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In einer anderen Welt (German Edition)

In einer anderen Welt (German Edition)

Titel: In einer anderen Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Walton
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können, weil es für sie nicht so viele Grautöne gibt.«
    »Ich könnte helfen.«
    »Mal sehen. Falls ich feststelle, dass ich dich brauche, melde ich mich, und dann kannst du mir zu Hilfe eilen.«
    Gott sei Dank gab er sich damit zufrieden.
    Wir schlenderten über die Felder nach Old Hall. Da gibt es einen Wanderweg, den Daniel mir auf der Karte gezeigt hatte und der leicht zu finden war, bis auf ein Stück, wo das Schild fehlte. Die Gegend hier ist furchtbar langweilig – nichts als Felder und Nutzpflanzen.
    Die Tanten waren sehr nett zu Wim, allerdings auf eine widerlich herablassende Art und Weise. Sie fragten ihn, was sein Vater macht. Zu meiner Überraschung ist er Landwirt. Wim ist überhaupt nicht so, wie ich mir einen Bauernsohn vorstelle. Seine Mutter arbeitet Teilzeit als Köchin im Krankenhaus. Er hat zwei jüngere Schwestern mit sechs und acht, die Katrina und Daisy heißen. Mir war das alles neu, dabei weiß er alles über meine seltsame Familie. Ich wusste, dass ich zu viel geredet habe!
    Das Essen war grässlich, schwerer Früchtekuchen und trockenes Gebäck, wässriger Tee und Schinkenaufschnitt. Immerhin, das Brot war gut, Daniel hat es aus Shrewsbury mitgebracht.
    Sie haben nicht versucht, Wim unter ihren Einfluss zu bringen, das wäre mir bestimmt aufgefallen. Offenbar billigten sie es, dass ich mit ihm zusammen war. Es war normal, und das erwarteten sie von mir. Natürlich hätte die nette Nichte einen Freund, auch wenn er vielleicht nicht genauso wäre wie Wim, aber Wim genügte ihren Ansprüchen. Solange ich erwachsen werde und irgendwann wegziehe und ihre Welt nicht allzu sehr durcheinanderbringe, werden sie mich dulden. Schließlich sind sie nicht böse, nur eben äußerst sonderbar, und das auf eine sehr englische Art und Weise.
    Ich habe Daniel begleitet, als er Wim zum Bahnhof gefahren hat. »Denk daran, ruf mich an, wenn du mich brauchst, dann komme ich sofort. Ich kann in dreieinhalb Stunde hier sein«, sagte er. Wirklich lieb von ihm. Ich werde ihn in gut einer Woche wiedersehen.

Sonntag, 17. Februar 1980
    Im Zug.
    Der steile Horizont ist seltsam. Ich bin nicht mal überzeugt, dass das Science Fiction ist. Das Ende ergibt überhaupt keinen Sinn. Am Anfang dachte ich, es gefällt mir, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.
    Tantchen Teg holt mich in Cardiff am Bahnhof ab. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, denn ich habe sechs Pfund zweiundsiebzig dabei. In gewisser Hinsicht bedeutet Geld Freiheit, aber nicht das Geld an sich, sondern was es einem ermöglicht. Ich glaube, das ist es, was Heinlein gemeint hat.
    Diese Zuglinie folgt auf der ganzen Strecke der walisischen Grenze. Irgendwann muss ich mal nach Nordwales fahren oder auch nur über die walisische Grenze, die, wie Wim sagt, nur ein paar Meilen von Oswestry entfernt ist. Ich habe es auch auf der Karte gefunden. Hätten sie uns in Geografie lieber beigebracht, wie man Karten liest, als diese bescheuerte Gletscherbildung. Auch wenn mir das vielleicht hilft, die Landschaft deutlicher zu sehen, jedenfalls dort, wo die Gletscher waren. In manchen Teilen der Welt haben sich so oft Gletscher gebildet, dass von den Bergen nur noch Stummel übrig sind, und alles ist so flach wie ein Seeboden, außer ein paar Hügeln, wo die vulkanischen Kerne der Berge stehen geblieben sind. Das würde ich mir gerne mal anschauen, aber ich bin froh, dass es nicht hier passiert ist. Ich liebe die Berge so, wie sie sind.
    Als wir an Abergavenny vorbeigerauscht sind (und über die Grenze nach Wales), war der Bahndamm urplötzlich von Schlüsselblumen übersät. Das muss ich unbedingt Opa erzählen. In Cardiff blühen bestimmt schon die Narzissen, lange vor dem Davidstag.
    Das schreibe ich jetzt in Tantchen Tegs Wohnung, kurz bevor ich ins Bett gehe.
    Während der Besuchszeit sind wir zu Opa gefahren. Zu meinem Entsetzen haben wir dort nicht nur Tantchen Flossie angetroffen, sondern auch Tantchen Gwennie, die ich überhaupt nicht leiden kann. Es gibt nicht viel Schlimmeres als eine Station voller seniler und sterbender alter Männer, aber Gwennie übertrifft alles. Sie hat nicht das geringste Taktgefühl und ist nicht im Mindesten liebenswürdig. Sie ist unhöflich und außerdem stolz darauf, immer zu sagen, was sie denkt. Sie ist zweiundachtzig, aber es liegt nicht daran, dass sie alt und ungeduldig ist. Oma hat immer gesagt, dass sie schon mit sechs so war.
    »Warum hast du nur Liz im Stich gelassen?«, begrüßte sie mich.
    »Weil sie

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