Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Ruth Gogoll
Vom Netzwerk:
bißchen zu viel getrunken, und noch während sie im Restaurant saßen, war klar gewesen, was danach passieren würde.
    In Mars Wohnung angekommen war Kathrin . . . unglaublich sexy gewesen. Die kühle Staatsanwältin war von ihr abgefallen wie ein Theaterkostüm, und darunter kam eine sehr leidenschaftliche Frau zum Vorschein.
    Mar betrachtete den nackten Körper, der ungeschützt vor ihren Augen lag. Kathrin hatte die Decke zur Seite geschoben, die sommerliche Wärme reichte ihr aus.
    Mar berührte sie nicht. Sie war verwirrt. Was war da zwischen der Staatsanwältin und ihr geschehen? Natürlich wußte sie, was geschehen war – körperlich. Sie erinnerte sich jetzt wieder an alles. Aber darüber hinaus?
    Sie wünschte sich, sie hätten die Nacht in Kathrins Wohnung verbracht, dann hätte sie sich jetzt angezogen und wäre gegangen. Hätte Kathrin einen Zettel hingelegt und ihr für die schöne Nacht gedankt. Damit wäre alles klar gewesen.
    Mar stand auf und griff nach dem Hemd, das sie gestern getragen hatte, warf es über. Sie ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm ein Tonic heraus, knackte die Büchse, trank einen Schluck.
    Nachdenklich ging sie zum Fenster und blickte hinaus. Langsam rötete sich der Horizont.
    Warum war der Morgen danach immer so peinlich? Wenn man sich – ja, wenn man sich nicht verliebt hatte. Sie hätte die Begegnung mit Kathrin liebend gern vermieden.
    »Ich habe mir deinen Bademantel geliehen.«
    Mar fuhr herum. Kathrin stand in der Tür, trug Mars Bademantel und lächelte nicht.
    »Ich würde gern noch duschen«, fuhr Kathrin fort, »dann gehe ich.« Nun lächelte sie doch. Ganz leicht. »Eigentlich wollte ich gehen, bevor du aufwachst, aber du bist mir zuvorgekommen.«
    Mar konnte kaum fassen, daß Kathrin so gelassen war. Sie hatte sich wieder in die kühle Staatsanwältin verwandelt. »Dasselbe hätte ich auch getan – wenn es deine Wohnung gewesen wäre«, sagte sie.
    »Danke für die schöne Nacht?« Kathrin blickte fragend.
    »Ja.« Mar nickte. »Anscheinend sind wir uns ähnlicher, als ich dachte. Hast du den Zettel schon in der Tasche?«
    Kathrin lachte leicht. »Das denn doch nicht.« Sie schaute Mar an. »Wenn es so ist, können wir ja auch zusammen frühstücken. Ich wollte nur die Peinlichkeit vermeiden, mich schon am frühen Morgen mit Gefühlen herumschlagen zu müssen.«
    Mar verzog die Lippen. »Wir sind uns wirklich sehr ähnlich«, sagte sie. »Gegen ein gemeinsames Frühstück hätte ich auch nichts.«
    »Ich gehe duschen.« Kathrin drehte sich um und verschwand.
    Das war angenehm. Richtig angenehm. Keine Gefühle, keine Probleme. Und trotzdem war Kathrin eine höchst anziehende Frau, mit der Mar sich mehr vorstellen konnte als nur eine Nacht.
    Vielleicht war Kathrin derselben Meinung. Dann konnte die nächste Zeit höchst anregend werden. Und falls nicht, war es auch kein Problem.
    »Ach übrigens«, sagte Kathrin, als sie eine Weile später beide geduscht und angezogen, gesittet, als wäre nichts gewesen, am Frühstückstisch saßen. »Ich bin eigentlich ganz froh, daß ich es nicht auf einen Zettel schreiben mußte. Es war wirklich eine schöne Nacht.« Sie lächelte.
    »Fand ich auch.« Mar schaute Kathrin an und lachte dann auf. »Weißt du, daß ich heute morgen, als ich noch nicht ganz wach war, dachte, es wäre ein Traum gewesen?«
    »Solche Träume hast du?« Kathrin schmunzelte und trank ihren Kaffee.
    »Leider nicht sehr oft.« Mar grinste.
    »Und woran hast du dann gemerkt, daß es keiner war?« Kathrin neckte sie. Sie fand die Idee eines Traumes anscheinend sehr lustig.
    »Weil Träume keine schönen, nackten Frauen in meinem Bett zurücklassen«, sagte Mar. Sie musterte Kathrin. »Du sahst süß aus«, sagte sie leise. »Du hast geschlafen wie ein Baby.«
    »Ich war ziemlich erschöpft«, entgegnete Kathrin in ihrer trockenen Art. »Weshalb ich weiß, daß ich das alles nicht nur geträumt habe.«
    »Weißt du«, sagte Mar, »daß ich normalerweise immer in Hektik frühstücke? Das heißt, normalerweise frühstücke ich gar nicht. Ich stehe kurz vor knapp auf, springe unter die Dusche und schütte so viel Kaffee in mich hinein, wie es die Zeit erlaubt. Dann spurte ich zur Arbeit. Ich habe schon seit ewigen Zeiten nicht mehr so entspannt gefrühstückt.« Sie lächelte Kathrin an. »Schön, daß du hiergeblieben bist.«
    »Viel Zeit habe ich nicht mehr.« Kathrin schaute auf ihre Armbanduhr. »Aber in Anbetracht der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher