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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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eine Zwölfertrage Bier, liegen schon auf dem Laufband. Er hat Kopfschmerzen.
    »Letzte Woche hat das Sommertraining angefangen, ich hab dich nicht gesehen. Gibt’s einen Grund?«, hört er hinter seinem Rücken Räihäs Stimme. »Du hast Talent, du könntest es echt zu was bringen. Du bist der talentierteste B-Jugend-Spieler, den ich je trainiert hab, und ich mach den Job jetzt auch schon seit fünfzehn Jahren. Schmeiß dein Talent nicht weg! Du musst das Spiel zu Ende spielen und um den Dreck da einen Bogen machen.«
    »Hab ich die ganze letzte Saison gemacht«, hört Härski sich antworten. »Wie’s ausgegangen ist, weißt du: Eins zu sechs und Schlusssirene.«

     
    Viitasalo saß hinter seinem Schreibtisch und tippte den überflüssigen Bericht über eine Kneipenrazzia in Vanha, deren vorzeigbares Ergebnis ein paar Cannabiskippen und eine Reihe wenig origineller Beamtenbeleidigungen waren. Die Kippen stammten von drei zwanzigjährigen Philosophiestudenten.
    Die drei Jungs mit Kinnbart hatten nicht schlecht gestaunt, als Viitasalo ihnen eine kurze Einführung in die praktische Philosophie gegeben hatte. Die Grundthese war dabei, dass man Gesetze auch dann zu respektieren habe, wenn man sie für überholt, um nicht zu sagen vorsintflutlich hielt. Irgendwelche Antithesen waren ausgeblieben, schon weil die Jungs gar nicht zu Wort kamen. Am Ende hatte es Viitasalo mit einer Verwarnung gut sein lassen und das Trio in den Regen hinausgeschickt, damit sie den ersten Bus nach Viikki nicht verpassten, wo sie in einer gemeinsamen Studentenwohnung hausten.
    »Klopf, klopf«, sagte Kivi von der Tür her. »Ich bin’s.«
    Er betrat das Zimmer und ließ sich auf den Besucherstuhl fallen. Er sah müde aus.
    »Und?«, fragte Viitasalo, ohne den Blick von der Tastatur zu heben.
    »Anruf auf der Spitzelleitung in genau …« – Kivi warf einen Blick auf die Armbanduhr – »… zwei Minuten.«
    »Von wem?« Viitasalo schaute jetzt doch auf. Kivi hatte die Hände hinter dem Nacken gefaltet und streckte sich, dass seine Lederjacke knarzte. Viitasalo hatte die gleiche, sie hing in der Garderobe neben der Tür.
    »Spitzel heißt er, weil so wenig Leute wie möglich wissen, dass er einer ist«, grinste Kivi.
    »Ist er zuverlässig?«
    »So zuverlässig, wie ein Ganove nur sein kann.«
    »Wie weit hast du ihn eingeweiht?«
    »So gut wie gar nicht«, sagte Kivi. »Mach dir keine Sorgen, er weiß nichts Konkretes und ist diskret, in seinem eigenen Interesse.«
    Viitasalo war nicht so überzeugt wie sein Kollege. Wenn es um Sundström ging, konnte man nicht vorsichtig genug sein.
    »Kommst du selbst mit?«, fragte Kivi.
    »Nein. Geh du und nimm vielleicht Koivisto und einen von den Hundeführern mit«, sagte Viitasalo. »Aber renn vielleicht nicht als erstes in die Toilette. Geh vorher pinkeln.«
    »Danke, großer Meister«, sagte Kivi. Dann lachte er. »Ich überleg mir, ob ich Koivisto das Versteck finden lasse oder den Hund. Der Hund hätte den Vorteil, dass er uns nicht monatelang mit dem Gequatsche von seinem unglaublichen Riecher auf die Eier geht.«
    Viitasalo musste über den Witz wenigstens schmunzeln. »Ich hab noch mal die Überwachungsprotokolle durchgesehen«, sagte er. »Der Kerl ist so sauber wie seine Bude. Da war nichts.«
    »Er ist ein Profi wie wir.«
    »Und darum ist das Zeug im Wasserkasten der einzige Weg, was rauszufinden«, sagte Viitasalo, mehr um sich selber zu überzeugen als Kivi. Und plötzlich kam ihm Sari in den Sinn. »Hör mal, Janne, was würdest du tun, wenn du … wenn du wolltest, dass … wenn … ach, vergiss es.«
    »Lass mich raten«, sagte Kivi. »Du hast Probleme zu Hause?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil du sonst keine Probleme mit dem Reden hast. Nur wenn’s um Frauen geht, fängst du an zu stottern.«
    Viitasalo sagte nichts. Er musste an das erste Treffen mit Sari denken, das eine Katastrophe gewesen war. Ein Wunder, dass sie danach noch was von ihm wissen wollte. Und Ja gesagt hatte, als er stotternd um ihre Hand anhielt.
    »Okay«, sagte Kivi. »Sag nichts, wenn du nicht willst. Aber ich nehme an, ihr habt Streit gehabt und du überlegst, wie du’s einrenken kannst. Wie wär’s zum Beispiel mit Kino und danach einem romantischen Abendessen?«
    Viitasalo ärgerte sich, dass er so leicht durchschaubar war, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. »Wir haben ein Kind«, brummte er.
    »Heißt das, du hast Sari seit Liinas Geburt nicht mehr ausgeführt?« Kivi sah ehrlich

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