In der Kälte der Nacht
verstehen, da bin ich ganz sicher.«
»Manchmal denke ich das auch. Und eben das macht mir Sorgen. Es macht mir Sorgen, daß ich so von unserem Glück überzeugt bin, Paul.«
»Ich möchte, daß wir heiraten«, sagte er. »Warum sagst du das?«
»Weil ich's wirklich möchte. Ich möchte dich heiraten.«
»Ich habe Angst vor der Ehe. Mir reicht das erste Mal.«
»Du hast es jetzt mit einem anderen Mann zu tun.«
»Ich weiß, daß du es gut meinst. Aber das genügt nicht.«
»Es gibt keine Erfolgsgarantie, wenn es um die Verbindung mit einem anderen Menschen geht. Statt dessen gibt es Risiken, die man eingehen muß.«
»Ich möchte keine Risiken eingehen.«
»Das bedeutet, du willst allein leben. Willst du das wirklich?« Sie wandte sich ihm zu. »Warum verdirbst du den schönen Tag mit solchen Gesprächen?«
»Ich sehe nicht, wieso ein Gespräch über unsere Zukunft uns den Tag verderben soll.«
»Ich möchte von etwas anderem reden.«
»Es gibt aber nichts, was mir so sehr am Herzen läge wie unsere Heirat.« Sie nahm seine Hand und führte sie an ihre Brüste. »Magst du die?« Er nickte. »Dann laß uns über meine Brüste sprechen.«
»Red doch nicht solch einen Unsinn.«
»Ich meine es ernst. Ich finde, ich habe schöne Brüste. Ich genieße
es, wenn du über dieses Thema mit mir sprichst.«
»Du bist unmöglich.«
»Okay, okay. Wenn wir nicht über meine Tittis sprechen dürfen, dann laß uns über deinen Zipfel reden.«
»Jenny!« Sie umfing seine Erektion mit der gewölbten Hand. »Kann ich dich da... küssen?«
»Was habe ich getan, daß ich mich in so ein freches Weibsbild verlieben muß?«
»Deine Sünden kennst du selbst am besten«, lachte sie. »Leg dich hin.«
»Ich will aber nicht.« Sie fuhr mit dem Finger an seinem harten Glied entlang. »Siehst du, die Biologie ist stärker. Halt still, ich möchte dich küssen.«
»Später.«
»Jetzt.«
»Ich möchte dich zuerst zum Höhepunkt bringen.«
»Und du setzt immer deinen Willen durch, wie?«
»Immer nicht, aber diesmal ja. Ich bin stärker als du.«
»Macho!«
»Das hast du gesagt.« Er küßte ihre Brust, und dann glitten seine Lippen zu ihren Schenkeln. Sie erschauderte vor Wonne. »Du hast recht«, flüsterte sie. »Ladies first.« Er hob den Kopf und lächelte ihr zu. Wie ein Junge, dachte sie. Klare, blaue Augen wie ein kleiner Junge. Ein guter Mann, dachte sie. Ihr Herzschlag war schneller geworden. Das Rauschen der Blätter wich zurück. Ein gutaussehender Mann. Rücksichtsvoll, begehrenswert, sexy und zärtlich. Ein Mann fürs Glück. Das Haus lag an der Union Road, nur einen Häuserblock vom Stadtplatz entfernt. Bungalow mit weißgestrichenen Fenstern. Gepflegtes Haus. Veranda. Efeu und Bougainvillea. Ein Mäuerchen
aus Ziegelsteinen. Blumen. Ein Bad für die Vögel. Ein Schild hing über dem Eingang. >The Macklins.< Es war ein Uhr nachmittags. Salsbury ging die drei Stufen zur Verande hinauf. Er hielt eine Aluminiumtafel an sich gepreßt, auf die einige Papierbögen geklemmt waren. Er läutete. Das Summen der Bienen in den Fliedersträuchen. Salsbury war überrascht, als er die Frau sah. Das Haus war penibel sauber, er hatte eine ältere Person erwartet. Aber die Frau war Mitte Zwanzig. Sie war schlank in der Ta ille und rund, wo die Hüften und der Busen begannen. Sie war blond. Sie hatte das Gesicht der Mädchen in den Modemagazinen. Sie war fast sechs Fuß groß. Feminin. Eine Frau, die nur aus Beinen zu bestehen schien. Sie trug Shorts. Das Oberteil gab den Bauch frei. Die Haut war straff und gebräunt. Wie immer, wenn er eine schöne Frau sah, war er sprachlos. Er leckte sich über die trockenen Lippen und starrte sie an. »Was kann ich für Sie tun?« fragte sie freundlich. Er räusperte sich. »Deighton. Albert Deighton. Ich führe eine Befragung durch. Bin schon seit vergangener Woche in Black River. Sie haben sicher schon davon gehört. Die soziologische Studie. Ich habe in Ihrer Nachbarschaft mit...«
»Ich weiß«, sagte sie. »Sie waren gestern bei der Familie Soloman zwei Häuser weiter.«
»So ist es.« Es war auf einmal heißer als noch wenige Minuten zuvor. Salsbury ärgerte sich, als die ersten Schweißperlen auf seiner Stirn erschienen. Er nahm sein Taschentuch, wischte den Schweiß weg und lächelte. »Ich würde Ihnen gern einige Fragen stellen«, begann er. »Ihnen und Ihrem Gemahl. Ich denke, wir werden höchstens eine halbe Stunde brauchen, es sind nur...«
»Das tut mir leid«, sagte sie.
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