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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nicht erkannte. Vertraue keinem, damit du überlebst! Michaela füllte eine Tasse mit Punsch, leerte sie und ließ den illegalen Champagner in dem Getränk auf ihre Nerven wirken, bevor sie die Tasse auf das Tablett eines vorbeieilenden Dieners stellte.
    Möge dieser Abend ohne Zwischenfall vergehen, betete sie, während sie lächelnd durch den Ballsaal schritt.
     
     
    Rein betrat Christian Chandlers Haus, entledigte sich des Capes und des Dreispitzes und achtete kaum darauf, wie die Diener vor ihm zurückwichen. Er warf die Kleidungsstücke dem Butler zu und steuerte Christians Arbeitszimmer an, ohne sich daran zu stören, dass ihn wie üblich kaum jemand anzusehen wagte. Erneut dachte er an Michaela und daran, wie sie trotz aller Furcht seinem Blick standgehalten hatte.
    »Lieber Himmel, Mann! Mach keine so feindselige Miene. Meine Diener haben schon genug Angst vor dir.«
    Christian Chandler, sechzehnter Earl von ... Rein erinnerte sich nicht genau, wovon, stand in der offenen Tür seines Arbeitszimmers, das blonde Haar zerzaust, Hemd und Wams offen. Er ist mit einer Frau zusammen gewesen, dachte Rein, als er eine verräterische Spur an Christians Hals entdeckte.
    Unbehaglich zog Christian das Hemd zu und ließ braune Flüssigkeit in einem Schwenker kreisen. »Musst du dich stets so dunkel kleiden?« Trotz der teuren Stoffe wirkte Rein wie der Teufel in Menschengestalt.
    Rein warf einen Blick auf das Glas. »Schmuggelware?« Echter französischer Weinbrand war selten, da England mit den Kolonisten Krieg führte und Frankreich deren Verbündeter war.
    Christian lächelte amüsiert. »Nicht schlecht, wie? Dadurch fühle ich mich fast so verwegen wie du.«
    »Könntest du nie sein, Christian«, wehrte Rein trocken ab. »Bei deiner makellosen Herkunft.«
    Christian ließ Rein eintreten. »Halte mir die nicht zugute.« Er deutete auf die Anrichte, damit Rein sich selbst bediente. »Ich bemühe mich sehr, das Ansehen meiner puritanischen Vorfahren zu zerstören.«
    »Nur schade, dass du das nicht ausreichend genießt«, bemerkte Rein, schenkte sich ein, roch am Glas und verscheuchte die Erinnerungen an Michaela, bevor er trank. Ich habe keine Zeit für Frauen, schon gar nicht für diese, dachte er, während alter Bourbon seinen Magen erwärmte. »Sollte dein Diener dich nicht ankleiden und dein Haar pudern?«
    Christian prostete ihm zu und ließ sich auf das Sofa sinken »Bist du auf diese Gala vorbereitet?«
    Rein zuckte sorglos die Schultern. »Es wird wie immer laufen. Mein Auftauchen wird für Aufsehen sorgen, und du wirst mit Vergnügen die respektablen englischen Rosen vor meiner heidnischen Seele bewahren und hinterher noch viel besser duften als jetzt.«
    »Warum nimmst du überhaupt daran teil und setzt dich all diesen Unverschämtheiten aus?«
    Der Zweck heiligt die Mittel, dachte Rein. »Das fragst du viel zu oft, Christian.«
    Chandler achtete nicht auf die Warnung. »Und du antwortest nie. Weißt du, das ist höchst ärgerlich.«
    Rein amüsierte sich, weil Seine Gnaden wie ein schmollendes Kind dreinsah. »Wie gut von dir, dass du mich erträgst«, sagte er und trat näher ans Feuer. Es war verdammt kalt in diesem Land. Rein vermisste die Wärme von Sanctuary.
    »Du bist mein Freund.«
    Rein drehte sich um. »Ich verlorene Seele danke dir für deine Freundlichkeit, Sahib.« Er machte eine tiefe Verbeugung und legte die Hand elegant an die Stirn.
    Es verblüffte Christian, hatte er doch beinahe Reins ungewöhnliche Herkunft vergessen. »Du machst dich über mich lustig.« Er beneidete Reins Gleichgültigkeit Gerüchten und Anspielungen gegenüber. Während sämtliche Mitglieder der englischen Gesellschaft bemüht waren, ihren Ruf makellos zu halten, glitt von Reins breitem Rücken alles wie das Wasser vom Bug eines seiner verdammten Schiffe ab. Er wusste, was er wollte - die White Empress Company mit ihrer unbesiegbaren Flotte. Und Tee.
    Die Krone wollte ihn beherrschen, da seine Schiffe Ladung an all jene Orte brachten, die England noch nicht erreicht hatte. Doch er entzog sich jeglicher Macht, und die englische Gesellschaft duldete ihn. Schließlich führte das Land Krieg in den Kolonien, und Rein Montegomery konnte gegen die Sanktionen des britischen Empires verstoßen, wenn er wollte.
    Die Krone sollte sich glücklich schätzen, dass dieser Mann sich keinen Deut darum scherte, ob Briten und Amerikaner sich gegenseitig in Stücke schossen.
    Lord Stanhope, Christian Chandler, konnte es kaum erwarten zu

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