In der Glut der Leidenschaft
zu lösen. »Mein Blick verrät nur, dass ich mich frage, ob Ihr Euch von mir küssen lasst. Das frage ich mich, seit Ihr Euch auf die Unterlippe gebissen habt, als Ihr die Kugel aus meinem Körper entfernt habt. Und es hat mich nicht mehr losgelassen.«
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Tatsächlich?«, fragte sie atemlos. »So lange schon?«
»Ja.« Sein Blick wurde sanfter, als er sich zu ihr beugte.
»Was ist denn? Müsst Ihr keinen Tee pflanzen, Schiffe fuhren ...« Ihr Blick wanderte zwischen seinen Augen und dem schönen Mund hin und her. »Rein ...« Es war halb Ablehnung,
halb Flehen. Sie schluckte und strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
Er atmete schneller und stockte kurz vor ihren Lippen, als sie in Erwartung des Kusses einen ängstlichen Laut von sich gab. Er konnte sie nicht weiter bedrängen und begriff gleichzeitig nicht, weshalb er sich dermaßen nach einer Kostprobe sehnte.
Ihr Blick glitt gehetzt über sein Gesicht, und als sie ihm ein winziges Stück entgegenkam, drückte er die Lippen auf ihren Mund.
Michaela stöhnte leise und schloss die Augen, und ihre Lippen bebten, während Rein sie behutsam und geduldig erforschte. Diese Frau wäre vor ihm geflohen, hätte sie das wahre Ausmaß seines Begehrens auch nur erahnt. Bei der Göttin des Lichts, es war so süß, und er hatte noch nie etwas so Machtvolles erfahren, so hinreißend, dass er es nicht einmal beschreiben konnte. Seine jahrelang geübte Zurückhaltung begann zu bröckeln.
Michaela wusste nicht, ob sie noch auf der Bank saß oder schwebte.
Sie hatte gelogen.
Sie schmolz doch dahin.
Kapitel 8
Der Kuss schmeckte verboten nach exotischen Genüssen und ließ unglaubliche Hitze und Leidenschaft erahnen. Doch gleichzeitig regten sich schmerzliche und hässliche Erinnerungen und vertrieben die schönen Empfindungen. Michaela kämpfte gegen Tränen an. Es war albern, dass ein einziger Kuss sie dermaßen aufwühlte, doch die Berührung seiner feuchten Lippen war so unbeschreiblich zärtlich, dass Michaela sich aufrichtig begehrt und verehrt fühlte.
Das steigerte die Wirkung noch weiter, weil sie nie mehr als diesen Kuss haben konnte. Das galt für Rein wie für jeden anderen Mann. Und diese Erkenntnis war ein schwerer Schlag. Sie hätte schreien können, weil es so ungerecht und grausam war, doch sie genoss nur das Prickeln und die Wärme, die tief in ihr einsetzte. Rein verwöhnte sie sanft, raubte ihr den Atem und löste in ihrem Körper eine Empfindung nach der anderen aus. Nur seine Lippen berührten sie. Er achtete auf Abstand zwischen ihnen, obwohl die Spannung knisterte und Michaela sich danach sehnte, dass er die starken Arme um sie legte. Dabei jagte es ihr Angst ein, sich vorzustellen, was diese Berührung auslösen könnte.
Seine feuchten Lippen küssten die ihren, seine Zunge glitt immer wieder langsam über ihren Mund, bis sie nach Luft rang und ihr eigener Herzschlag in ihren Ohren dröhnte. In diesem Moment wusste sie, dass Rein all ihre Sperren überwinden konnte, wenn er sie nur einfach unaufhörlich küsste und den Rest der Welt vertrieb.
»Michaela«, flüsterte er an ihren Lippen. »Wage es!« Und sie kam ihm entgegen, öffnete die Lippen und presste sie auf seinen Mund. Als seine Zunge in ihren Mund drang, fühlte Michaela einen lustvollen Schock durch ihren ganzen Körper jagen. Ihre Haut erhitzte sich, die Brüste spannten sich unter dem Mieder, und die aufgerichteten Brustspitzen rieben sich an dem locker fallenden Stoff, während seine Zunge mit ihrer spielte.
Ihr Stöhnen mischte sich mit seinem Seufzen.
Sie verkrampfte die Finger in ihrem Kleid und presste die Beine fest zusammen, um das unkontrollierbare Pochen zwischen den Schenkeln zu unterdrücken. Als hätte er ihr Sehnen gespürt, legte er seine warme Hand auf ihre und streichelte sie in langsamen kreisförmigen Bewegungen mit dem Daumen. Als sie die Faust öffnete, zog er ihre Hand an seine Brust. Unter den Fingerspitzen fühlte sie seinen Herzschlag. Es raubte ihr die letzte Abwehrkraft, und ohne zu überlegen, schob sie die Hand über seine Brust höher, legte sie ihm in den Nacken und presste ihn noch fester an sich.
Rein genoss stöhnend ihr Entgegenkommen und nahm, was sie ihm bot. Vielleicht war dies die einzige Gelegenheit, ihre Unschuld zu berühren. Er wollte mehr, wollte ihren weichen Körper an sich drücken, sie nackt unter sich fühlen. Auch wenn er schon jetzt wusste, dass ihn dieses Erlebnis in
Weitere Kostenlose Bücher