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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Kopf schweigend die Straße hinunter. Als sie außer Sichtweite des Ladens waren, blieb sie plötzlich stehen, drückte ihm einen Finger auf die Brust und sagte: „Wenn du mich noch einmal so blamierst wie gerade eben, dann wirst du bald bereuen, mich je kennengelernt zu haben.“
    Er nahm sie am Arm und zog sie über die Straße.
    „Das tue ich bereits.“
    Wie gemein er sein kann, dachte Jessie, und eine Mischung aus Verletztheit und Wut trieb ihr die Tränen in die Augen. Musste sie denn immer Pech mit Männern haben? Seit sie in Kalifornien lebte, hatte sie das Gefühl, klüger geworden zu sein, und nun das!
    „Dann werde ich einen Weg finden, dass du mich hasst“, murmelte sie frustriert.
    „Tu das“, sagte er. „Aber sag mir vorher, wo mein Auto ist.“
    „Ich glaube, ich erwähnte es bereits. Ich weiß nicht, wovon du redest!“
    Er brachte sie zu einer silberfarbenen Limousine, die nicht wie ein üblicher Streifenwagen aussah.
    Jessie stand dicht vor Rick an der Wagentür und bemühte sich, den ihr seit letzter Nacht so vertrauten männlichen Geruch zu ignorieren.
    Sie schob ihre Unterlippe vor und zischte: „Willst du mir keine Handschellen anlegen?“
    Ein leichtes Zucken seiner Augenbraue verriet, dass ihn die Situation nicht kaltließ. „Ist das denn nötig?“, fragte er.
    „Wenn es nach dir ginge, wahrscheinlich. Du traust mir doch jede Schandtat zu“, antwortete sie sarkastisch.
    „Lassen wir’s drauf ankommen.“
    Er öffnete die Beifahrertür, ließ Jessie einsteigen und schlug die Tür heftig zu.
    Dann setzte er sich hinters Steuer.
    Das war Jessies zweite Fahrt in einem Polizeiwagen. Ihre erste hatte sie damals ins Gefängnis von Colbrook County in Texas geführt und war die Ouvertüre zu einem Albtraum gewesen, der sie zwölf Monate ihres Lebens gekostet hatte.
    Würde diese Fahrt besser enden?
    Beim Anblick des Eisblocks, der neben ihr saß, befürchtete sie das Schlimmste.

5. KAPITEL
    Rick fuhr in Richtung Hall of Justice los, in der neben dem Polizeipräsidium auch ein Gefängnis untergebracht war. Trotz seiner Wut auf Jessie hatte er noch etwas anderes gespürt, als sie sich wiedertrafen. Als sie so hübsch und lässig dagestanden hatte – mit ihren rotblonden Locken und den rosigen, lächelnden Lippen, hatte er sich sofort wieder an jeden lustvollen Moment der vergangenen Nacht erinnert und war erregt gewesen.
    Statt sie nun weiter zu befragen, hielt er sich am Lenkrad fest und versuchte, sich nicht von ihrem süßen Duft und den schönen Beinen ablenken zu lassen.
    Sie trug einen kurzen Rock und einen perlenbestickten, locker auf der schmalen Hüfte sitzenden breiten Gürtel. Ein zweilagiges T-Shirt machte das Outfit schlicht und sexy in einem. Es war schwer für ihn, einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Leise fluchend warf er einen Blick auf die texanische Schönheit. Sein Ärger flaute langsam ab. Sie saß kerzengerade mit verschränkten Armen, schaute aus dem Fenster und wirkte dabei wie ein rebellischer Teenager. Rick fand sie ziemlich begehrenswert.
    „Ich habe dein Auto nicht gestohlen“, sagte sie aufbrausend.
    „Das behauptest du .“
    Er nahm eine Abkürzung, um die angespannte Situation so schnell wie möglich zu beenden.
    „Überleg mal“, fuhr Jessie fort, „wäre ich wohl seelenruhig in meinen Laden gegangen, wenn ich zuvor dein Auto gestohlen hätte?“
    „Ich weiß nicht. Sag’s mir.“
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wenn du dich genau erinnerst, war ich diejenige, die dir von meinem Laden erzählt hat. Würde eine Diebin verraten, wo sie zu finden ist? Glaubst du das wirklich?“
    Er gab Gas und hätte beinahe einen Passanten umgefahren, der bei Rot über die Ampel gegangen war.
    „Ich weiß, was du denkst.“ Sie stieß ihn mit dem Finger an. „Du denkst, ich sei Teil einer Bande.“
    „Der Gedanke ist mir gekommen.“
    Sie lachte spöttisch. „Findest du das nicht ein wenig übertrieben? Ich verbringe einen ganzen Abend mit dir, nur um deinen – was war’s gleich? –, deinen Chrysler zu stehlen?“
    „Ein Dodge Charger.“
    Sie lachte voller Zorn. „Du glaubst also, ich habe dich in einer Bar aufgelesen, bin mit in deine Wohnung gegangen und hatte stundenlang Sex mit dir, nur um deinen Dodge Charger zu klauen?“
    Nein, das glaubte er nicht. Nichts sprach gegen sie. Aber er wollte sie noch ein wenig in dem Glauben lassen. „Ich habe schon seltsamere Dinge erlebt.“
    Sie schaute ihn ungläubig an. „Denkst du wirklich so von mir,

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