrauen gezogen, indem er ihm eröffnete, dass er ihm einen Aufschlag zahle, weil er sich nach dem Job irgendwo anders würde Arbeit suchen müssen. So viel wusste Macho, aber nichts, was die Operation hätte gefährden können.
    »Vorkehrungen?«
    »Sie werden nicht reden«, sagte Turunen. »Sobald sie auf der Fähre sind, melden sie sich bei meinem Vertrauensmann.« Er zögerte, bevor er fortfuhr: »Sie erwarten einen anderen Lohn für ihre Arbeit als den, den sie tatsächlich bekommen.«
    »Und wer ist dein Vertrauensmann?«, fragte Bregovic.
    »Das musst du nicht wissen«, antwortete Turunen. »Jedenfalls wird man sie mit einer Kugel im Kopf in ihrem Wagen finden, auf der Turuntie, der alten Staatsstraße nach Turku, falls es dich interessiert. Das Ganze macht die Geschichte mit den Esten noch ein bisschen plausibler.«
    Bregovic nickte

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