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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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dunkler Nacht verfolgen würde, legte er ihr die Arme um die Taille, richtete sich auf und zog sie mit sich hoch. Seine Jacke fiel zusammen mit ihrem Umhang auf die Bank, doch Rein unterbrach den Kuss nicht, aus Angst, Michaela könnte sich dann in Nichts auflösen. Seine Gedanken verschwammen, und sein Körper erbebte unter Michaelas Reaktion. Doch als er sie enger an sich drückte, fühlte er, wie sie sich ängstlich verkrampfte und zurückzog. Sofort lockerte er den Griff wieder, vertiefte jedoch den Kuss und ließ der Leidenschaft freien Lauf. Und Michaela klammerte sich an ihn, strich durch das Haar in seinem Nacken und beruhigte und erregte ihn zur selben Zeit.
    Gier packte ihn, und er zwang sich, Michaela freizugeben, weil er fürchtete, seine ungezügelte Lust könnte sie verschrecken. Doch ganz konnte er sich nicht von ihr lösen. Er streichelte ihr Gesicht, küsste sie hingebungsvoll auf die Wange und das Kinn und auf die Spuren, die von der Faust ihres Onkels zurückgeblieben waren. Sein Atem strich über ihre Haut, während er zärtliche Küsse auf ihre Lider und die Stirn drückte.
    »Michaela«, sagte er leise, »bei der Göttin des Feuers, du bist so süß.«
    Michaela neigte den Kopf zurück und sah ihm in die Augen. Sie erfüllte nicht im Geringsten seine Erwartungen, und die Trauer darüber erstickte alles Verlangen in ihr. Sie war befleckt, und die unerfüllbaren Träume verletzten sie.
    Rein runzelte die Stirn, als er Tränen in ihren Augen sah, und berührte ihre Wange. »Habe ich dir weh getan?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch bevor sie etwas sagen konnte, drangen Stimmen zu ihr. Jemand rief ihren Namen. Ängstlich rang sie nach Luft.
    »Niemand hat uns gesehen.« Rein drückte sie an sich, als sie ihn verlassen wollte, und es schmerzte ihn, dass sie beschämt den Blick abwandte. »Und auch jetzt kann uns niemand sehen«, versicherte er.
    »Er schickt nach mir.« Sie stemmte sich gegen ihn.
    »Er soll warten«, wehrte er rau ab und wollte sie beschützen und nicht gehen lassen.
    Sie sah ihm in die Augen. Verlangen lag noch in ihrem Blick. »Ich kann nicht.« Ließ er sich denn niemals abweisen? »Wenn ich hier mit Euch gefunden werde, bin ich ruiniert.« Bei einer Entdeckung durch ihren Onkel war ihr eigenes Schicksal jedoch nicht ihre größte Sorge. Sie wäre zwar auf der Straße gelandet, noch bevor der letzte Gast das Haus verlassen hatte. Es ging jedoch um viel wichtigere Dinge, um derentwillen sie in diesem Haus bleiben musste. So gern sie sich bei Rein zwischen den Büschen versteckt hätte, sie durfte es nicht riskieren. »Bitte, lasst mich gehen.«
    Er erfüllte ihre vehement vorgetragene Bitte, und sie trat aus der Deckung hinaus ins helle Mondlicht.
    Ein letzter Blick ging zwischen ihnen hin und her, als Rein zwischen den Bäumen zurückblieb,
    Der Wind raschelte in den Blättern.
    Eine Träne rollte über Michaelas Wange.
    Der Anblick war zu viel für Rein.
    »Michaela.«
    Musste er sie ansehen, als hätte er etwas Unrechtes getan und als wäre sie unschuldig und kostbar? Sie ertrug es nicht, zu hoffen und im selben Moment diese Hoffnung zu zerstören. »Ich hätte das nie zulassen dürfen.« Sie wischte die Träne weg. »Ihr hättet mich nicht berühren sollen.« Er konnte sie nicht begehren. Das war ausgeschlossen.
    Rein biss die Zähne zusammen. »Ihr habt es genau wie ich genossen, oder?«
    »Müsst Ihr das jetzt noch fragen?«, erwiderte sie mit bebender Stimme. »Natürlich habe ich es genossen.« Was wollte er denn? Sollte sie sagen, dass ihr Blut noch immer in Wallung war und ihr Körper sich danach sehnte, ihn auf sich zu fühlen? Dass sie sich zum ersten Mal seit Jahren nicht angewidert oder beschämt gefühlt hatte, als er und nur er sie berührt hatte? Dass es ihr Angst eingejagt hatte? Nichts davon konnte sie preisgeben, ohne ihr schrecklichstes Geheimnis zu enthüllen. Sie hatte ohnehin kaum noch Stolz. Darum konnte sie sich nicht vor einem Mann, den sie kaum kannte, entblößen. »Wie sollte es auch anders sein? Offenbar seid Ihr Meister darin, wenn es darum geht, Küsse in der Dunkelheit zu rauben.« Seine Zärtlichkeiten waren schön gewesen, doch dass er sie so einfach verführen konnte, bestätigte nur, wie leicht es Männern fiel, Frauen zu manipulieren - und wie schwach sie selbst war.
    Er lachte leise über ihre Naivität. Schließlich hatte sie nur die Oberfläche seines Verlangens berührt und ahnte nichts von deren Tiefe. »Ich würde noch viel mehr rauben,

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