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In ewiger Nacht

In ewiger Nacht

Titel: In ewiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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Videosignal konnte direkt in die Studiowohnung in der siebten Etage in einem Plattenbau eine Straße weiter gesendet werden.
    Als die Einsatzgruppe dort eintraf, war die Wohnung schonvoller Leute. Nur Solowjow durfte hinein, die übrigen wurden gebeten, unten auf dem Hof zu warten.
    »Das waren sie!«, flüsterte Ika Anton ins Ohr. »Sie haben einen ihrer Leute in die Klinik geschickt und Mark zum Reden gebracht.«
    Matwej, Wowa und Toma waren nicht im Studio. Solowjow bedauerte, Groschew nicht anzutreffen.
    Spezialisten von der Föderalen Agentur für Information und Telekommunikation waren am Werk. Ein kleiner dicker Mann mit dicken Backen, die seine Nüstern zusammenpressten und gegen die Ohren drückten, trat zu Solowjow. Er zeigte seinen Ausweis – Vizechef des Sicherheitsbüros der Duma – und erklärte: »Alles, was die Datenträger in diesem Raum enthalten, ist Staatsgeheimnis.«
    »Mich interessiert nur eine Aufnahme. Es ist wahrscheinlich die Letzte. Darauf ist möglicherweise ein gefährlicher Verbrecher zu sehen, ein Serienmörder.«
    »Möglicherweise – Sie sind sich also nicht absolut sicher?« Blanke kleine Augen tasteten Solowjows Gesicht ab.
    »Sehen Sie sich die letzten Aufzeichnungen an. Das Gesicht des Mörders ist geschminkt, mit schwarzgrünen Tarnfarben. Die Aufnahme zeigt ihn mit dem Mädchen, das er einige Tage nach der ersten Begegnung ermordet hat.«
    Der Hamsterbäckige runzelte die Stirn und schwieg, dann drehte er sich abrupt um, ging hinaus in den Flur, zückte ein Handy und telefonierte.
    Solowjow beobachtete, wie die Ausrüstung des Pornographen auseinandergenommen wurde, und dachte, dass es diesmal ganz bestimmt nicht noch einmal zu einem Skandal kommen würde wie damals im Fall
Verbene
. Ika hatte gesagt, Groschew habe sämtliches Videomaterial aus der Wohnung in der Poleshajewskaja mitgenommen und Papiere zu einem Bankschließfach gefunden, wo Mark einen Teil der Videos aufbewahrte.
    Der Kofferraum von Groschews Wagen war also vollerPornos. Ein General hatte für ihn alle Ampeln auf Grün schalten lassen, und der Volvo mit dem Sonderkennzeichen war seelenruhig zu seinem Ziel gefahren.
    Ika behauptete, mindestens zwei ihrer Kunden in den Fernsehnachrichten gesehen zu haben, in einer Dumasitzung. Und Stas habe in einem hochgestellten Gast einer Polit-Talkshow einen seiner Kunden erkannt.
    Jetzt erkundigte sich Hamsterbacke, ob er einem Kriminalbeamten die DVD aushändigen durfte, auf der ein Serienmörder zu sehen war. Vermutlich hielten sie das für eine vernünftige Lösung – Moloch auszuliefern und alles andere einzukassieren, einschließlich des Pornographen selbst. Ein Glück, dass dieser sogenannte Schriftsteller nicht der einzige Zeuge war. Rodezki hatte den Mörder Moloch auch gesehen. Und nicht nur er.
    Einer der Wachleute des Kasinos erinnerte sich, dass am Sonntag zwischen halb zehn und zehn Uhr abends ein dunkelblauer Ford Fokus an der Ecke vorm Park gestanden hatte. Der Wachmann hatte einen Blick aus der Tür geworfen, um zu sehen, wer da hupte. Ihm war sogar das Hupsignal wieder eingefallen: zweimal kurz, einmal lang. Die Autonummer hatte er nicht gesehen, aber er hatte beobachtet, dass ein Mädchen in einer grellgrünen Jacke aus dem Park gelaufen kam und in den Wagen stieg, der sofort losfuhr.
    Am nächsten Abend gegen halb neun hatte derselbe oder ein sehr ähnlicher Wagen wieder am selben Platz gestanden. Im Kasino fand ein Schönheitswettbewerb um den Titel »Miss Roulette« statt, es kamen viele Gäste, und der dunkelblaue Ford Fokus blockierte einen Parkplatz. Der Wachmann (diesmal ein anderer) bat den Mann im Ford höflich, wegzufahren. Der Fahrer war um die fünfzig oder älter, hatte ein ordentlich gestutztes Bärtchen und trug etwas Helles, Mantel oder Jacke.
    Auch der zweite Wachmann hatte sich die Nummer des Ford nicht gemerkt, versicherte aber, den Fahrer identifizieren zu können.
    Der Ford Fokus war ein sehr verbreitetes Modell. Major Sawidow fuhr zum Beispiel einen. Und in Solowjows Hof parkten jeden Abend drei, einer davon war dunkelblau.
    Der Hamsterbäckige kam wieder, lief rasch an Solowjow vorbei, beugte sich zu dem jungen Mann am Computer, flüsterte mit ihm und drehte sich zu Solowjow um.
    »Gehen Sie bitte hinaus und warten Sie im Treppenhaus. Wir werden versuchen, Ihren Mann zu finden.«
    Im Treppenhaus zündete sich Solowjow eine Zigarette an, holte sein Handy heraus und wählte Olgas Nummer. Eine Computerstimme sagte: »Der Teilnehmer

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