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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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bis Terri hinausgegangen war, und schloss die Tür, bevor sie mit zitternden Fingern die Nummer von Martin’s Country Store wählte.
    » Allô, Martin’s ?« Es war eine von Hilaires Kassiererinnen.
    » Je voudrais parler à Hilaire « , sagte Sable. Bitte, bitte, Hil, sei da.
    Das Mädchen war neu und erkannte ihre Stimme nicht. »C’est de la part de qui ?«
    »Sable Duchesne, ihre Cousine – je suis la cousine de Hilaire.«
    »Ah, oui – un instant, s’il vous plaît .«
    Einen Augenblick später klang Hilaire Martins fröhliche Stimme durch die Leitung. »Wie ist es gelaufen? Sind die Räume groß genug? Hat er dich schick zum Essen ausgeführt ?«
    Sables Hand krampfte sich um den Hörer. »Hil, hör zu. Ich stecke in Schwierigkeiten .«
    Sie erzählte ihrer Cousine in groben Zügen, was passiert war. Am anderen Ende der Leitung wurde es still, bis sie an die Stelle kam, an der Jean-Delano als Ermittler in dem Fall auftrat.
    » C’est rien que de la merde !« Hilaire, die in allen Einzelheiten wusste, was Sable im College zugestoßen war, war außer sich.
    »Das ist kein Blödsinn, Hil. Es ist wahr .« Die Tränen stiegen ihr wieder in die Augen, doch sie hielt sie blinzelnd zurück. »Marc ist tot .«
    »Ach, chère. Es tut mir so leid .« Die sanfte Stimme ihrer Cousine wurde härter, als sie hinzufügte: »Sag denen einfach, sie sollen dir diesen eingebildeten fils de pute vom Hals schaffen !«
    Sable rieb sich mit den Fingerspitzen den anschwellenden Schmerz in ihrer Schläfe. »Das kann ich nicht. Er bearbeitet den Fall, und ich bin die einzige Zeugin .«
    »Was macht das schon für einen Unterschied ?« Hilaire machte ein unanständiges Geräusch. »Jean-Del arbeitet für die Po-li-zei. Also, ich hab genug gehört .«
    Sable wusste, dass J.D. und seine Partnerin jeden Moment zurück sein konnten, daher beeilte sie sich, den Rest zu erzählen. »Mein Auto ist verbrannt. Jemand muss mich abholen. Und kein Wort zu meinem Vater .«
    »Du weißt doch, der hört auf dem Boot den ganzen Tag diesen Nachrichtensender « , erinnerte sie Hil. »Wenn er das mitkriegt, dreht er durch .«
    Das stimmte leider – wenn Remy Duchesne im Radio hörte, dass Isabel in ein Feuer geraten war, würde er alles stehen und liegen lassen und sie abholen wollen.
    »Du hast recht. Sieh nach, ob er seine Tabletten genommen hat, bevor du es ihm sagst. Und sorg dafür, dass er begreift, dass mir nichts passiert ist .« In ihrem Schädel klopfte es nun richtig. »Und beeil dich, Hil .« Sie legte auf.
    Ich will nach Hause. Nach Hause, wo sie in Sicherheit war – der einzige Ort, an dem sie geglaubt hatte, sicher zu sein, nach dem, was an der Tulane passiert war.
    Als sie in diesem LKW saß und der Musik zuhörte. Und zu ignorieren versuchte, wie die Entengrütze und der Schlamm langsam auf der zarten, cremefarbenen Spitze antrockneten, die die Vorderseite ihres Kleides zierte – das beste Kleid ihrer Mutter, das zu ändern Sable in der letzten Woche jede Nacht aufgeblieben war, damit sie es zum »Summer Magnolias«-Abschlussball tragen konnte. Es hielt sie davon ab, an die hübschen Gesichter der anderen Mädchen zu denken.
    Aber was sie ihr zugerufen hatten, klang immer noch in ihren Ohren nach und ließ Hitzewellen in ihr aufsteigen, die ihr die Röte ins Gesicht jagten.
    »Na, Cajun-Schlampe? Wo ist denn dein Freund ?«
    Sable hätte nie gedacht, dass sie sie vor dem Studentenwohnheim abfangen würden. Jean-Delano holte sie sonst immer ab, wenn sie verabredet waren, aber er hatte beim Pförtner eine Nachricht für sie hinterlassen, dass er sich verspäten würde, und sie gebeten, sich mit ihm hinter der Smith Hall zu treffen. Wenn sie nicht so aufgeregt gewesen wäre, weil sie mit ihm zum Ball verabredet war, hätte sie vielleicht gemerkt, dass etwas faul an der Sache war.
    Jean-Del hatte ihr noch nie eine Nachricht hinterlassen, weil er sich bisher noch nie verspätet hatte. Wenn überhaupt, war er zu früh aufgetaucht.
    Sie hatte eilig das Wohnheim verlassen, voller Sorge, dass jemand versucht haben könnte, sie ihm als Partnerin für den Ball auszureden, und war ihnen direkt in die Arme gelaufen. Sechzehn Football-Spieler mitsamt ihren Schickimicki-Tussen standen im Schatten des alten Wohnheims und warteten auf sie. Alle waren zurechtgemacht wie sie – nur besser. Sie war stehen geblieben und hatte sie ungläubig angestarrt. J.D. würde nicht seine Freunde mitbringen. Nicht, um sie abzuholen.
    Aber J.D. war nicht

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