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In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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Instinkt war richtig; da war etwas.«
    Bannerman nickte. »Die Namen stimmen nicht überein. Wenn alle gemeinsam beschlossen haben, von einem Rob zu sprechen und nicht von einem Bob, dann muss das nach den Notrufen passiert sein. Aleesha war bewusstlos. Wir sollten sie heute Vormittag noch verhören.«

    »Ja«, sagte Morrow und musste sich zusammennehmen, um nicht zu lächeln. »Ja, das sollten wir.«
    MacKechnie sah weg. »DS Morrow, was haben Sie zu Ihrem Fehlen heute Morgen zu sagen?«
    Morrow blickte verstohlen auf Grant. »Tut mir leid. Ich habe meine E-Mails nicht mehr gelesen, bevor ich gegangen bin.«
    »Sie müssen ihre E-Mails lesen.«
    »Das werde ich, Sir, tut mir leid, Sir. Heißt das, die ganze Familie gilt jetzt als verdächtig?«
    »Ich weiß es nicht.« Bannerman nahm den Themenwechsel dankbar auf. »Wenn sie so viel Geld haben, oder auch nur annähernd so viel, wo fließt es hin? Wen kennen wir in der Gemeinde, den wir über die Familie ausfragen können?«
    »Mahmood Khan?«, schlug MacKechnie vor.
    »Nein«, sagte Morrow, »der verkauft uns nur das, was Parteilinie ist.«
    »Ja«, sagte Bannerman, »der wird erst die Parteispenden prüfen, bevor er uns was über die Familie erzählt.«
    Sie hatte sich zwanzig Jahre lang von ihm ferngehalten, aber jetzt stellte sie überrascht fest, dass sie bereit war, ihn um Hilfe zu bitten, so wie sie sich auch an Danny gewandt hatte: »Ibby Ibrahim.«
    MacKechnie und Bannerman sahen sie neugierig an.
    »Ibby Ibrahim?«, wiederholte MacKechnie. »Warum zum Teufel denken Sie, dass der mit uns spricht?«
    Sie räusperte sich. »Ich kenne … Ibby. Aber ich muss alleine mit ihm reden.«
    Beide waren beeindruckt, sahen einander an, richteten die Blicke dann wieder auf Morrow.

    »Woher kennen Sie ihn?«, fragte MacKechnie.
    Als er zehn Jahre alt war, hatte sie Ibby auf dem Spielplatz weinen sehen, die Kinder hatten ehrfürchtig einen Kreis um ihn herum gebildet und ihn beobachtet, sie war eines dieser Kinder gewesen. »Durch einen Fall«, log sie. »Vor ein paar Jahren.«
    »Welcher Fall?« MacKechnie war beeindruckt.
    »Ach«, sagte sie, »schwer zu sagen …«
    Hätten ihre Kollegen und Vorgesetzten irgendeine Beziehung zu ihr und bestünde auch nur das geringste Maß an Vertrautheit, hätten sie Morrow gedrängt, es ihnen offiziell zu erzählen. Sie hätten sich um sie geschart, sie aufgefordert, geneckt, so lange geraten, bis sie eine Vorstellung gehabt hätten, wie es gewesen sein könnte. Stattdessen warfen sie sich gegenseitig Blicke zu, die sich auf Gespräche bezogen, die ohne sie stattgefunden hatten.
    »Gut.« MacKechnie lenkte das Thema wieder in unverfänglichere Bahnen, stand auf, ging um den Tisch herum auf sie zu und vergaß, wie wütend er nur einen Augenblick zuvor noch gewesen war. »Besorgen Sie sich Hintergrundinformationen bevor Sie ihn in die Mangel nehmen. Wir haben Beamte für die Befragungen von Tür zu Tür eingeteilt, aber ich möchte, dass Sie beide sich im Laden und bei dem Ladengehilfen umhören, herausfinden, ob da was los ist, Wetten, Drogen, alles, womit Geld zu machen ist. Bannerman, konzentrieren Sie sich ab jetzt auf diese Rob/Bob-Sache, verstanden?«
    »Sir, ich würde gerne mit Morrow zu Ibrahim fahren«, sagte Bannerman leise. »Ich kann sie unterwegs auf den aktuellen Stand bringen.«
    »Ich muss aber alleine mit Ibby sprechen«, sagte sie, weil
sie nicht mehr Zeit mit Bannerman verbringen wollte, als unbedingt nötig war.
    »Ja, aber ich würde ihn gerne leibhaftig sehen. Nur für die Zukunft …«
    Für was in der Zukunft sagte er nicht. Effizient war es nicht, gleich zwei Detective Sergeants darauf anzusetzen, aber MacKechnie nickte. »Künftige Kontaktaufnahme. Gut. Sind die DCs eingeteilt?«
    »Sir.« Bannerman reichte ihm eine Aufstellung. »Wir prüfen die Überwachungskameras der M8 auf Wagen, die vom Fundort des Transporters kamen oder dort hinfuhren. Laborberichte sind in Arbeit. Fingerabdrücke auch. Wir überprüfen, ob jemand in der Familie schon mal ein Visum für Afghanistan beantragt hat. Zwei DCs gehen in der Umgebung des Hauses von Tür zu Tür und nehmen Zeugenaussagen auf. Morrow und ich könnten ins Krankenhaus fahren, nochmal nachfassen und uns anschließend im Laden umsehen.«
    »Okay«, sagte MacKechnie und wandte sich an Morrow. »Ab jetzt lesen Sie ihre E-Mails.«
    Sie nickte und hoffte, reumütig zu wirken.
    MacKechnie stand mit dem Rücken zur Tür und richtete noch einmal das Wort an seine Leute:

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