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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Wein nach.
    »Hältst du es für möglich, dass Tammy sich geirrt hat?« Er schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich würde vielleicht etwas anderes sagen, wenn ich ihn nicht in seinem Obstgarten gesehen hätte. Wenn ich nicht sein Gesicht gesehen hätte. Er hat ganz bewusst und vorsätzlich einen Unfall mit dieser Schaukel herbeiführen wollen. Er hat es darauf angelegt, dass die morschen Seile reißen oder der morsche Ast bricht. Selbst wenn Tammy beim Sturz nicht getötet worden wäre – ein schneller Schlag auf den Kopf mit einem Stück Holz, wie es in Mengen dort herumliegt, hätte genügt, um sie zu töten. Sehr schwierig zu beweisen, dass die Verletzung nicht durch den Sturz zu Stande gekommen ist. Ich wage zu behaupten, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht ganz zurechnungsfähig war. Ich schätze, dass er außer sich war vor Angst, weil er kurz zuvor erfahren musste, dass sie ihn beim Beseitigen der Leiche ihrer Stiefmutter beobachtet hatte. Er wollte sie nur noch zum Schweigen bringen, ganz egal wie. Doch das ist nur meine Meinung, weiter nichts. Ich habe keinerlei Beweise, um diese Theorie zu untermauern. Die Verteidigung wird sagen, dass ich die Indizien völlig falsch interpretiert habe. Ich glaube das zwar nicht, aber wie gesagt, ich kann nichts beweisen. Man kann allenfalls behaupten, ohne dass die Verteidigung ihren Einspruch geltend macht, dass Simon fahrlässig gehandelt hat, indem er seiner Nichte die Benutzung einer unsicheren Schaukel er laubte.«
    »Ich verstehe«, sagte Meredith, erhob sich und ging zur Tür.
    »All das muss Hugh eine ganze Menge zu schaffen machen.«
    »Der arme Kerl ist in einem richtigen Dilemma. Er sagt, dass er der Erzählung seiner Tochter Glauben schenkt, doch ich bin sicher, in seinem Innersten würde er alles dafür geben, dass sie sich geirrt hat. Simon ist schließlich sein Bruder, und wir beschuldigen ihn, Hughs Ehefrau getötet zu haben.« Er ging davon aus, dass Meredith ihn immer noch hören konnte. Sie war in die Küche gegangen, und er redete in die Luft. Doch sie hatte zugehört, wie ihre nächsten Worte bewiesen, als sie mit Käse und Crackern zurückkam.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Simon eine Affäre mit Sonia gehabt hat. So dumm kann er nicht sein!«
    »Erinnerst du dich noch an das, was die Personalchefin von Dixon Dubois in London erzählt hat? Selbst wenn es ihr nicht gelungen ist, Simon zu verführen, hat sie wahrscheinlich eine Menge Scherereien gemacht, und Simon konnte ihr schließlich keine fette Abfindung zahlen.«
    »Ich denke, Sonia konnte angesichts des Zustands ihrer Ehe nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass Hugh ihr mehr Glauben schenken würde als seinem Bruder. Simon hätte nichts weiter tun müssen, als ihr zu sagen, dass sie verschwinden soll. Er hätte sie nicht ermorden müssen, Alan!«
    »Willst du mir damit sagen, dass ich den falschen Mann habe? Was ist mit Tammys Zeugenaussage?«
    »Ich sage nicht, dass du den falschen Mann hast. Ich sage nur, dass noch etwas fehlt. Tammy hat zwei Männer gesehen, die Sonias Leiche die Böschung hinuntergeschleppt haben. Einen der beiden hat sie als ihren Onkel identifiziert. Von dem anderen wissen wir nichts.« Markby spießte düster ein Stück Brie auf.
    »Ah, der geheimnisvolle Dritte. Er ist der schwächste Punkt in der Aussage des Kindes, und solange wir nicht wissen, wer er ist, bestehen Zweifel an Tammys Identifikation von Simon Franklin. Außerdem ist das Beseitigen einer Leiche nicht das Gleiche wie Mord. Ich mag vielleicht imstande sein zu beweisen, dass Simon Franklin an der Böschung war, doch ich habe nichts, um ihn des Mordes an Sonia Franklin zu überführen. Er ist nicht mal Linkshänder, verdammt noch mal!«
    »Was hat das denn damit zu tun?«, fragte Meredith überrascht. Markby erklärte ihr Pearces Theorie.
    »Die Abschürfungen sind allesamt auf der rechten Seite ihres Gesichts und ihres Halses. Das beweist zwar nicht unbedingt einen linkshändigen Angreifer, aber es legt die Vermutung nahe.« Er zögerte, als er den Gesichtsausdruck seines Gegenübers bemerkte.
    »Was ist denn?« Sie hob eine Hand.
    »Warte, lass mich mal für einen Moment in Ruhe nachdenken. Ich sehe Dinge.« Markby warf einen besorgten Blick auf den Wein. Meredith machte eine weitere ungeduldige Handbewegung.
    »Ich meine, ich habe ein Bild im Kopf. Hör zu. Nach der Gerichtsverhandlung sind Jane und ich zusammen auf die Damentoilette im Gerichtsgebäude gegangen. Wir gingen hinein, und Bethan Talbot war

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