Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
Vom Netzwerk:
hat er.«
    »Können wir uns darauf einigen, dass Sie mit ihm zusammen
mit äußerster Dringlichkeit an der Lösung dieses Falls arbeiten werden? Wir wollen nicht vergessen, dass ein Angehöriger unserer Gemeinde als Geisel genommen wurde.«
    Sie verzog keine Miene, zwinkerte nicht einmal wegen der übertriebenen Betonung, die die Lüge verriet. Als sie ihn ansah, zuckten seine Mundwinkel, ein Mikroausdruck, der offenbarte, was er wirklich dachte: Wie nett von ihm, einen kleinen, bärtigen Asiaten in seine Definition von Gemeinschaft einzuschließen.
    »Sir«, sagte sie mit Blick zur Wand, »ich war nicht zu Hause. Ich war die ganze Nacht auf und habe mit informellen Kontaktpersonen gesprochen und Informationen erhalten, die unsere Ermittlungen wesentlich betreffen.«
    MacKechnie räusperte sich und senkte die Stimme, als wäre er enttäuscht. »Fahren Sie fort.«
    »Die Familie hat gelogen, was die Gangster angeht, die angeblich nach Rob gefragt haben. Als er die Notrufnummer anrief, hat Billal von einem ›Bob‹ gesprochen, Meeshra ist der Frage der Telefonistin ausgewichen und Omar hat bei der Vernehmung mit Grant ›Bob‹ gesagt. Das haben wir auf DVD. Harris ist es ebenfalls aufgefallen.«
    »Harris?«
    »Ja, Sir, Harris. Und heute Morgen hat mir ein Informant mitgeteilt, dass Omar Anwar Mitglied bei den Young Shields war und man ihn dort Bob genannt hat.«
    In der darauffolgenden Stille spürte sie, dass jeder der Anwesenden überlegte, wie wahrscheinlich es war, dass sie diese Information erfunden hatte. Würde sie sich einen geheimnisvollen Informanten ausdenken, um die Vermutung zu erhärten, dass mit diesem Bob/Rob etwas nicht stimmte? Nur damit sie Recht behielt? War sie irre genug, um ein
solch durchtriebenes Spiel zu spielen? Am anderen Ende des Gangs lachte jemand laut und eine Tür schlug zu. Sie bat MacKechnie den Schiedsrichter zu spielen und sie wusste, dass er sie, selbst wenn sie die Auseinandersetzung für sich entschied, dafür hassen würde.
    MacKechnie versuchte, seine Überlegenheit zurückzugewinnen. »Und Bannerman, was hat Omar dazu gesagt?«
    Bannerman wurde nervös. »Wir, äh, wir haben die Notiz erst …«
    MacKechnie sah ihn an. Seine Stimme klang entsetzlich leise: »Wollen Sie sagen, Wilder hat Ihnen die Notiz nicht ausgehändigt?«
    Wilder würde seine Papiere nehmen müssen, wenn Bannerman behaupten wollte, er sei mit der Notiz davonspaziert. »Nein, Sir.« Bannerman klang, als hätte er einen trockenen Mund. »Wilder hat mir die Notiz reingereicht …«
    »Da blieben nur wenige Minuten«, schaltete sich Morrow ein, die sehr großmütig klingen konnte, wenn sie erst einmal gewonnen hatte und nicht mehr kämpfen musste. »Zwischen Wilders Eintreffen und dem Ende der Vernehmung, Sir. Wir kamen nicht mehr dazu, die Frage zu stellen …«
    Eine Front. MacKechnie konnte es sich nicht leisten, alle beide inmitten laufender Ermittlungen zu verwarnen. Er räusperte sich. »Können wir das bestätigt bekommen, dass er als Bob bekannt ist? Steht der Informant auf unserer Gehaltsliste?«
    »Nein, es handelt sich um einen informellen Kontakt.«
    Das klang nicht überzeugend. MacKechnie zwinkerte und fragte sie geradeheraus: »Wie weit sind Sie bereit, zu gehen?«
    »Sir, ich kann Ihnen die Bänder jetzt gleich vorspielen, damit ist eindeutig belegt, dass die Familie von einem Bob
gesprochen hat. Das andere kann ich im Moment nicht belegen.«
    MacKechnie sah Bannerman vorwurfsvoll an. »Wann haben Sie die Notiz von Wilder erhalten? Denken Sie daran, dass ich es auf der DVD überprüfen kann.«
    »Ich habe die Notiz bekommen, aber ihn nicht danach gefragt.«
    »Warum?«
    Bannerman saß in der Falle. Morrow kam ihm zu Hilfe. »Gestern Abend war viel los, aber es ist sowieso besser so, weil wir es jetzt genau wissen und ihn unvorbereitet damit konfrontieren können.«
    »Ja«, nickte Bannerman, »wir können erst jetzt weiterermitteln.«
    »Ja, erst gründlich ermitteln.«
    MacKechnie dessen Loyalitäten plötzlich auf verwirrende Weise umschlugen, war nun auf alle beide sauer. »Sie beide … ganz abgesehen davon, Bannerman, ist mir schleierhaft, was Sie veranlasst haben mag, zu glauben, ein Detective Sergeant müsse sich in einem so wichtigen Fall mit dem Abhören von Notrufbändern beschäftigen …«
    Bannerman wurde rot. »Sir, ich habe ehrlich gedacht, auf den Bändern könne sich etwas Wichtiges finden.« Er sah Morrow flehend an.
    »Ja, Sir, Bannerman hat Recht«, sagte sie. »Sein

Weitere Kostenlose Bücher