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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unterbrach ihn Franklin sarkastisch.
    »Ich bin überrascht, dass Sie nicht versucht haben, alleine mit den beiden Mädchen zu reden. Meinem Bruder haben Sie schließlich auch gesagt, dass Sie alleine mit meiner Nichte zu sprechen wünschen. Eine höchst vorschriftswidrige Vorgehensweise, und ich vertraue darauf, dass meine Einwände dagegen auf diesem Tonbandmitschnitt bleiben werden.«
    »Sie haben mir erzählt«, sprach Markby unbeirrt weiter,»dass sie Ihrer Nichte an jenem Mittwochnachmittag, dem Tag, an dem Mrs Franklin starb, einen Streich gespielt haben. Sie nahmen Tammys Schultasche, einen Rucksack in der Form eines Frosches, und warfen ihn über das alte Viadukt. Er landete zwischen den Bäumen an der Eisenbahnböschung. Später an jenem Abend riefen sie auf der Hazelwood Farm an und sagten Tammy, wo sie ihren Rucksack wiederfinden konnte. Ich denke, Ihre Nichte ist in der Nacht zur Böschung gelaufen, um die Schultasche zu holen.«
    »Das ist reine Fantasie! Hat Tammy das gesagt?«
    »Noch nicht«, räumte Markby ein.
    »Doch ich bin überzeugt, dass sie inzwischen bereit ist, uns ihre Geschichte zu erzählen. Wir werden sie dazu befragen.« Franklin rümpfte die Nase.
    »Nun, selbst wenn sie dort war, was mich überraschen würde – ich war es nicht. Weder auf der Böschung noch sonst irgendwo in der Nähe, falls es das ist, worauf Sie hinauswollen.« Franklin zögerte.
    »Dieser Froschrucksack, ist das die Tasche, nach der Ihr Lakai gesucht hat, als er im Wohnwagen von Danny Smith war?«
    »Sie wissen davon?«, fragte Pearce überrascht. Simon wandte sich dem Inspector zu.
    »Warum sollte ich nichts darüber wissen? Die Smiths waren beide sehr aufgebracht. Sie sind eine anständige Familie. Aber ich habe in der Presse gelesen, wie die Polizei das fahrende Volk schikaniert. Zweifellos betrachten Sie die Smiths als leichte Beute.« Er wandte sich wieder Markby zu und fuhr fort, bevor dieser oder Pearce eine Chance hatte, die Anschuldigung von sich zu weisen.
    »Mir scheint, diese Geschichte, die Sie sich ausgedacht haben, enthält keine Spur von Substanz. Falls meine Nichte zur Böschung gegangen ist, um ihren Rucksack zu holen, warum haben Sie dann die Smiths deswegen belästigt? War der Rucksack vielleicht immer noch da, als Danny den Leichnam von Sonia gefunden hat? Falls ja, woher wollen Sie wissen, dass meine Nichte dort gewesen ist, um nach dem Rucksack zu suchen, und warum hat sie ihn nicht mit nach Hause genommen, falls sie dort gewesen ist?«
    »Weil sie«, sagte Markby,»dort etwas gesehen hat. Etwas, das sie so sehr verängstigte, dass sie nach Hause rannte und den Rucksack vergaß.«
    »Das ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen«, sagte Franklin und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Und ich weigere mich, weitere Fragen diesbezüglich zu beantworten. Falls Sie darauf bestehen, mich hier zu behalten, verlange ich meinen Anwalt.« Markby signalisierte Pearce, das Tonband abzuschalten, und wartete geduldig, bis Pearce mit Datum und Uhrzeit aufgezeichnet hatte, dass die Befragung an dieser Stelle endete. Dann erhob er sich.
    »Wir werden Sie hier behalten. Sie können Ihren Anwalt anrufen. Sobald er eingetroffen ist, sprechen wir weiter. Ich denke, Sie haben heute Nachmittag versucht, einen Unfall zu inszenieren, als Ihre Nichte auf dieser Schaukel saß. Sie waren in der fraglichen Nacht an der Böschung, und Ihre Nichte hat Sie gesehen. Sie wissen es. Sie wussten, dass wir vorhatten, erneut mit Tammy zu reden. Sie waren entschlossen, dies zu verhindern.« Franklin setzte seine Brille wieder auf.
    »Beweisen Sie es«, sagte er gelassen.

    »Das wird ein hartes Stück Arbeit«, sagte Pearce, nachdem er und Markby den Verhörraum hinter sich gelassen hatten.
    »Er ist kalt wie Eis. Selbst wenn Tammy sagt, dass sie ihn gesehen hat, ist sie die einzige Zeugin. Es war dunkel, sie hatte Angst … ein Strafverteidiger würde ihre Aussage vor Gericht zerreißen.«

    »Das müssen Sie mir nicht sagen!«, entgegnete Markby verärgert.
    »Aber wir können immer nur einen Schritt nach dem anderen machen. Zuerst brauchen wir die Aussage von Tammy Franklin. Ich bin so sicher wie nur irgendwas, dass er ihr heute Nachmittag etwas antun wollte, und ich kam gerade noch rechtzeitig. Vielleicht war er zu diesem Zeitpunkt nicht ganz zurechnungsfähig. Er hatte eine Heidenangst, weil er soeben erfahren hatte, dass sie an der Böschung war und ihn gesehen hatte, schätze ich. Aber er hatte vor, sie zu

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