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In Ewigkeit, Amen

In Ewigkeit, Amen

Titel: In Ewigkeit, Amen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hanika
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eine Freundin zu haben, die so ein Auto fuhr. Er hatte mich gefragt, ob ich nicht gerne einen Z3 hätte. »Ach Unsinn«, hatte ich ihm geantwortet. »Damit ich auffalle wie ein bunter Hund.«
    Ich starrte wieder auf die Kirchentür. Ich wollte wenigstens nicht verpassen, wie der Metzger wieder herauskam.
    Neben mir klopfte es an die Scheibe. Ich schrie wie am Spieß, starrte Max in die Augen. Er verdrehte die Augen gen Himmel, als wünschte er sich ein wenig Beistand.
    »Sag mal, was machst du da?«
    »Ich beschatte den Metzger«, erklärte ich beleidigt. Was musste er mich auch so erschrecken. »Woher wusstest du, dass ich das bin?«
    »Dein Auto fällt auf wie ein bunter Hund«, erklärte er, ging um mein Auto herum und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Dann küssten wir uns eine Weile, was der Beschattungsarbeit nicht besonders zuträglich war.
    »Und, was hast du bisher herausgefunden?«
    Ich drückte meinen Zeigefinger auf die Lippen, als ich die nächste Gestalt sah, die durch den Nebel irrte.
    »Wer ist das?«, flüsterte Max, als auch diese Person vor der Kirchentür stehen blieb, sich umsah und dann eintrat.
    Diesmal verdrehte ich die Augen. Ehrlich wahr. Wie sollte so jemand so einen komplizierten Fall lösen! Er erkannte nicht einmal die wesentlichen Personen. Von hinten. Im Nebel.
    »Das ist die Lehmerin«, klärte ich ihn schließlich auf.
    »Ach«, machte er nur skeptisch.
    »Ja. Das war die Lehmerin.« Schon seit ich sie kannte, hatte sie eine dunkle Handtasche mit einem unglaublich langen Riemen. Und statt diesen Riemen über der Schulter zu tragen, wickelte sie sich ihn ein paar Mal um die Hand.
    »Da tut s’ immer so g’schnappert«, pflegte Großmutter zu sagen. »Und dann wickelt sie sich so ein. Des macht ma doch ned.«
    Ich musste ihr beipflichten. Es sah so aus, als würde sie ständig damit rechnen, überfallen zu werden. Entweder hatte sie Angst, dass ihr jemand die Handtasche wegriss. Oder sie wollte sie zu Selbstverteidigungzwecken einsetzen.
    »Die Lehmerin und der Metzger.«
    Max sagte nichts dazu. Typisch. Allein das Wort Lehmerin hätte ihn wachrütteln müssen. Schließlich war sie eine der Hauptverdächtigen. Zumindest für mich.
    »Stell dir das mal vor. Was machen die da so lange in der Kirche?«
    »Beten?«, schlug Max vor.
    Diesmal sagte ich nichts dazu. Der Metzger in der Kirche, das war ungefähr ein Gedanke, als würde die Bet Stringtangas tragen und als Prostituierte arbeiten.
    »Vielleicht haben sie auch Sex«, flüsterte er mir verführerisch ins Ohr.
    Niemals. Wenn der Metzger mit mir Sex haben wollte, würde ich ihm meine Handtasche über den Kopf ziehen, das war gewiss. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Lehmerin anders dachte.
    »Willst du noch mit zu mir?«, sagte er so dicht an meinem Ohr, dass mir ein erotischer Schauer über den Rücken huschte. »Ich habe eingeheizt.«
    Das war verführerisch. Besonders, wenn man in einem kalten Auto saß.
    .»Kurtisanentechnisch? Oder nur zum Aufwärmen?«, fragte ich nach, ließ jedoch die Kirchentür nicht aus den Augen.
    »Hm.« Ich spürte seine Lippen an meinem Hals. »Das eine muss das andere nicht ausschließen. Ich würde mal sagen, das Kurtisanentechnische wärmt dich schon auf . . .« Ich spürte, wie ich schwach wurde.
    »Ich weiß nicht. Nachdem du mich so schmählich behandelt hast«, wandte ich ein. Ein bisschen sollte er doch leiden. Eigentlich hatte ich beschlossen, mich mindestens eine ganze Woche zu verweigern. Angesichts des kalten Autos verkürzte ich diese Zeitspanne auf zehn Minuten. Ich wollte schließlich ihn bestrafen und nicht mich.
    »Schmählich behandelt?«, forschte er nach, während seine Hand etwas tat, das mich ganz schwach werden ließ.
    »Da geh ich mit dir ins Bett und muss zum Metzger gehen, um Details aus dem Autopsiebericht zu erfahren!«, fuhr ich ihn an.
    »Unverschämt«, brummte er an meinem Hals.
    »Jawohl. Was sollen die Leute von mir denken?« Vielleicht dachten sie, ich bin schlecht im Bett, oder so etwas. Oder ich kann nicht kochen. Frauen, die nicht kochen konnten, hatten es ja immer etwas schwerer mit Männern. Das wusste jeder bei uns im Dorf. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass dieses Gerücht auch von mir kursierte.
    »Wo du extra mit mir ins Bett gehst, nur um Details zu erfahren.« Er schien zu grinsen, während seine Lippen meinen Schal immer weiter nach unten schoben.
    »Zum Beispiel könntest du mir sagen, was mit dem Loisl wirklich los ist«, erwiderte

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