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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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zu holen .« Er reichte ihr die Kleider, die er aus der Fundsachenkiste genommen hatte. »Zieh dich an, so schnell du kannst .«
    »Die Polizei ?« Sein Nicken weckte sie endlich ganz auf, und sie begann, sich hastig die alten Klamotten anzuziehen. Die Jeans war zu weit und das T-Shirt zu eng, aber sie hatte sie in Rekordzeit an und machte ihre Schuhe ausfindig. »Sie kommen, um mich zu verhaften ?«
    »Ich brauche nur ein paar Stunden, um das zu regeln .« Er überprüfte seine Pistole, ehe er sie in sein Schulterhalfter steckte, und wandte sich dann Sable zu, um ihr einige zusammengerollte Geldscheine in die Hand zu drücken. »Lauf rüber ins Café du Monde und bleib da, bis die ersten Touristen rausgehen. Dann steigst du in einen Bus, kein Taxi. Fahr zu Hilaire und bleib da .«
    »Ich verlass dich nicht .«
    Er streichelte ihr mit der Hand über die Wange. »Ich hole dich wieder ein .« Er nahm ein dunkelblaues Halstuch aus seiner Tasche, legte es zu einem Dreieck zusammen und band es ihr um den Kopf. »Ich geh durch die Eingangshalle raus. Am anderen Ende des Flurs gibt es einen Seiteneingang – den nimmst du dann .« Er küsste sie auf die Stirn. »Sei vorsichtig .«
    Sie ließ sich auf die Bettkante fallen. »Ich kann das nicht .«
    »Du musst .« Er öffnete die Tür einen Spaltbreit, um nach draußen zu blicken, dann hielt er ihr seine Hand hin. Sie kam zu ihm. »Wir treffen uns bei Hilaire, sobald ich kann .« Er drückte ihre Hand. »Lass dich nicht erwischen .« Er streifte mit seinem Mund über ihren, dann schlüpfte er aus dem Zimmer.
    Sable spähte um die Tür herum und sah, wie er mit einer dunkelhaarigen Studentin sprach, die gerade zwei Türen weiter aus einem Zimmer herausgekommen war. Die betrunkene junge Frau kicherte und nickte und ging dann mit ihm in Richtung Eingangshalle.
    Vorsichtig verließ Sable das Zimmer und lief in die entgegengesetzte Richtung auf den Seiteneingang zu. Sie hörte immer lauter werdende Sirenen. Der Schweiß lief ihr den Rücken hinunter, als sie auf den unebenen Gehsteig hinaustrat, die Straße überquerte und dann rasch den Block hinunterlief.
    Ein Polizeiauto zischte an ihr vorbei, hielt aber nicht an.
    Sable ging in die erste offene Bar, die sie fand und in der immer noch ein harter Kern von Partygängern trank und zu Jelly Roll Morton tanzte. Sie bahnte sich einen Weg durch die Menge zum anderen Eingang an der gegenüberliegenden Seite und sah, dass die Straße leer war.
    Von dort konnte sie die Vorderseite des Lagniappe Inn sehen, wo J.D. und die Studentin von einem Dutzend Polizisten und einem Mann mit einer NOPD -Jacke umringt waren. In Letzterem erkannte sie Cort, J.D.s Bruder. Sie standen dicht voreinander und schrien sich gegenseitig an. Das hörte erst auf, als die Studentin sich nach vorne beugte und sich übergab.
    Sable schoss mit eingezogenem Kopf über die Straße, kehrte dabei J.D. und der Polizei den Rücken zu und näherte sich im Laufschritt dem Jackson Square.
    »Sein Transporter ist nicht da .« Mit einem erleichterten Seufzer hielt Lilah vor dem Wohnwagen von Cecilia und Billy. »Aber wir sollten uns trotzdem beeilen .«
    »Ich will nur meine Fotoalben .« Cecilia setzte sich auf dem Rücksitz gerade hin und spähte über den Vordersitz hinweg. »Du kannst im Auto bleiben .«
    »Nein, ich komme mit .« Lilah lächelte sie an und hob die Flinte vom Boden auf. »Guck nicht so ängstlich – das ist das letzte Mal, dass du diesen Ort sehen musst .«
    Cecilia würde sich erst sicher fühlen, wenn sie Billy für immer verlassen hatte, aber Lilah war ihr jetzt eine große Hilfe. Sie beide würden zusammen nach Kalifornien fahren, wo Lilah eine Schwester hatte, die sie aufnehmen würde, bis sie eine eigene Bleibe gefunden hatten. Die Schwester besaß mehrere Verkaufsstände am Strand und hatte versprochen, ihnen beiden Jobs zu verschaffen.
    Cecilia fühlte sich, als sei ihr das Gewicht der ganzen Welt von den Schultern genommen worden.
    Als sie die Schlüssel zum Wohnwagen herausholte, zitterte Cecilias Hand. »Ich weiß, es ist bescheuert, unbedingt einen Haufen alter Bilder zu wollen, aber sie sind alles, was mir von meiner Familie geblieben ist .«
    »Es ist nicht bescheuert .« Lilah folgte ihr nach drinnen – und prallte dann gegen ihren Rücken. »Was – « Sie sah an Cecilia vorbei, dann hob sie das Gewehr.
    Billy riss es ihr aus der Hand. »Hallo, Ladys .«
    Der Trick funktionierte wunderbar. Mithilfe der Studentin konnte J.D. die Polizei

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