In einer Person
mich.
»Meinen Penith«, gab ich zur Antwort.
»Deinen Penith würde ich um nichts in der
Welt ändern wollen, William«, sagte Miss Frost. »Ich finde, das Wort solltest
du verdammt noch mal genau so aussprechen, wie du willst.«
Was als Nächstes geschah, war einfach unfassbar – und, wie sich
herausstellen sollte, einmalig. Ich lag auf dem Rücken, und sie zog mich jäh an
sich und küsste mich auf den Mund. Ihren BH hatte
sie noch an – keinen gefütterten wie der von Elaine, sondern einen
transparenten mit kaum größeren Körbchen, als ich mir vorgestellt hatte. Der
Stoff war hauchdünn und viel weicher als Elaines Baumwoll- BH und verglichen mit den deutlich praktischeren
Modellen in den Unterwäschekatalogen meiner Mutter definitiv kein ›Teenager- BH ‹, sondern viel aufreizender und raffinierter.
Außerdem trug Miss Frost einen Unterrock – er war beige, und als sie sich in
Hüfthöhe rittlings auf mich setzte, rutschte [307] er bis weit über die Hälfte
ihrer Oberschenkel hoch. Ihr Gewicht und ihre feste Umarmung drückten mich auf
die Matratze.
Während ich mit einer Hand eine ihrer kleinen weichen Brüste
umfasste, versuchte ich die andere unter ihren Unterrock zu schieben, aber Miss
Frost sagte: »Nein, William, bitte fass mich dort nicht an.« Und dann nahm sie
meine herumwandernde Hand und legte sie auf ihre andere Brust.
Danach führte sie meinen Penis unter ihren Unterrock. Ich war noch
nie in jemanden eingedrungen, und als ich diesen höchst erstaunlichen
Widerstand spürte, fühlte sich das für mich natürlich so an wie Penetration. Es
flutschte – ich verspürte absolut keinen Schmerz, und doch war mein Penis noch
nie so fest umschlossen gewesen –, und als ich mit einem Schrei ejakulierte,
war mein Gesicht gegen Miss Frosts Brüste in dem seidigen BH gedrückt, und ich kann mich nicht erinnern, wann
Miss Frost aufhörte, mich zu küssen. (Sie hatte gesagt: »Nein, William, bitte
fass mich dort nicht an.« Natürlich konnte sie mich nicht gleichzeitig küssen
und mit mir reden.)
Ich hatte ihr so viel zu sagen und sie zu fragen, aber Miss Frost
war nicht nach Reden zumute. Vielleicht empfand sie wieder den mysteriösen
Zwang von »so wenig Zeit«; das redete ich mir jedenfalls ein.
Sie ließ mir Badewasser einlaufen; doch meine Hoffnung, Miss Frost
würde sich ganz ausziehen und mit mir in die Wanne steigen, erfüllte sich
nicht. Stattdessen kniete sie sich neben die Wanne mit den Löwentatzenfüßen und
den Wasserhähnen in Löwenkopfform und badete mich behutsam – wobei sie mit
meinem Penis besonders sanft umging. [308] (Sie fand sogar Koseworte für ihn und
imitierte meine Penith-Aussprache so, dass wir beide lachen mussten.)
Dabei schaute sie immer wieder auf ihre Uhr. Ȇberziehen der
Ausgangszeit wird mit Ausgangssperre bestraft, William. Also keine Besuche mehr
in der Stadtbücherei von First Sister außerhalb der Öffnungszeiten – das würde
uns doch nicht gefallen, oder?«
Ein Blick auf ihre Uhr verriet mir, dass es noch nicht einmal halb
zehn war. Die First-Sister-Stadtbücherei war nur wenige Gehminuten von Bancroft
Hall entfernt, machte ich Miss Frost klar.
»Wer weiß, vielleicht läuft dir Kittredge über den Weg und
verwickelt dich in eine Deutschdiskussion – man kann nie wissen, William«,
sagte sie nur.
Ich hatte etwas Seidig-Feuchtes gespürt – bevor ich in die Wanne
stieg –, und als ich daraufhin meinen Penis anfasste, hatte ich einen schwachen
Parfümgeruch an den Fingern. Vielleicht hatte Miss Frost irgendein Gleitmittel
verwendet, überlegte ich mir – etwas, woran ich mich noch Jahre später erinnern
sollte, als ich zum ersten Mal diese Flüssigseifen mit Mandel- oder Avocadoöl
roch. Doch was es auch sein mochte, das Badewasser hatte es abgewaschen.
»Keine Umwege über den alten Jahrbuchraum – nicht heute Abend,
William!«, sagte Miss Frost gerade; sie war mir beim Anziehen behilflich, wie
einem Kind am Morgen seines ersten Schultags. Sie tat sich sogar etwas
Zahnpasta auf den Finger und steckte ihn mir zwischen die Lippen. »Jetzt spül
den Mund über dem Waschbecken aus«, verlangte sie von mir. »Du findest bestimmt
allein hinaus – und ich schließ dann ab, wenn ich nach Hause gehe.« Dann [309] küsste
sie mich – lange und ausgiebig, so dass ich ihr unwillkürlich beide Hände an
die Hüften legte.
Miss Frost packte meine Hände, ehe sie ihren geschmeidigen
knielangen Unterrock berühren konnten, und hob sie an ihre
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