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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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hoch. »Ich habe noch einige Verabredungen.«
    »Lügner. Es geht um eine Frau.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Rein, obwohl er sich viel zu sehr nach seiner Braut sehnte. Die letzte Nacht auf seinem Schiff zu verbringen, hatte seine Willenskraft auf eine harte Probe gestellt. Er hatte die Zeit genutzt, um die Lösegeldforderung zu schreiben und eine Menschenkette zu schaffen, die man nicht zurückverfolgen konnte. Schließlich wusste er, dass Michaela das Bett nicht mit ihm teilen wollte. Sie hatte sogar Angst davor. Es war am klügsten, ihr eine Nacht zuzugestehen, in der sie sich an den Gedanken gewöhnen konnte, mit ihm verheiratet zu sein. Ihm fiel es schließlich auch schwer, sich darauf einzustellen.
    »Ich weiß nicht, wie ich darauf komme, aber du hast dich verändert.«
    Lord Heyward beugte sich vor. »Ja, da stimme ich Euch zu, Sir. Ihr seid... entspannt, könnte man sagen.«
    »Nein, das ist es nicht«, behauptete Sheppard. »Er ist immer viel zu entspannt. Das ärgert ja alle so an ihm. Nein, er ist zufrieden.«
    Rein lächelte, weil man ihn für gewöhnlich mit wesentlich schlimmeren Eigenschaften in Verbindung brachte.
    »Seht Euch dieses Lächeln an«, bemerkte Sheppard.
    Christian wischte sich mit der Leinenserviette über den Mund und betrachtete seinen Freund. »Du hast Interesse für Michaela Denton gezeigt. Ich hörte heute Vormittag, dass der Brigadier eine Lösegeldforderung für sie erhielt. Darüber lächelst du also nicht.«
    »Lösegeld?« Rein hoffte, betroffen genug zu klingen. »Du lieber Himmel!«
    Die Männer beugten sich vor. »Wollt Ihr vielleicht für das Mädchen zahlen?«
    Rein hielt die Hand vors Gesicht, um seine Miene zu verbergen. Der Brief mit der Lösegeldforderung hatte nur den Sinn, den Verdacht von Michaela abzulenken. Die Leute sollten spekulieren, wer sie gefangen hielt. Außerdem musste Rein persönliches Interesse an ihr zeigen für den Fall, dass sie sich irgendwann als Ehepaar zeigen würden. Die letzte Nacht und den heutigen Tag hatte er benutzt, um dafür den Grundstein zu legen. Die Lösegeldforderung und die Tatsache, dass er sich nach Michaela erkundigt hatte, waren ein Samenkorn, das bald aufgehen würde. Nur ungern setzte er seine Freunde zu diesem Zweck ein, doch er hatte keine andere Wahl. Es ging um Michaelas Leben. Der Doppelagent sollte sich sicher wähnen und Michaela nicht länger als Bedrohung betrachten. Das gab Nickolas dann die Gelegenheit, ihn zu entlarven. Falls der Mörder des Priesters und der Doppelagent nicht ein und dieselbe Person waren, sollte der Mörder zur Unvorsichtigkeit verführt werden. Katherines Ermordung hatte mit alledem zu tun. Davon war Rein überzeugt, und er hatte es eilig, nach Hause zurückzukehren und selbst dafür zu sorgen, dass niemand sich an Michaela vergriff.
    »Wenn Ihr mich entschuldigt.« Er stand auf.
    Sie sahen ihm nach, während er die Rechnung beglich und den Club verließ.
    Heyward wandte sich an seine Tischgefährten. »Ich hätte nie gedacht, dass ihn die Sache mit dem Mädchen so trifft.«
    »Ich auch nicht.« Chandler blickte noch lange zur Tür, nachdem Rein fort war.
    »Er will sie«, stellte Sheppard fest.
    »Obwohl sie kompromittiert ist?« Heyward empfand Mitgefühl mit dem Mädchen und konnte sich die Kleine nicht mit einem so rätselhaften Mann wie Montegomery vorstellen.
    »Sein Ruf ist nicht makellos.« Sheppard ließ sich das Essen schmecken. »Was glaubt ihr, wer sie entführt hat? Und wie viel wird für ihre Freilassung verlangt?«
    »Tausend Pfund Sterling, habe ich gehört«, erwiderte Heyward.
    Christian stieß einen leisen Pfiff aus. »Glaubt Ihr, dass er so viel für sie zahlen wird?«
    Die anderen nickten. Heyward lachte gedämpft. »Falls wir bisher daran zweifelten, ob er ein Herz besitzt, sollten wir das fortan nicht mehr tun.«
    Christian sah durch das Fenster, wie Rein aufsaß und wegritt. Rein und Mistress Denton. Interessant.
     
     
    Sergeant Major Townsend nickte diskret, als Rein ihn in der Taverne in einer Ecke bei mehreren jungen Soldaten sitzen sah. Rein wollte gern höflich sein, hatte es jedoch eilig, nach Hause zu kommen, und ging direkt an den Tisch. Zwei Soldaten machten ihm Platz. Rein gab einem Diener einen Wink und bestellte eine Runde für die Soldaten.
    »Was kann ich für Euch tun, Sir?«, fragte der Colonel.
    Rein war froh, dass er sich hatte umziehen können. Jetzt wirkte er wie ein Bauer und nicht wie ein Gentleman. Er setzte sich. »Ich bin Dahrein, Sohn

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