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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Mahl«, sagte sie belustigt, ging mit Michaela den Korridor entlang und blieb vor ihrer Tür stehen. »Mein Sohn ist ein harter Mann, Michaela. Hart zu sich selbst. Und er möchte, dass sich die Welt seinem Willen beugt.«
    »In dieser Hinsicht ist er ziemlich erfolgreich.«
    »Ja, aber gib für ihn nicht deine eigenen Überzeugungen auf. Er ist herrisch wie Ransom, doch Liebe bedeutet auch, etwas hinzunehmen. Später würdest du bereuen, auf deine Überzeugungen verzichtet zu haben.«
    Michaela runzelte die Stirn. Wusste Aurora, dass sie eine Spionin war und Nickolas über die Goldlieferung informieren musste, ob es Rein nun gefiel oder nicht?
    »Dein Glück ist ebenfalls wichtig.«
    »Ja«, bestätigte Michaela, und Aurora verschwand zufrieden in ihrem Zimmer. Leise ging Michaela weiter zur Treppe. Unten angekommen, entzündete sie eine Kerze, obwohl durch die vielen Fenster Mondlicht ins Haus fiel. In der Küche hielt sie Max auf dem Arm, redete leise mit dem dunkelhaarigen
    Jungen mit den grünen Augen und suchte nach etwas Essbarem.
     
     
    Eine Stunde später warf Rein einen Blick in die Küche und seufzte erleichtert, als er Michaela sah. Er war erschrocken, als er beim Erwachen das Bett neben sich leer vorgefunden hatte. Die ganze Nacht hatten sie einander in den Armen gehalten, und er hatte nicht gewollt, dass es Morgen wurde. Nichts sollte die zarten Stunden mit Michaela beenden. Er blieb in der Dunkelheit stehen. Wieder dachte er an die sinnlichen Stunden mit ihr. Sie mit Max zu sehen, brachte ihn auf einen anderen Gedanken. Ob in ihr bereits sein Kind entstand? In diesem Moment wünschte er sich das sehnlich. Michaela sollte durch Fleisch und Blut an ihn gebunden sein wie er an sie.
    Über ein Jahrzehnt hatte er solche Gedanken verbannt, da Shaarai nicht empfangen hatte und er gedacht hatte, die Schuld läge bei ihm. Über diese Möglichkeit hatte er mit Michaela nicht gesprochen, und er wollte auch jetzt ihre Träume nicht verdüstern. Bei Max zeigte sie nun die gleichen mütterlich fürsorglichen Eigenschaften wie damals auf der Landstraße bei den Entenküken. Es war klar, dass sie sich Kinder wünschte.
    Rein lächelte sanft, als er sie mit Max sprechen hörte. Der Kleine saß mitten auf dem Tisch und schob sich ein Stück Brot in den Mund. Michaela schnitt Brot, Käse und Fleisch auf und legte alles auf eine Platte.
    »Habe ich Euch schon für den Rundgang durch das Haus gedankt, Sir?«, fragte sie das Baby lächelnd.
    Max lächelte und brabbelte vor sich hin. Krümel klebten an seinen Wangen.
    »Ja, es ist eine zauberhafte Nacht. Ist es hier stets so warm?«
    Max wackelte mit dem Kopf. Michaela arbeitete ungestört
    weiter. »Ihr solltet Euren älteren Bruder genauer kennen lernen. Er ist ein wunderbarer Mann.« Sie warf dem Baby einen Blick zu. »Genau wie Ihr eines Tages einer sein werdet.«
    E r legte den Kopf schief, und Michaela hätte schwören können, dass er jedes Wort verstand. »Also, Maxwell Montegomery.« Sie verteilte das Fleisch auf der Platte. »Was wirst du denn später werden?«
    Max sah sie unverwandt an.
    »Ja, sicher, es ist noch etwas früh, um schon über die Zukunft nachzudenken. Das ist richtig. Aber es macht Spaß, sich etwas auszumalen. Vielleicht Rechtsanwalt.« Er stieß einen fröhlichen Schrei aus. »Schiffsbauer? O nein, mein Kleiner«, sagte sie und hinderte ihn daran, nach der Butter zu greifen, stellte den Tiegel beiseite und setzte Max auf die Tischkante. »Mal sehen.« Sie betrachtete ihn genauer. »Kaufmann wie Rein?« Sie schüttelte den Kopf, und er ahmte sie nach. »Etwa Pirat wie Colin? Lieber nicht«, flüsterte sie, als er munter quietschte. Max streckte ihr das feuchte Stück Brot hin, und sie tat so, als bisse sie davon ab.
    Er bot es ihr erneut an, und sie biss nun doch ab, um ihn zufrieden zu stellen, verzog jedoch das Gesicht.
    »Äußerst köstlich.«
    »Ich bin auch hungrig«, sagte Rein in diesem Moment.
    Michaela wirbelte herum. Wie kann man nur dermaßen gut aussehen, dachte sie. Rein hatte nur die Kniehose angezogen. Das Haar war zerzaust. »Es ist unhöflich zu lauschen. Wir haben eine ganz private Unterhaltung geführt. Sag es ihm«, forderte sie Max auf.
    Max sah Rein an, und Rein wurde vom Blick aus den grünen Augen des Kindes getroffen. Eine alte Seele ist in diesem Körper eingeschlossen, dachte er, ehe Max unverständlich zu plappern begann.
    »Kluges Kerlchen«, sagte Michaela zu dem Jungen, hob ihn vom Tisch und drückte ihm einen

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