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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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an den Mund. »Was er auch immer benutzt hat, um den Kerl zu Tode zu prügeln, es war wahrscheinlich schwer und ziemlich dick. Wenn der Mörder es am Tatort zurückgelassen hat, ist es vielleicht langsamer verbrannt als die Leiche. Es könnte also noch als Beweisstück dort liegen .«
    Terri wollte nach Hause in ihr Bett und dort ein paar Wochen bleiben, aber als sie aufstand, beschloss sie, noch eine Zwischenstation einzulegen. »Danke, Gray. Ich bin dir einen Gefallen schuldig .«
    »Bete, dass ich ihn nie einfordern werde, sonst wirst du mit mir nach Cancún durchbrennen müssen, mit zwei Koffern voller knapper, schwarzer Bikinis .« Er kam um den Schreibtisch herum und gab ihr einen Stups auf die Nase. »Bis bald, Ter .«

6
     
    »Marc LeClare war dein Vater ?« Die Ungläubigkeit in J.D.s Stimme traf sie wie eine Ohrfeige.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass du es nicht glauben wirst .« Sable steckte sich die kalten Hände unter die Achseln und starrte auf die dunklen Flecken auf der gestohlenen OP -Hose.
    Caine Gantry hatte ihr Angst eingejagt, aber nicht so sehr wie J.D., als er aus dem Nichts aufgetaucht war. Sie hatte sich kaum wieder gefasst, als er sie schon gegen sein Auto gestoßen und geküsst hatte.
    Wenn man das überhaupt Küssen nennen konnte. Sie berührte mit der Fingerspitze die immer noch schmerzende Stelle an ihrer Unterlippe, wo seine Zähne sie verletzt hatten. Die Gewalttätigkeit hatte sie schockiert – der Jean-Delano, den sie geliebt hatte, hätte ihr selbst im größten Zorn kein Haar gekrümmt – , aber sie hatte bei ihr auch etwas bewirkt. Eine fremde und zutiefst weibliche Reaktion, die sie davon abgehalten hatte, sich gegen seine Hände und seinen Mund zu wehren. Die dafür gesorgt hatte, dass sie sich fügte, und gleichzeitig den innigen Wunsch in ihr ausgelöst hatte, mehr zu tun, als nur seiner Wut nachzugeben. Sie wollte es voll und ganz genießen.
    Vielleicht wäre es sicherer gewesen, bei Caine zu bleiben.
    J.D. verlangsamte das Tempo, fuhr dann an den Straßenrand und stellte den Motor ab. Er saß minutenlang schweigend und regungslos da.
    Alserschließlichzuredenbegann,warseineStimmeimmernochhartundkalt.»IchkenneMarcschonfastmeinganzesLebenlang,underhatdichnieerwähnt.NichteineinzigesMal. Nichteinmal,alswirzusammenwaren,Herrgottnoch mal .«
    »Er wusste nichts von mir. Meine Mutter hat ihm nie erzählt, dass sie mit mir schwanger war. Sie hat mir auch nie erzählt, dass er mein Vater war .« Der Kummer breitete sich von Neuem in ihr aus, als ihr bewusst wurde, dass sie ihren echten Vater nun nicht mehr kennenlernen würde – sie würde sich an ihn nur durch jenes erste, unbeholfene Treffen erinnern.
    »Deine Mutter war ein Cajun-Mädchen .« Es war keine Frage.
    Sie wusste, was er damit meinte – Marc LeClare gehörte zu einer der ältesten und reichsten Kreolenfamilien von New Orleans – er und ihre Mutter wären einander nie durch gemeinsame Freunde vorgestellt worden. »Sie sind sich zum ersten Mal begegnet, als Marc sich im Sumpf verlaufen hatte. Meine Mutter hat ihn gefunden und nach Hause mitgenommen. Ihr Vater, mein Großvater, hat ihn in die Stadt zurückgebracht .«
    Er wandte sich ihr zu. »Und sie haben sich einfach so ineinander verliebt .«
    »Marc hat sich verliebt, das hat er mir zumindest bei unserem Treffen gesagt. Ich glaube, meine Mutter zu überzeugen, hat etwas länger gedauert, aber sie war noch sehr jung .« Sie zuckte die Achseln. »Am nächsten Tag kam er wieder, um sie zu sehen, und dann immer wieder. Er hat mir gesagt, es sei der glücklichste Sommer seines Lebens gewesen .«
    »Marc LeClare und ein Cajun-Mädchen .« Er schüttelte den Kopf und schien immer noch zutiefst skeptisch zu sein.
    »Warum ist das so schwer zu verstehen, J.D.? Meine Mutter war eine schöne und sanfte Frau .« Verbittert fügte sie hinzu: »Außerdem bist du selbst einmal so tief gesunken, weißt du noch? So etwas kommt vor .«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich habe mich nie für dich geschämt, Sable. Ich war stolz auf dich. Ich habe sogar mit dir angegeben . «
    Nicht, wenn sie dabei war. Sie zog wieder die Schultern hoch. »Ist ja auch egal. Jetzt sind sie beide tot, und niemand braucht es je zu erfahren .«
    Er wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders und fragte dann: »Warum hat deine Mutter dir nichts von Marc erzählt ?«
    »Ich weiß es nicht .«
    »Warum hat sie Marc nichts von dir erzählt ?«
    »Ich glaube, sie hatte Angst. Papa erinnerte sich

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