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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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fertig sind. Wir gehen mit ihm den Ablauf der Ereignisse noch einmal durch und versuchen eine Chronologie zu erstellen, wobei wir uns vom Eingang des Notrufs rückwärtsarbeiten.«
    DCI Quinn erhob sich. »Genau, so machen wir das. DS Lambie, könnte ich mich kurz mit Ihnen unterhalten?«
    Mulholland mischte sich ein: »Eigentlich würde ich auch kurz mit Ihnen reden.«
    »Wieso? Heißen Sie Lambie?«
    Mulholland nahm die Ledermappe, die er auf dem Schreibtisch abgelegt hatte, und schlug sie auf. Darin enthalten war ein Stapel Schwarzweißfotografien. »Wenn Sie das hier ignorieren, dann auf eigene Gefahr, DCI Quinn. Dieser Fall ist zu groß für Sie.« Er blätterte die Fotos eins nach dem anderen um und rezitierte mit Entschlossenheit eine Reihe Namen. »Emily, Janice, June, Vivienne, Joanne, Iris …« Hohn und Rachegelüste verzerrten seine Miene. »Sie haben keine Ahnung, wie? Gar keine?«
    Mit der Fingerfertigkeit eines Taschendiebs tippte Quinn die Mappe an, und der Rücken mit den Clips, von denen die Bilder gehalten wurden, schloss sich mit einem Klatschen. Sie nahm ihm die Mappe ab und sagte: »Danke, dass Sie mich daran erinnert haben. In mein Büro bitte, DS Lambie.«
    »Entschuldigen Sie!«, sagte Mulholland verblüfft.
    »Warum, haben Sie etwas verbockt?«, fragte Quinn. »Ich unterhalte mich später mit Ihnen. Jetzt gehen Sie und vernehmen Sie Mr. English. Finden Sie heraus, was er eigentlich gehört hat. Das ist ein Befehl, DS Mulholland.« Sie führte Lambie in ihr Büro, knallte die Tür zu und ließ die Jalousien herunter.
    Mulholland stürmte hinaus und stolperte über Nesbitt, der sich gerade hereinschleichen wollte. Costello, Browne und Wyngate sahen sich an und hörten, wie er im Korridor fluchte und rief, er werde seinen verdammten Wagen holen.
    »Meine Güte!«, sagte Littlewood. »Ich sollte wohl auch lieber eine rauchen gehen. Immer dieser Stress.«
    Quinn blätterte in Mulhollands Notizen hin und her. Einmal setzte sie die Brille auf und betrachtete ein paar Daten genauer, dann schloss sie die Akte und legte sie auf ihren Schreibtisch. »Nun, DS Mulholland hatte mit einem recht: Ich hatte keine Ahnung davon«, sagte sie. »Würden Sie mich denn aufklären, oder muss ich ihn fragen? Offensichtlich arbeiten Sie schon länger daran als er. Und Sie sind derjenige, der Zugang zur Datenbank hat.«
    Lambie setzte sich, seine Brille rutschte, und sein Mund öffnete und schloss sich wie bei einem sterbenden Fisch.
    »Oh Lambie, tun Sie nicht so schockiert. Haben Sie wirklich nicht geahnt, dass Mulholland eigene Pläne verfolgt? Sie wissen doch, wie ehrgeizig er ist und schon immer war. Ihm würde es auch nichts ausmachen, für eine Beförderung einen Kollegen auszutricksen. Die Lorbeeren für die harte Arbeit anderer würde er sicherlich nicht ablehnen. Allerdings würde es mich nicht überraschen, wenn er sich Ihrer privilegierten Zugangsberechtigung bedient hat. Um Himmels willen, Sie sitzen da, als würden Sie in Ohnmacht fallen.«
    Lambie wirkte in der Tat so, als habe er einen Schock.
    »Das mit der Ohnmacht war nur ein Scherz, DS Lambie, kein Vorschlag.«
    »Tut mir leid, Ma’am.«
    »Brauchen Sie eine Tasse Tee?«
    »Nein danke, Ma’am.«
    »Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?«
    Lambie holte ein altes Notizbuch aus der Innentasche seines Jacketts, schlug es auf und reichte es Quinn, die zu lesen begann. In kleiner präziser Handschrift stand da eine Liste von Namen und Daten, und hinter jedem stand eine Reihe von Symbolen. »Emily Corbett, 01. 01. 2000«, wählte sie zufällig aus. »Lucy McCallum, 07. 11. 2008. Iris Everitt …« Sie stoppte.
    Lambie kannte die Liste in- und auswendig. »Dienstag, 30. 08. 2005«, fuhr er fort. »Iris war zweiundzwanzig, Designstudentin, und wurde auf dem Weg von der Universität nach Hause vergewaltigt …«
    Quinn hob die Hand und unterbrach Lambie mitten im Satz. »Selbst nach ein paar oberflächlichen Blicken fällt mir auf, dass diese beiden Listen – Mulhollands in der Mappe und Ihre in dem Notizbuch – keinesfalls übereinstimmen. Hätten Sie die gleichen Auswahlkriterien benutzt, sollte es aber so sein.«
    »Ich kenne Vik Mulhollands Liste nicht. Ich wusste nicht einmal, dass er eine angelegt hat. Aber ich bin bei meiner Suche sehr sorgfältig vorgegangen. Der Modus Operandi umfasst eine Waffe, eine Mundwunde durch gewaltsames Eindringen, Vergewaltigung, Augenbinde und als Tatzeit Abend oder Nacht. Verschiedene Kombinationen davon. Ich habe mich

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