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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sie und zerrte an seinem Arm. »Auf der Stelle! Ich bitte Euch!«
     
     
     
    Kapitel 6
     
     
    Bei der Göttin des Lichts, wie hatte er sie jemals für eine Dienerin halten können?
    Wer ist der Mann, fragte sich Rein besorgt und betrachtete ihre Hand auf der Uniformjacke eines britischen Offiziers, Stammte dieser von Puder kaum verdeckte blaue Fleck an ihrer Wange von ihm? Dafür schlage ich ihn zusammen, dachte Rein und ballte die Hände, während der Mann mit Michaela tanzte.
    Rein sah zu und wollte sich nicht über das Wiedersehen freuen, doch sie vollführte eine Drehung, sah ihn an, und quer durch den ganzen Saal knisterte zwischen ihnen Spannung.
    Sie spürte es ebenfalls. Ihre Augen weiteten sich, ihre Schritte wurden unsicher.
    Sie war verdammt schön. In Mittemachtsblau gekleidet, schimmerte sie wie ein Saphir zwischen farblosen Steinen. Ihr kupferrotes Haar hob sich rebellisch von den gepuderten Häuptern der anderen Frauen ab. Immer wieder ließ Rein den Blick über ihre Züge gleiten, als könnte sie sich jeden Moment auflösen und er nicht mehr ihre katzenhaften Augen und diesen üppigen Mund sehen. Doch er kannte auch eine andere Michaela, eine starke Frau, deren Kraft ihn wie ein Feuer wärmte.
    Sie schien ihn herauszufordern, zu ihr zu kommen, aber er wusste aus Erfahrung, dass schon ein Tanz mit ihm ihren Ruf zerstören würde. Darum verzichtete er darauf, sie jetzt in den Armen zu halten. Doch er achtete nur auf sie, bis er ihren Atem fühlte und den Duft und die Wärme ihrer Haut auffing.
    Ihre Augen leuchteten, als fühlte sie die Funken zwischen
    ihnen, und er erkannte ihre Angst, noch ehe sie den Blick abwandte. Unerträglicher Druck lastete auf seiner Brust. Er atmete schwer und verwünschte seine Mutter dafür, dass sie ihm beigebracht hatte, seine Sinne dermaßen zu schärfen. Und er verfluchte die hässliche Vergangenheit, weil sie alle sanfte Schönheit für ihn unerreichbar machte.
    Michaela war eine Lady und daher für ihn verboten. Zwar hatte er das vom ersten Moment an vermutet, doch jetzt konnte er nicht einmal mehr von ihr träumen. Er wandte sich an Brigadier Denton und fing von Christian einen forschenden Blick
    auf.
    »Brigadier.«
    Sir Atwell hielt die Hände auf dem Rücken, wodurch seine Brust noch massiger wirkte. »Freut mich, dass Ihr kommen konntet, Montegomery.«
    »Braucht Ihr Stoff für Gerüchte, Denton?«, fragte Rein. Denton lief rot an, und Christian hustete, um ein Lachen zu überspielen.
    »Es gäbe keine, würdet Ihr loyal zur Krone stehen.«
    »Ich stehe loyal zu mir, meinen Angestellten und meiner Familie, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge«, sagte Rein. »Habe ich etwas getan, um die Krone zu beleidigen?«
    »Ihr besitzt bewaffnete Schiffe und genug Matrosen, um sie zu bemannen. Jeder tüchtige Engländer stellt seine Dienste für den Krieg zur Verfügung.«
    »Darin liegt Euer Irrtum«, meinte Rein, nahm vom Tablett eines Dieners einen Weinkelch und leerte ihn zur Hälfte. »Ich bin kein britischer Untertan, und Euer Krieg interessiert mich nicht. Meine Schiffe befördern Tee, Kaffee und Zucker, aber keine Truppen.« Er hielt Dentons Blick über das Glas hinweg fest. »Niemals.«
    »Das war von einem Montegomery zu erwarten«, sagte jemand hinter ihm.
    Rein drehte sich um und sah einem schlanken Offizier fragend entgegen. »Kennen wir uns?«
    »Major Winters, mein Adjutant«, stellte Denton vor. »Mein Vertrauter.«
    Rein verneigte sich leicht.
    Winters achtete gar nicht darauf. »Titelträger wollen sich nur die eigenen Taschen füllen.«
    »Ihr wagt viel, Major«, erklärte Christian.
    Winters warf ihm einen trockenen Blick zu. »Tatsächlich? Wann werdet Ihr ein Offizierspatent erwerben und dienen, Euer Gnaden?«
    »Wenn es einen Erben gibt, der der nächste Earl werden kann«, fauchte Christian ihn an.
    Rein trat vor. »Ihr seid offenbar falsch unterrichtet, Major Winters«, sagte er höflich, wenn auch scharf. »Ich bin weder Erbe noch einziger Sohn. Ransom Montegomery hat mehrere Kinder.«
    »Dann ist der Bastard-Lord in die Fußstapfen seines Vaters Granville getreten«, sagte Winters rüde.
    Das leere Kristallglas splitterte in Reins Hand, Scherben flogen nach allen Seiten.
    Die Umstehenden rangen nach Luft und wichen zurück. Rein betrachtete Winters kühl, während er die restlichen Splitter von seiner unverletzten Hand schüttelte. Beschimpfungen seiner Person duldete er, aber keine gegen Ran oder Aurora gerichtete. Niemals. Er

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