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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verkaufen, was Euch nicht gehört, Madame«, sagte eine tiefe Stimme.
    Michaela verkrampfte die Finger im Kleid. Dem Himmel sei
    Dank! Sie wagte nicht hinzusehen, betete darum, dass es die Polizei war, und hoffte, sie wäre es nicht. Die Schande, dass jemand sie so sah, war fast unerträglich. Die Männer protestierten, und Michaela hielt Ausschau nach dem Eindringling. Ganz hinten am Vorhang zum Foyer stand jemand.
    Zwei Männer traten ein, Mauren in langen wehenden Gewändern und mit weißen kaffiyehs auf den Köpfen. Sollte sie in einen Harem geschafft werden?
    Dann schob ein dritter Mann den Vorhang beiseite, sah sich verächtlich um und kam mit langen Schritten, die an die einer Raubkatze erinnerten, näher. Ein weißes Gewand umspielte seine Beine in schwarzen Stiefeln und einer ledernen Hose. Michaelas Blick wanderte höher zu den Pistolen und einem riesigen, mit Juwelen besetzten Säbel in einer Scheide und weiter zu dem schlichten schwarzen Hemd. Ein schwarzes Tuch wurde auf dem Kopf von Goldkordeln festgehalten und verhüllte den unteren Teil des Gesichts.
    Und dann blickte sie in vertraute hellblaue Augen.
    Ihr stockte der Atem.
    Lieber Himmel, wieso ausgerechnet er? Ihr Gesicht wurde rot vor Scham.
    Sie konnte ihn nicht länger ansehen und senkte den Blick zu Boden.
    »Diese Versteigerung findet nur für geladene Gäste statt, Monsieur«, sagte Madame und gab den Helfern ein Zeichen, damit sie eingriffen.
    »Jetzt nicht mehr.«
    Madame runzelte die Stirn. »Wer seid Ihr, und wieso dringt Ihr hier ein?«
    »Ich bin Scheich Kaseem Ibn Abduli, Sohn des Rahman.« Er zog das Tuch vom Gesicht. »Ihr versteigert eine meiner Frauen.«
    Michaela stockte bei dieser unglaublichen Behauptung der Atem.
    Rein wandte sich an die anwesenden Männer. »Wollt Ihr nehmen, was bereits mir gehört?«
    »Sie sagte kein Wort davon.« Madame warf Michaela einen harten Blick zu.
    »Weil ich nicht...«
    Rein brachte sie mit einem warnenden Blick zum Schweigen.I
    Michaela presste die Lippen aufeinander und wartete ab.
    »Sie möchte die erste kadine sein, aber...« Er seufzte. »Sie hat nicht begriffen, wo ihr Platz ist, wie Ihr seht.«
    Madame stimmte ihm zu und überlegte, ob sie von dem Scheich vielleicht noch mehr Geld bekommen konnte. »Ich habe bereits viel für sie ausgegeben.«
    »Ich auch.«
    »Ich erwartete einen Gewinn.«
    »Ihr werdet für Eure Mühe entschädigt«, lenkte Rein ein.
    »Ihr Preis ist fünfhundert Pfund.«
    Er betrachtete Michaela, als wäre sie eine Kuh auf dem Mark. Am liebsten hätte sie nach ihm getreten. Jean-Pierre flüsterte Madame etwas zu.
    »Sie steht nicht mehr zum Verkauf«, sagte die Frau.
    Rein verschränkte die Arme. »Ich bekomme, was mir gehört.«
    »Wirklich?« Madame winkte, und etliche Männer traten hinter dem Vorhang hervor. Doch als sie näher kamen, wurden zahlreiche Pistolen gespannt. Das Klicken der Hämmer durchbrach die Stille. Madame sah sich hastig um, als vermummte Männer durch Fenster und Türen eindrangen und die Waffen auf sie richteten. Die Käufer wollten aufspringen und fliehen, doch die Männer drückten sie auf ihre Sitze zurück.
    Madame wandte sich nervös an den Scheich.
    »Ich werde dieses Haus vernichten, seid dessen versichert, Frau. Ich mache die Öffentlichkeit auf euer heimliches Treiben aufmerksam.«
    Sie riss ängstlich die Augen auf. Die Identität ihrer Kunden war ein Geheimnis. Sollte es gelüftet werden, würde sie alles verlieren. Hein zählte darauf, löste einen Beutel vom Gürtel und warf ihn ihr zu. Sie fing ihn auf und betrachtete das Vermögen an wertvollen Steinen, das in ihre Handfläche glitt. Rein schnippte mit den Fingern, und der Größte seiner Begleiter drängte sich durch die Menge zu ihm.
    Rein ließ sich nichts anmerken, als er Michaela ansah und den Schmerz in ihren Augen erkannte. Sie war noch schöner als je zuvor. »Komm!«, sagte er schroff und streckte ihr die Hand entgegen.
    Sie zögerte. »Ich kann nicht«, erwiderte sie und blickte zu Diana.
    Sein Gesicht verdüsterte sich. »Unverschämte Frau.« Er griff nach ihrer Hand, schob einen Arm unter ihre Beine und warf sie sich über die Schulter. Sie schrie auf, doch Rein musste das Spiel zu Ende führen. Während er zur Tür ging, zogen seine Männer sich langsam zurück. Cabai deckte seinen Rücken.
    »Lasst mich herunter.«
    »Schweig, Frau«, zischte er und näherte sich im Freien rasch einer wartenden Kutsche. Er hielt Michaela jetzt auf den Armen und sah nicht die Spuren

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