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In einer kleinen Stad

In einer kleinen Stad

Titel: In einer kleinen Stad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zurück. »Nettie hätte nichts dagegen, daß du dich wohlfühlst.«
    Polly nickte. »Ich weiß«, sagte sie ernst.
    Rosalie ging nach vorn, um die Kundin zu bedienen. Als sie fort war, hob sich Pollys linke Hand zu ihrer Brust und berührte die kleine Ausbuchtung, nicht viel größer als eine Eichel, die unter ihrem rosa Pullover zwischen ihren Brüsten lag.
    Azka - was für ein wunderbares Wort, dachte sie, setzte die Nähmaschine wieder in Gang und wendete den Stoff des Kleides – ihrer ersten eigenen Arbeit seit dem letzten Sommer – hin und her unter dem silbrigen Tanz der Nadel.
    Sie fragte sich beiläufig, wieviel Mr. Gaunt wohl haben wollte für das Amulett. Was immer es war, sagte sie sich, es würde nicht genug sein. Ich will – ich kann - nicht so denken, wenn es ums Feilschen geht, aber das ist die simple Wahrheit. Was immer er dafür haben will – es wird ein gutes Geschäft sein.

Vierzehntes Kapitel
     

1
     
    Den Herren (und den Damen) des Stadtrates von Castle Rock stand eine gemeinsame Sekretärin mit dem exotischen Namen Ariadne St. Claire zur Verfügung. Sie war ein munteres Ding, nicht übermäßig mit Verstand gesegnet, aber unermüdlich und nett anzusehen. Sie hatte große Brüste, die wie sanfte, steile Hügel einen scheinbar endlosen Vorrat an Angorapullovern ausfüllten, und eine schöne Haut. Außerdem hatte sie sehr schlechte Augen. Sie schwammen, braun und vergrößert, hinter den dicken Gläsern ihrer Hornbrille.
    Buster mochte sie. Er hielt sie für zu beschränkt, um eine von IHNEN zu sein.
    Um Viertel vor vier steckte Ariadne den Kopf in sein Büro. »Deke Bradford war hier, Mr. Keeton. Er braucht eine Unterschrift auf einem Bewilligungsformular. Können Sie das machen?«
    »Lassen Sie sehen, um was es sich handelt«, sagte Buster und ließ den bei der Rennvorschau aufgeschlagenen Sportteil der Lewiston Sun blitzschnell in seiner Schreibtischschublade verschwinden.
    Er fühlte sich heute wesentlich besser; munter und zielstrebig. Die verdammten rosa Zettel hatte er im Küchenherd verbrannt. Myrtle hatte aufgehört, auszuweichen wie eine angesengte Katze, wenn er in ihre Nähe kam (Myrtle war ihm ziemlich gleichgültig geworden, aber es war trotzdem lästig, mit einer Frau zusammenzuleben, die einen für den Würger von Boston hielt). Außerdem rechnete er damit, am Abend auf der Rennbahn einen weiteren Haufen Bargeld zu kassieren. Wegen des Feiertags würde die Zahl der Besucher (von den Quoten ganz zu schweigen) erheblich größer sein.
    Jetzt dachte er außer an Sieg- auch an Einlaufwetten.
    Was Deputy Arschgesicht und Sheriff Scheißkopf und den Rest der Bande betraf – nun, er und Mr. Gaunt wußten über SIE Bescheid, und Buster war überzeugt, daß sie beide ein tolles Team abgeben würden.
    Aus all diesen Gründen war er imstande, Ariadne gelassen zum Eintreten aufzufordern – er war sogar imstande, etwas von dem alten Vergnügen am sanften Wogen ihres Busens innerhalb seines zweifellos formidablen Geschirrs zu empfinden.
    Sie legte ein Bewilligungsformular auf seinen Schreibtisch. Buster nahm es und lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück, um es durchzulesen. Die angeforderte Summe war in einem Kasten am oberen Rand eingetragen – neunhundertvierzig Dollar. Die Zahlung war für die Case Construction and Supply in Lewiston bestimmt. An der für Zu liefernde Ware und/oder Dienstleistungen vorgesehenen Stelle hatte Deke 16 KISTEN DYNAMIT eingetragen. Darunter, in dem Abschnitt Bemerkungen/Erläuterungen , hatte er geschrieben:
    Wir sind in der Kiesgrube an der Town Road Nr. 5 schließlich doch auf diese Granitschwelle gestoßen, vor der uns der Staatsgeologe bereits 1987 gewarnt hat (für Einzelheiten siehe meinen Bericht). Auf jeden Fall ist dahinter noch eine Menge Kies vorhanden, aber wenn wir darankommen wollen, müssen wir den Fels wegsprengen. Das sollte getan werden, bevor es zu kalt wird und zu schneien anfängt. Wenn wir unseren Kies für den Winter drüben in Norway kaufen müssen, werden die Steuerzahler Zetermordio schreien. Zwei oder drei Sprengladungen sollten ausreichen, und Case hat einen ausreichenden Vorrat an Taggart Hi-Impact auf Lager – ich habe nachgefragt. Wir können es, wenn wir wollen, morgen mittag hier haben und am Mittwoch mit dem Sprengen anfangen. Ich habe die Stellen markiert, falls jemand vom Stadtrat herauskommen und sich selbst informieren möchte.
    Darunter hatte Deke seine Unterschrift gekritzelt.
    Buster las Dekes Bericht zweimal und

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