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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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Eisbude aufmachen, warum nicht?
    Viitasalo war bei der zweiten Tasse Kaffee, als sein Diensthandy klingelte. Es steckte in der Jacke draußen in der Diele.
    »Scheiße.« Irgendein Einsatz war das letzte, wovon er sich den Abend verderben lassen wollte.
    »Hier Ville Kousa von der KRP. Wir sollten uns treffen.«
    »Wann?«
    »Gleich.«
    »Du meinst, jetzt?«
    »Ja.«
    »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Ja.«
    »Das geht nicht so einfach.«
    »Doch.«

     
    Eine halbe Stunde nach dem Anruf saß Viitasalo in einem Geländewagen, den Ville Kousa steuerte. Sie überquerten die Brücke über den Ring 1 und fuhren bergab in Richtung Maunula. Viitasalo sah nur das Profil des ihm vom Hörensagen bekannten Kommissars von der KRP. Stoppelhaare betonten noch die Adlernase des ungefähr Fünfzigjährigen.
    »Warum sollte ich eigentlich nicht den eigenen Wagen nehmen?«, fragte Viitasalo, dem der Kommandoton, den Kousa von Anfang an angeschlagen hatte, überhaupt nicht gefiel. »Was soll das Ganze?«
    »Erst mal wirst du alles, was du in den nächsten Stunden zu hören bekommst, für dich behalten«, antwortete Kousa, ohne Viitasalo anzusehen.
    »Wie zum Beispiel was?«
    »Wie zum Beispiel, dass ein gewisser Hartikainen, nach dem du per Mail gefragt hast, leider verstorben ist«, sagte Kousa. »Morgen wirst du nämlich eine anderslautende Nachricht in der Sache erhalten, eine Meldung der spanischen Guardia Civil, vermittelt über Europol und von uns an dich weitergeleitet. Du wiederum leitest sie weiter an Markus Falck von eurem Dezernat für Gewaltverbrechen.«
    »Geht’s irgendwie so, dass ich’s verstehe?«
    »Der Inhalt der Nachricht wird sein, dass Hartikainen in der vorletzten Woche in Malaga gesehen worden ist. Er ist nur leider wieder abgetaucht, weil der internationale Haftbefehl nicht rechtzeitig da war«, antwortete Kousa.
    »Und was soll die Scheiße?« Viitasalo hatte gerade nicht die Nerven für so ein Geplänkel. »Warum wollt ihr den Tod von diesem Hartikainen geheim halten?«
    »Hartikainen war unser Mann«, sagte Kousa. »Er ist aufgeflogen, und sie haben ihn umgebracht. Wir wollen nur nicht, dass euer Kollege uns mit seiner Morduntersuchung in die Quere kommt.«
    »Bei was in die Quere kommt?«, brüllte Viitasalo. »Was ist für euch wichtiger als eine Morduntersuchung? Und warum erzählst du mir das eigentlich, Scheiße noch mal? Mitten in der Nacht?«
    »Weil ich wissen will, wie viel ihr wisst«, antwortete Kousa und zog den Wagen auf die Tuusulantie. »Und besonders du.«
    »Besonders ich?«, wiederholte Viitasalo.
    »Ja. Zum Beispiel wüsste ich gern, ob du etwas über Sundström weißt, was wir nicht wissen und von dem wir im Moment auch nicht wollen können, dass es irgendjemand anders erfährt«, sagte Kousa und warf zum ersten Mal einen Seitenblick auf Viitasalo. »Du hast heftige Vermutungen über Sundström angestellt. Woher hast du deine Informationen? Und woher hast du gewusst, dass Hartikainens Verschwinden was mit Sundström zu tun hat?«
    »Rückschlüsse«, antwortete Viitasalo vorsichtig. Er musste auf der Hut sein. Und er konnte schlecht zugeben, dass er von der Verbindung zwischen Sundström und Hartikainen keinen blassen Schimmer gehabt hatte. Hartikainens Tod hatte also mit Sundström zu tun. Aber was, Himmel noch mal? Das kam davon, wenn man einer Knalltüte wie Falck einen Gefallen tat. »Was Sundström betrifft: Ich hab natürlich meine Informationen, aber was Handfestes hab ich gegen ihn noch nicht finden können. Versucht hab ich’s schon oft genug.«
    »Du traust mir nicht.« Kousa lachte kurz auf. »Du musst irgendetwas gegen Sundström in der Hand haben. Als du ihn Kivi überlassen hast, dachte ich schon, du hättest den Fall zu den Akten gelegt, aber du hast weitergemacht. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als deine Mail wegen Hartikainen kam. Wie, zum Teufel, bist du auf die Verbindung gekommen?«
    Viitasalo schwieg. Was sollte er auch sagen? Dass das Ganze ein blöder Zufall war, würde Kousa ihm nicht abnehmen.
    »Okay, verstehe.« Kousa grinste. »Wir haben jedenfalls beschlossen, dich ins Vertrauen zu ziehen, damit ihr nicht noch mehr Unheil anrichtet als sowieso schon.«
    »Unheil?«
    »Ja.« Kousa zeigte aufs Handschuhfach. »Da ist was für dich drin.«
    Viitasalo klickte das Handschuhfach auf und fand einen Umschlag.
    »Mach ihn auf!«
    Viitasalo nahm den Umschlag und öffnete ihn.
    »Scheiße, das gibt’s nicht!«, sagte er, als er das oberste Bild sah.
    Es waren um

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