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In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition)

In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition)

Titel: In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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Rage-Against-The-Machine-Shirts gefaltet, und am Rest des zweiten Cookies kaute.
    »Ja. Sorry«, murmelte ich und spießte ein Nudelröhrchen nach dem anderen auf und streifte sie dann wieder am Tellerrand von den Zinken. »Ich … ich hatte ziemlich viel um die Ohren.«
    »Macht ja nichts«, erwiderte Sharon und warf den Kopf zurück, dass ihre glänzenden Haare schwungvoll über ihre Schultern fegten. »Meine Eltern sind übers Wochenende verreist und Jeff und ich lassen Samstag eine Fete steigen. Magst du vielleicht auch kommen?«
    »Kannst ja deinen … Geek -Freund auch mitbringen.« Felicia musterte Matt von Kopf bis Fuß, was er mit einem erheiterten Grinsen quittierte.
    »Ich …«, setzte ich an, aber Felicia sprach gleich weiter.
    »Sofern er sich nicht zu fein dafür ist«, gab sie spitz von sich. »Für Sport und andere soziale Aktivitäten hat er ja nicht viel übrig.«
    Matts Grinsen vertiefte sich. »Das hast du klar erkannt! Ich hab echt Wichtigeres zu tun, als über den Sportplatz zu hecheln oder mich durch die versiffte Turnhalle scheuchen zu lassen. Außerdem hänge ich an jedem Fitzelchen meiner großzügigen Ausstattung an Hirnmasse.« Mit einem halb angriffslustigen, halb vergnügten Funkeln richteten sich seine Augen auf Sharon. »Und wie schnell die weg ist, wenn man nur oft genug einen Ball an den Schädel kriegt, könnt ihr euch ja leibhaftig bei deinem großen Bruder angucken!«
    Sharon sah ihn nur blasiert an. »Kannst es dir ja noch überlegen«, sagte sie leichthin. »Bye!«
    »Bye«, nuschelte ich in mich hinein, während die drei davonstolzierten.
    »Sorry«, Matt zuckte mit einer Schulter, griff sich seinen Trinkbecher und ließ sich wieder zurückfallen. »Ich kann diese hirnlosen Hühner nicht ertragen. Und Jeff ist schlicht und ergreifend der größte Hohlblock hier an der Jefferson High.«
    Mir rutschte ein kleines Kichern heraus und Matt grinste.
    »Gehst du echt nicht zum Sport?«, wollte ich dann wissen.
    »Nope.« Matt kaute auf seinem Trinkhalm herum »Ich bin aus gesundheitlichen Gründen befreit. Die Chemo hat nicht nur alle Krebszellen in meinem Körper gekillt, sondern auch sonst ganz schön gewütet. Da hat ziemlich viel was abgekriegt, vor allem das Herz. Deshalb war ich letzte Woche auch nicht in Geschichte – ich musste mal wieder zum halbjährlichen Kundendienst in die Klinik.« Seine Brauen zuckten aufwärts. »Ich hab ungefähr die gleiche Lebenserwartung wie ein kettenrauchender Junkie.«
    Mein Hals war wie zugeschnürt. Ich zermatschte mit der Gabel die Nudeln in der langsam zu Gelee erstarrenden Soße und schielte dabei immer wieder beklommen zu Matt hinüber.
    »Mann, jetzt schau doch nicht so belämmert!« Sein Mund zog sich in die Breite. »Noch gibt’s mich ja! Ohne die Chemo hätte ich nicht mal mehr meinen siebten Geburtstag erlebt und im Oktober kann ich schon meinen achtzehnten feiern!« Überrascht sah ich ihn an; irgendwie hatte ich die ganze Zeit gedacht, er wäre jünger als ich, vielleicht weil er so schmal war und seine Gesichtszüge noch so jungenhaft, dabei war er ein ganzes Jahr älter.
    »Außerdem«, er setzte sich auf und nickte nach links und rechts, »glaubst du denn, die werden alle automatisch so viel älter als ich? Die denken alle, sie würden ewig leben. Genauso gut kann jemand von denen irgendwann in den nächsten Jahren einen schweren Unfall haben oder eine schwere Krankheit oder einen Herzinfarkt bekommen, bevor er vierzig ist.«
    Am Ende des Tischs trafen sich meine Augen mit den haselnussbraunen, kajalgeschwärzten eines Mädchens mit langen dunklen Haaren, das zu uns herüberstarrte. Goth-Girl, die nie etwas anderes anhatte als verschiedene Varianten von schwarzen Klamotten. Hastig senkte sie das blass gepuderte Gesicht wieder auf ihr Tablett.
    »Aber daran denken die jetzt nicht. Und erst wenn was passiert, merken sie, dass es vielleicht wichtigere Dinge gibt als den Schulsport«, raunte er mir zu. »Wie viel Zeit sie zum Fenster hinausgeschmissen haben.« Um seinen Mund zuckte es, und er begann, den Trinkhalm zu einer Ziehharmonika zusammenzufalten. »Ich weiß, dass ich vermutlich nicht besonders alt werde, und deshalb will ich so viel aus meinem Leben rausholen, wie’s nur geht. Mal Club der toten Dichter gesehen?« Er warf mir einen raschen Blick zu, und als ich nickte, grinste er. »Genauso mach ich’s auch. Carpe diem .«
    Ich spürte, wie sich mein Mund zu einem Lächeln verzog. Ted hatte recht: Matt Chang war echt

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