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In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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während der Wagen langsam zum Stehen kam. Gegen die Kälte trug er eine reflektierende Jacke und klobige gefütterte Diensthandschuhe, deren zu große Finger er jeweils mit der einen Hand an der anderen zurückschob. Es war noch nicht lange her, dass auch Alex Uniform getragen hatte, dieselben lächerlichen gefütterten Handschuhe und sie erinnerte sich, wie unbequem sie ihr die Finger gespreizt hatten. Der Fahrer ließ die Scheibe herunter.
    Der Polizist beugte sich zu ihm herab: »Die Straße ist gesperrt.«
    »Ich habe Ihre Vorgesetzte dabei«. Der Fahrer deutete auf Morrow.
    »Oh«, der Polizist errötete, es war ihm peinlich, dass er sie nicht durch die Windschutzscheibe erkannt hatte. »Entschuldigung. Würden Sie bitte dort drüben parken?«
    »Klar. Immer schön die Augen offen halten!«, sagte Morrow.
    Der Fahrer schmunzelte, versuchte ihr das Gefühl zu geben, dass er auf ihrer Seite war, und fuhr die Straße ein kleines Stück weiter hinein.
    Sie konnte die gesamte freie Straße überblicken, bis zum Absperrband auf der anderen Seite. Das Haus befand sich zu ihrer Rechten, an der Ecke, der Tatort erstreckte sich über die gesamte T-Kreuzung vor dem Haus. Direkt vor ihr, hinter der zweiten Absperrlinie parkten Streifenwagen mit noch immer blinkenden Blaulichtern, die die Straße abwechselnd blau und rot färbte, wie das Kleid von Cinderella. An Morrows Ende der Straße standen zwei Uniformierte vor dem Band, die Rücken kerzengerade, die Handflächen an den Hosennähten; sie hatten Haltung angenommen, woran Eingeweihte
erkennen konnten, dass sich ranghohe Beamte in der Nähe aufhielten.
    Ihr Fahrer begann umständlich zu wenden. »Möchten Sie … äh, soll ich nochmal zurück…?«
    »Halten Sie einfach.«
    Eine Sekunde lang öffnete er ungehalten den Mund, doch dann klappte er ihn wieder zu, starrte geradeaus, zog die Handbremse an, reagierte ansonsten aber nicht. Vergiss das mit der Gerechtigkeit. Sie wusste, dass es falsch war, so mit ihm zu sprechen, aber sie wusste nie, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollte. Sie öffnete die Tür und stieg in den sanften Oktoberregen, holte tief Luft und beugte sich noch einmal in das Wageninnere.
    »Tut mir leid«, sagte sie abrupt. »Weil ich so schroff war.« Der Fahrer wirkte verunsichert. »Gerade eben.« Die Erklärung machte es auch nicht besser. Sie reagierte verlegen und knallte die Tür zu, ärgerte sich über sich selbst. Sie sollte einfach nur ruppig sein, dann wäre alles einfacher.
    Ein älterer Beamter kam mit einer Skizze des Tatorts auf einem Klemmbrett auf sie zu.
    »DS Alex Morrow«, sagte sie, und er schrieb es auf. »London Road.«
    »Danke, Ma’am. DS Bannerman und DCI MacKechnie sind dort drüben.« Er zeigte um die Ecke zur Vorderseite des Hauses. Auf der anderen Seite des Gartenmäuerchens erkannte sie zusammengedrängte Köpfe.
    »MacKechnie ist hier?«
    Auch er schien erstaunt. MacKechnie bedeutete, dass es sich um einen wichtigen Fall handelte. Ein Fall mit dem man Karriere machen konnte. Allerdings war es nicht ihr Fall, fiel ihr zähneknirschend wieder ein.

    »Waren Sie als Erster hier?«
    »Jawohl.«
    »Alle Eingänge abgesperrt?«
    »Jawohl. Ein Sondereinsatzkommando wurde verständigt und ist im Moment drin.«
    »Demnach sind die Täter geflohen?«
    »Jawohl. Vorderhaus und Seitenflügel werden durchsucht.«
    »Wurden Schüsse abgegeben?«
    »Einer, der sechzehnjährigen Tochter wurde in die Hand geschossen.«
    »Heilige Scheiße.«
    Er brummte zustimmend.
    »Anwohner?«
    »Sind alle da drüben, machen ihre Aussagen.« Er gestikulierte die Straße hinunter zu dem Band, hinter dem die Blaulichter noch immer kreisten. Dahinter stand eine Gruppe von Menschen in den unterschiedlichsten Kombinationen aus Mänteln mit Schlafanzügen, Hausschlappen und Schuhen sowie Polizisten mit Notizbüchern, die Einzelgespräche mit ihnen führten. Alle die innerhalb des abgesperrten Bereichs wohnten, waren wohl vorläufig, bis die Gegend abgesichert war, aus ihren Häusern getrieben worden.
    »Gut gemacht«, sagte sie. »Gute Arbeit«, und war sich bewusst, dass sie so freundlich zu ihm war, weil sie ihre Unfreundlichkeit gegenüber dem Fahrer wieder wettmachen wollte. Ihr war aber klar, dass man sich auf diese Weise keine Verbündeten schafft, vielmehr musste man nett sein zu denjenigen, die man beleidigt hatte. Er schien sich trotzdem zu freuen.
    »Wo ist der Gartenweg?«

    Er zeigte mit dem Bleistift auf die Straße und dann um die

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